Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Steinfurt

Nordwalde


Blick auf die
Denkmalgruppe

Abbildung bei
Brockpähler (1963)

PLZ: 48356

GPS: 48356

Standort: Am nördlichen Ende der "Amtmann Daniel-Straße", vor Haus-Nr. 60. Rechts daneben ein Gebetshäuschen.

Größe / Material: 65:88:15 / Sandstein

Geschichte: Steinkreuz mit Inschrift des 15. Jahrhunderts in gotischen Minuskeln, auf einem niedrigen, nach oben abgeschrägten Sockel. Es steht am alten Kirchweg, der jetzigen Amtmann-Danielstraße auf dem sogenannten "Mehr", neben einer Segensstation von 1715, ist aus Bentheimer Sandstein und mißt 65,5x87x15cm. Der Sockel ist 23cm hoch.
Nach dem Bericht eines Anwohners lag das Kreuz bis 1912 nahebei in einem nun bebauten Garten, nur der Sockel steckte noch in der Erde. Er habe es damals im Sockel befestigt und am neuen Platz wiederaufgestellt; es fehle aber ein Stück des Schaftes, das er nicht gefunden habe. 1945 ist das Kreuz erneut versetzt worden, und zwar um etwa 2 Meter nach links. Spuren im Sockel lassen erkennen, daß es in früherer Zeit vorn und hinten durch eine Eisenstange im Sockel befestigt war. Das hatte aber nur Sinn, wenn es ursprünglich einen längeren - normalen - Schaft besaß.
Die stark verwitterte Inschrift, die jeweils in einer Zeile über die ganze Länge der waagerechten und senkrechten Balken läuft, ist bisher nicht entziffert; es sind einzelne Buchstaben, aber keine Worte zu lesen. Das Kreuz ist - wahrscheinlich bei der Neuaufstellung 1912 - falsch in den Sockel eingefügt worden. Der jetzige rechte Arm, vom Standpunkt des Betrachters aus gesehen, ist der Rest des ursprünglichen Unterteils. Wenn das Kreuz so gestellt wird, läuft die Inschrift richtig von links nach rechts und von unten nach oben.
Deutungsversuch: Da das Kreuz am alten Kirchweg von den Höfen Kuhlmann und Schwermann (Kirchbauerschaft) nach der Pfarrkirche steht, hält man es für eine Station, wo beim Leichenzug der Sarg abgestellt und der Geistliche erwartet wurde. (Brockpähler 1963)

Sage: Hier haben sich zwei Brüder gegenseitig getötet. Ein "Messer" (es ist der Rest einer Eisenstütze) steckt noch in dem Stein.

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.35
Breuing, Rudolf - Barocke Wegebilder und Kapellen im Kreis Steinfurt, 1985, S.473
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne)


Sühnekreuze & Mordsteine