Deutschland Niedersachsen Lkr. Emsland

Mehringen (I)

PLZ: 09627

GPS:

Standort: Südlich des Hofes von Mönch-Tegeder, dicht neben der Fahrstraße, vor einer Hecke stehend.

Größe / Material: 37:76:21 / Sandstein

Geschichte: Alter Standort weiter westlich, inmitten von Heideland, das später mit Kiefern bepflanzt wurde.
Das sehr gleichmäßig bearbeitete, heute stark demolierte Steinkreuz war sehr wahrscheinlich vom gleicharmigen Typus. Seine gefasten Kanten an Stamm und Armen zeigen achteckigen Querschnitt. Ein Arm ist durch Abschläge verkürzt. Der Kopf fehlt ganz. Sockelmaße: 20:65:40.

Sage: Der Hofbesitzer Tegeder war einst mit Familie und Gesinde auf dem Weg zur Christmesse, als die Bäuerin feststellte, daß sie ihr Gesangbuch vergessen hatte. Sie ging zurück und wurde unterwegs von zwei Wegelagerern ermordet und ihres Halsschmuckes beraubt. Das Kreuz soll an dieses Geschehen erinnern.
Bei ihm soll es spuken. Die Mörder finden in ihrem Grab keine Ruhe, bis daß sie das Kreuz, Zeichen ihrer Untat, zerstört haben. Sie nagten bereits den Kopfbalken mit ihren Zähnen ab.

Quellen und Literatur:
Lütgers, H. - Steinkreuze, in: "Unsere Heimat", Heft 12, für die Schulen des Kreises Lingen, Verlag: van Ackern, Lingen, 1951, S.605-611
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3609.4
Steinkreuz Mönch-Tegeder, in: Die Hof- und Wegkreuze, Bildstöcke und Klusen im alten Kirchenspiel Emsbüren, o.J.
aktuelle Aufnahme von Benno Lux, Lünne / April 2006



Steinkreuz Mönch-Tegeder

Die Sage berichtet über diesen Stein, Stein in Kreuzesform, folgendes:
In vielen, vielen Jahren ging der Hausherr Tegeder mit seinem Gesinde zur Christmette. Auf dem Hofe blieben nur einige Hüter zurück. Als die zur Kirche Eilenden eine kurze Strecke zurückgelegt hatten, gewahrte die Bäuerin, daß sie ihr so sehr geschätztes Gebetbuch vergessen hatte. "Gaot füste wieder, ick hale min Bok un bin baole wer bi ju".
Sie erreichte die Ihrigen nimmer wieder. Zwei Mörder töteten die fromme Frau, um ihren schönen goldenen Filigran-Halsschmuck zu rauben. Am Tatort, ganz nah der Kreuzung des Kirchweges des alten Kolonats Tegeder, heute Mönch in Mehringen, mit der münsterischen Heerstraße, den Napoleondamm, wurde der Gedenkstein errichtet. Bis 1960 stand der Kreuzstein in der Nähe des Napoleondammes. Er wurde auf Grund landwirtschaftlicher Nutzung des ursprünglichen Standortes zur Straße "Zum Emswehr", unweit des Mönch-Tegeder`schen Kreuzes, umgesetzt.
Der obere Kreuzbalken ist von der Schaufel des Plaggenstechers und der Axt des Holzhauers ganz abgeschabt worden.
Über den verschwundenen oberen Kreuzbalken ist eine neue Sage entstanden:
Zur Nacht vernimmt man ein Ächzen und Stöhnen. Garnichts ist zu sehen als der graue, moosbewachsene Kreuzstein. Aber man weiß, daß jene Wegelagerer im Grabe nicht eher Ruhe finden, bis sie dieses Zeichen ihrer Schande zerstört haben. So haben sie mit ihren Zähnen den oberen Kreuzbalken bereits abgenagt.
(Die Hof- und Wegkreuze, Bildstöcke und Klusen im alten Kirchenspiel Emsbüren, o.J.)



Mehringen (II)


Rückseite

GPS: N 52° 22.450', O 7° 19.200'

Standort: An der K 327 (Straßenbezeichnung: "Napoleondamm") von Leschede nach Salzbergen, an der westlicher Straßenseite 2 auffällige Hinweisschilder "Großsteingräber", ca. 800m südlich der Straßenabzweigung "Tiggelwerkweg". Es handelt sich um 2 imposante, ca. 150m auseinanderliegende steinzeitliche Megalithgräber mit einem Verbindungs(fuß)weg, das Steinkreuz ist etwa an der Mitte des Weges aufgestellt.

Größe / Material: 70:75:19 / Sandstein

Geschichte: Das Steinkreuz mit Abschlagschäden am Kopf und am linken hinteren Arm. Die Arme ungleich lang. Der Schaft war unten abgebrochen und ist mit Zement im Sockel eingesetzt.
Im November 2006 war das Steinkreuz vom Sockel gestoßen worden.

Sage: Zwei Schäfer gerieten wegen einem Schaf in Streit, welcher den Tod beider forderte.

Quellen und Literatur:
Lütgers, H. - Steinkreuze, in: "Unsere Heimat", Heft 12, für die Schulen des Kreises Lingen, Verlag: van Ackern, Lingen, 1951, S.605-611
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3609.5
Mehringer Steinkreuz, in: Die Hof- und Wegkreuze, Bildstöcke und Klusen im alten Kirchenspiel Emsbüren, o.J.
aktuelle Aufnahme von Benno Lux, Lünne / April 2006



Mehringer Steinkreuz

Im Winter 1968/69 hat der Bauer Josef Robel aus Mehringen seinen Kiefernwald westlich der Eisenbahn gerodet, um das Gelände landwirtschaftlich zu nutzen. Aus diesem Anlaß mußte der seit dem 18. Jahrhundert auf dem Grundstück stehende Kreuzstein versetzt werden. Der Stein erhielt seinen neuen Platz im Naturschutzgebiet "Hünensteine" am Napoleondamm.
Über den Kreuzstein schreibt Lehrer Heinrich Wellmann in seinem 1934 herausgegebenen Buch über die Bauerschaft Mehringen:
Der noch sehr gut erhaltene Kreuzstein steht unweit der Mehringer Windmühle im Robeischen Tannenwalde im nordwestlichen Winkel zwischen der Eisenbahn und der Mehringer Landstraße. An dieser Stelle haben zu Beginn des 18. Jahrhunderts zwei Schäfer um eines Schafes willen Streit bekommen und in ihrer Wut so lange auf einander geschlagen und gestochen, bis beide dort sterbend liegen blieben.
(Die Hof- und Wegkreuze, Bildstöcke und Klusen im alten Kirchenspiel Emsbüren, o.J.)


Sühnekreuze & Mordsteine