Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Warendorf

Füchtorf (I / II) / OT von Sassenberg
Zur Einzelansicht die Steinkreuze anklicken.

Füchtorf I Füchtorf II

Blick zum Standort

PLZ: 48336

GPS: N 52° 2,742', O 8° 1,659'

Standort: Gut positioniert im Vorgarten des hauses "Düpe 1", mit guter Einsehbarkeit von der Straße aus.

Geschichte: Zwei Steinkreuze aus grau-weißem, porösem Laerer Kalkstein stehen am Rande des Gehöftes Schöne an der Kreuzung des alten Landweges von Füchtorf nach Warendorf mit dem Wege nach Vinnenberg. Diesen Platz haben sie nach mehreren unwesentlichen Versetzungen bei der Verkuppelung 1908 bekommen. Ursprünglich standen sie einige Meter vom jetzigen Standort entfernt im nordwestlichen Wegedreieck des Kreuzweges. Die Kreuze gehören zu den stattlichsten Westfalens. Beide sind in ihren Proportionen recht verschieden: Nr.l ist dünn, aber breit und flächig, Nr.II dick, aber schmal und schlank.
Zuhorn (1907) hielt s. Zt. die beiden Füchtorfer Kreuze mit anderen in Milte, Glandorf, Versmold, Laer und Rheine für Zeichen einer "uralten Grenze" zwischen den Bistümern Münster und Osnabrück. Er gibt an, daß bei der Versetzung unter dem alten Standort nur Torfasche gefunden wurde, die den ganzen Boden unter der Humusschicht bedeckte.
Riese (1957) knüpft an den Flurnamen "Düpe" (Taufe) an, der für das Gelände überliefert ist, und hält die Kreuze für Zeichen aus der ersten christlichen Zeit. Als es noch keine Kirchen gab, habe man Steinkreuze an solchen Stellen aufgerichtet, an denen Taufen und andere Weihehandlungen vorgenommen wurden. Der Volksmund spreche in Füchtorf von einem nun verschwundenen dritten Kreuz (?); die Gruppe dieser drei Steinkreuze habe die erste christliche Kultstätte - vielleicht auf dem Platz einer heidnischen - bezeichnet. Für diese Annahme gibt es keinerlei Stützen. (Brockpähler 1963)

Sage: 1. Zwei Brüder vom Haus Harkotten haben sich im Streit um eine Erbschaft erschlagen.
2. Von den beiden Söhnen des jetzt Schöne'schen Kottens ging der ältere nach einem Streit mit dem Vater in die Welt. Als er zurückkehrt, findet er den Vater tot und den jüngeren Bruder im Besitz des Erbes. Er erhebt Anspruch darauf, und in dem entstehenden Wortwechsel töten sich die Brüder gegenseitig.

Quellen und Literatur:
Zuhorn, K. - Die Füchtorfer Steinkreuze, Warendorfer Blätter VI, 1907, S.46/47
Riese, B. - Füchtorf, ein Heidedorf im Münsterland, Warendorf 1957, S.104, S.137ff.
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.48
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3914.4/5
Riese, Dr. Bernhard / Riese, Dr. Bernd - Kreuze und Bilder im Kirchspiel Füchtorf, Verlag Krimphoff Sassenberg, Oktober 1992
Warendorfer Wegebilder und Hofkreuze, Füchtorf, Steinkreuze, Düpe 1
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne



Füchtorf (I) / OT von Sassenberg
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Abbildung bei
Brockpähler (1963)

Größe / Material: 150:142:16-18 / Kalkstein

Geschichte: Der Schaft verjüngt sich von 64cm unten auf 44cm oben am Kopf des Kreuzes. Am Kopf und an beiden Armen Abschläge. Rückseite glatt.

Sage:

Quellen und Literatur:
Zuhorn, K. - Die Füchtorfer Steinkreuze, Warendorfer Blätter VI, 1907, S.46/47
Riese, B. - Füchtorf, ein Heidedorf im Münsterland, Warendorf 1957, S.104, S.137ff.
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.48
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3914.4/5
Riese, Dr. Bernhard / Riese, Dr. Bernd - Kreuze und Bilder im Kirchspiel Füchtorf, Verlag Krimphoff Sassenberg, Oktober 1992
Warendorfer Wegebilder und Hofkreuze, Füchtorf, Steinkreuze, Düpe 1



Füchtorf (II) / OT von Sassendorf
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Abbildung bei
Brockpähler (1963)

Größe / Material: 140:83:25 / Kalkstein

Geschichte: Am Kopf und am rechten Arm unten Abschläge, Rückseite glatt.

Der Schaft verjüngt sich nach oben, er mißt am Fuß 44cm, am Kopf 26cm. Das Steinkreuz kam 1977 an diesen Platz, vorher stand es an der Straße in einer Gartenhecke. (Müller / Baumann 1988)

Sage:

Quellen und Literatur:
Zuhorn, K. - Die Füchtorfer Steinkreuze, Warendorfer Blätter VI, 1907, S.46/47
Riese, B. - Füchtorf, ein Heidedorf im Münsterland, Warendorf 1957, S.104, S.137ff.
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.48
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3914.4/5
Riese, Dr. Bernhard / Riese, Dr. Bernd - Kreuze und Bilder im Kirchspiel Füchtorf, Verlag Krimphoff Sassenberg, Oktober 1992
Warendorfer Wegebilder und Hofkreuze, Füchtorf, Steinkreuze, Düpe 1



Füchtorf (III) / OT von Sassenberg


Rückseite

Abbildung bei
Brockpähler (1963)

GPS: N 52° 3,697', O 8° 1,815'

Standort: 25m rechts hinter dem Haupttor zum "Haus Korff", (ein Straßenschild zum "Haus Korff" ist schon an der B 475 aufgestellt). Haus Korff ist der westliche Teil des "Hauses Harkotten". Auf altem, sehr großzügig angelegten Schlossgelände. Ab Haupttor (Schlossgrabenbrücke): Zutritt verboten, auf vielen Verbotsschildern werden freilaufende Hunde angedroht. Das Steinkreuz ist aber vom Haupttor aus einsehbar.

Größe / Material: 265:132:40 / Sandstein

Geschichte: Da in alten Beschreibungen vom Standort an der Kreuzung "Kirchweg von Harkotten nach Füchtorf" mit der "Straße nach Glandorf"(jetzige B 475) die Rede ist, kann das Steinkreuz aus größerer Entfernung zum Schloßgelände des Hauses Korff versetzt worden sein, diese Kreuzung ist aber ca. 700m vom jetzigen Standort entfernt, die Gebäude auf dem alten Foto bei Brockpähler sind bei der umfangreichen Neugestaltung in der Umgebung der neuen B 475 wohl verschwunden. Am jetzigen Standort gab es niemals solche Gebäude.

Das Kreuz steht dort, wo die Straße von Füchtorf nach Glandorf den alten Kirchweg Harkotten nach Füchtorf schneidet.
Der Schaft des Kreuzes ist am Fuß vierkantig, dann wird er achtkantig. Die stark gekehlten Kreuzarme sind mit gotischen Nasen besetzt und enden in Dreiblättern; sie und das Kopfstück des Kreuzes tragen eine Inschrift. Sie lautet:
Johann Korf genant Smysink
anno dni MCCCCXV
demGod gnade
Unter den Kreuzarmen hängt ein nach links geneigter Schild mit dem schon völlig ausgewitterten Korffschen Wappen, der Lilie. Nach der Überlieferung soll Johann Korff in einer Fehde mit dem Bischof von Minden erschlagen und, weil exkommuniziert, nicht in geweihter Erde begraben worden sein. (Müller / Baumann 1988)

Sage:

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.49-50
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3914.7
Heimatverein Füchtdorf
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne



Füchtorf (IV) / OT von Sassenberg


Blick zum Standort

GPS: N 52° 3,603', O 8° 1,764'

Standort: 10m außerhalb des Schloßgeländes, 10m westlich neben der (landwirtschaftlichen) Brücke über dem südlichen Wassergraben, am angrenzenden Ackerrand. Da Privatbesitz, ist auch hier das Betreten des Grundstücks verboten. Der Radkreuzstein ist aber vom nördlich neben der B 475 verlaufenden Fußweg aus sichtbar, allerdings nur bei fehlender Vegetation auf dem Acker.

Größe / Material: 128:77:18 / Sandstein

Geschichte: Der moderne Radkreuzstein trägt folgende Inschrift:
Here I lay me down to sleep
11.1.1962
10.9.1998
Alexander Mulloy
Lt. Angabe von Ortsansässigen soll sich der genannte an dieser Stelle erschossen haben.

Sage:

Quellen und Literatur:
Heimatverein Füchtdorf
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne


Sühnekreuze & Mordsteine