Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Recklinghausen

Speckhorn / OT von Recklinghausen


Abbildung bei
Brockpähler (1963)

PLZ: 45659

GPS:

Standort: "Halterner Straße" (Haltern - Recklinghausen), am Abzweig rechts "Speckhorner Straße", etwa je 30m von den Straßen entfernt auf einer Wiese.

Größe / Material: 120:80:15 (ohne Sockel) / Sandstein

Geschichte: Alles wie in Brockpähler. Die benannte Eiche ist verschwunden, dort nunmehr eine 10m hohe Esche mit 20cm dickem Schaft.
Die Inschrift in der Vorderseite des Sockels ist großflächig abgeplatzt und wird sich weiter lösen. Der Sockel besteht aus Ziegelmauerwerk und ist mit ca. 5cm dickem Mörtel verputzt. Dieser ist hinten links großflächig abgeplatzt. An den hinteren Ecken fehlen auch bereits Teile des Ziegelmauerwerks.

Beim Hause Niering an der Straße Recklinghausen-Haltern steht in einer Weide nahe der Straße unter einer Eiche ein Gedächtniskreuz von 1762. Es ist ein schlichtes Sandsteinkreuz von 120x80x15cm mit abgerundeten Armen. Das Kreuz ist in eine 15cm dicke Sockelplatte eingelassen, die auf einem 80cm hohen verputzten Ziegelstein-Unterbau aufliegt, dem an der Vorderseite eine Sandsteinplatte mit Inschrift vorgesetzt ist. Das Denkmal ist eingesunken und stark nach vorn geneigt, der Unterbau geborsten. Der Längsbalken des Kreuzes zeigt eine alte mit Mörtel ausgebesserte Bruchstelle.
Die Inschrift in großen lateinischen Buchstaben lautet:

Im Jahre 1762 Den 6. Juni In Der 10. Abendstunde Ist Auf Diesem Platze Mörderischer Weise Erschossen Der Hochedel Geborener Herr Franz Anton Horst, Herr zu Ost- und Westniering, Nachdem Er Die Jungfer Elenora Heuermann, Gebürtig Aus Duisburg, Erheiratet, Dieselbe vor Kurzer Zeit Zur Erbin Seiner Güter Durch Testament Ernannt Hat Und Jetzt Eben Im 24. Jahre Seines Alters war.

Franz Anton Horst hatte zusammen mit seinem Bruder Peter Joseph das Gut Niering 1743 von seinem Großvater Peter Constantin Horst geerbt. Die tödlichen Schüsse wurden, wie der Volksmund zu berichten weiß, von einem Jäger abgefeuert, der dem Gutsherrn, im Graben liegend, aufgelauert hatte. Nach anderer Quelle war der Hausgärtner der Täter; er soll zur Strafe auf der Wiese beim Kreuz erhängt worden sein. Franz Anton war der letzte Horst zu Niering. (Brockpähler 1963)

Sage:

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.30
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne


Sühnekreuze & Mordsteine