Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Borken

Borken


Detail der Inschrift

Rückseite

Tafel des Heimat-
verein Borken e.V.

PLZ : 46325

GPS: N 51° 50,196', O 6° 50,471'

Standort: Im Vorgarten des Hauses "Weseler Landstraße 158".

Größe / Material: 103:62:2,5 / Gußeisen

Geschichte: Das Kreuz wurde 2003 restauriert und hier auf einem kleinen Betonsockel neu aufgestellt. Beennung: "Iserne Krüs". Am Kreuz eine Tafel des Heimatvereins Borken mit der Inschrift:
DIESES KREUZ WURDE HIER ZUNÄCHST
ALS HOLZKREUZ, DANN ALS DAS SOG.
"ISERNE KRÜS", ERRICHTET ZUR ERIN-
NERUNG AN EINE BEI DEN "ZWEI LINDEN"
IM JAHRE 1680 BEGANGENE SAGENUM-
WOBENE ERMORDUNG EINER BAUERS-
FRAU AUS WESTENBORKEN.
HEIMATVEREIN BORKEN IM JAHRE 2003

Seit vielen hundert Jahren erinnert hier ein Kreuz an eine Mordtat, für die es keine historischen Belege gibt. Lange Zeit markierte ein unscheinbares Holzkreuz die Stelle, an der 1680 eine Bäuerin auf dem Rückweg von einem Verkauf in der Stadt angeblich überfallen, ausgeraubt und ermordet wurde. Das ursprüngliche Kreuz ersetzte man gegen Ende des 19. Jhs. wegen Baufälligkeit durch ein eisernes. 1960 musste das Kreuz aus konservatorischen Gründen entfernt werden und stand fortan mehr als 40 Jahre im Magazin des Stadtmuseums Borken. Im August 2003 konnte es auf Initiative des Heimatvereins Borken unweit seines ursprünglichen Standortes wieder aufgestellt werden. (Ridder o.J.)

Südwestlich Borken, 1,8 km von der Borkener Innenstadt entfernt, steht an der Weseler Landstraße ein etwa ein Meter hohes schlichtes Kreuz aus Gußeisen. Es trägt folgende Inschrift:
1680
WENN DAS HERZ IN DIESER WELT
AUCH ALLES HAT WAS IHM GEFELLT
SO KANN ES DOCH NICHT RUHIG SEIN
DENN GOTT ALLEIN DAS HÖCHSTE GUT
DES
MENSCHEN
HERZ
VERGNÜGEN
THUT
Das gußeiserne Kreuz ist an die Stelle eines älteren Kreuzes getreten, das gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wegen allzu starker Verwitterung dem jetzigen weichen mußte. Es trug außer der oben angeführten Inschrift noch die Worte: Bete für die arme Seele, die allhier ermordet ist. (Brockphäler 1963)

Sage: Über die Mordtat berichtet der Volksmund folgendes:
Eine Frau aus Westenborken hatte in der Stadt einem Metzger Vieh verkauft und das dafür erhaltene Geld unter ihrer "Näwwelkappe" versteckt. Dieses hatte ein Mann beobachtet, der sie dann auf dem Heimwege überfiel und tötete. Er wurde aber ergriffen und vom Gericht zum Tode durch den Strang verurteilt. An den "Zwei Linden", die, 500 Meter vom Kreuze entfernt, weithin sichtbar auf der höchsten Erhebung an der Straße stehen, wurde das Urteil vollstreckt. - Aber der Mörder fand nach seinem Tode keine Ruhe. Noch heute spukt er als Mann ohne Kopf in der Mitternachtsstunde zwischen der Mordstelle und Westenborken umher.

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne
Ridder, Thomas - Radtour (Spaziergang) zu Bildstöcken und Wegekreuzen in Borken-Innenstadt, herausgegeben vom der Stadt Borken und dem Heimatverein Borken e.V., o.J.
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.19-20


Sühnekreuze & Mordsteine