Deutschland Niedersachsen Lkr. Emsland

Neurhede


Inschrift auf
Bodenplatte

PLZ: 26899

GPS: N 53° 0,545', O 7° 13,614'

Standort: Südl. Ortsgrenze, auffällig plaziert am Abzweig nach Bourtange (NL), vor dem Gasthof Husmann, Hauptstraße 46.

Größe / Material: 202:71:22 / Sandstein

Geschichte: Eingemeißelt sind die Buchstaben D O T E M A N. Sockel: Ziegelsteine (gemauert), B 110, H 25, T 90cm. Das Steinkreuz wird durch eine hinten angebrachte Betonstütze gehalten. Davor: Bodenplatte aus Sandstein 56x79cm mit der Inschrift:
Dodte Man
Denkmal für einen unbekannten Toten
ca. 1760.
Unterhalb der Arme: durchgehende Bruchstelle, mit Zement verbunden, war vormals mit Ankern zusammengehalten, die Ankerlöcher sind jetzt mit Zement aufgefüllt. Das Steinkreuz ist überall stark verunstaltet, besonders: Abschläge, und Abschabungen am linken Arm und am Kopf.
Aufschrift auf danebenstehender Tafel:
Steinkreuz Dodte Man, am Ortsausgang von Neurhede in Richtung Grenze (Niederlande) steht das alte Steinkreuz. Den überlieferten Aussagen älterer Mitbürger zufolge ist an gleicher Stelle im 18. Jahrhundert eine männliche Leiche gefunden worden. Vermutlich hatte ein Wanderer die Grenze Holland-Deutschland illegal überschritten und im unwegsamen Moorgelände den Tod gefunden. Da er weder Ausweis noch andere Papiere bei sich trug konnte die Identität des Mannes nicht festgestellt werden. An der Straße nach Bourtange fand der Unbekannte seine letzte Ruhestätte Von dem Geldbetrag, den er bei sich hatte, wurde ihm dieses Steinkreuz mit der Inschrift DODTE MAN errichtet. Durch diese Begebenheit hat der südliche Teil der im Jahre 1788 gegründeten Gemeinde Neurhede den Namen "Dodter Mann" erhalten.

Sage: Viele Sagen und Spukgeschichten sind um diesen Stein gesponnen. Er steht ja an der schmalsten Stelle des großen Bourtanger Moores, jetzt an der Strasse von Neurhede nach Bourtange. Es gab annodazumal nur Schleichwege durchs Moor. An dieser Stelle - so will es die Sage - fand man einen toten Mann. Man kannte seinen Namen nicht. Er hatte viel Geld und Schmuck in seinen Taschen. Davon konnte man dem “Toten Mann” ein kostbares Steinkreuz anfertigen lassen und auf sein Grab setzen. Im Laufe der Zeit ist der Stein zerbrochen, aber Gastwirt Ganseforth hat ihn “geflickt”, auf einen Sockel gestellt und seitdem gehegt und gepflegt.

Quellen und Literatur:
Johann Beerens, Borkum
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne


Sühnekreuze & Mordsteine