Deutschland Niedersachsen Lkr. Hildesheim

Schliekum / OT von Sarstedt


Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

PLZ: 31157

GPS: N 52° 14,198', O 9° 49,258'

Standort: Auf dem Hof Brandes, nah am Hofeingang in der "Wasserstrasse 3".

Größe / Material: 128:40-49:27 / Sandstein

Geschichte: Stark verwittertes Scheibenkreuzfragment, bei welchem ein Drittel der Scheibe fehlt. Auf beiden Seiten der Scheibe erhabenes Tatzenkreuz, ebenfalls stark verwittert. An beiden Schaftseiten sind eingerillte Zeichnungen zu erkennen, welche aufgrund der Beschädigungen nicht eindeutig zu lesen sind.

Innerhalb des Hofes des Landwirts Henning Brandes, Schliekum, Wasserstraße 3, nahe dem Eingang, rechts vor der Mauer.
Das Scheibenkreuz wurde von Herrn Brandes bei Pflasterungsarbeiten im Bodenaushub gefunden und dank seiner Initiative aufgestellt.
Das sehr verwitterte Scheibenkreuzfragment (ein Drittel der Kreuzscheibe ist früher einmal abgetrennt worden) zeigt nur noch schwach auf beiden Seiten auf vertieftem Grund erhaben ein mittelpunktzentriertes Tatzenkreuz. Reste einer erhabenen Umrandung lassen sich auf beiden Seiten an einigen Stellen noch ausmachen. Die Beschädigungen auf dem Stein sind leider so stark, daß nicht eindeutig gesagt werden kann, ob die Balkenenden des Tatzenkreuzes gerade verlaufen, eingezogen sind oder nahtlos in den Scheibenrand übergehen. - Auf dem Schaft des Scheibenkreuzes sind Reste einer eingerillten Zeichnung erkennbar. Von einer ca. 12cm großen Basisrille aus laufen zwei Rillen leicht angewinkelt aufeinander zu. Auf der jetzigen Vorderseite sind diese beiden Rillen noch ca. 14cm lang, auf der Rückseite noch ca. 43cm. Durch Verwitterung und Beschädigungen des Schaftes ist heute nicht mehr auszumachen, wo und wie die Zeichnungen endeten und was sie einst darstellten.
Der Flurnamensammlung des Lkr. Hildesheim von 1934 ist zu entnehmen, daß um 1797 eine Flur, die ca. 700m nordwestlich von Schliekum lag, als "Das Kreuzfeld" (3724.8) bezeichnet wurde. Nach Aussage von Herrn Brandes gehörte diese Flur, damals wie heute, zum Hof 4 von Schliekum - eben zu diesem Hof. Die Vermutung liegt nahe, daß dieses Flurdenkmal zu irgendeinem Zeitpunkt auf den Hof geholt worden ist. (Müller / Baumann 1988)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3724.11
Müller, Werner - Wegweiser zu den Kreuzsteinen im Landkreis Hildesheim, 2001, S.43
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto von September 1995)


Sühnekreuze & Mordsteine