Deutschland Niedersachsen Lkr. Northeim

Leinetal / OT von Erzhausen


Blick zum Standort

Erläuterungstafel

Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

PLZ: 37547

GPS:

Standort: Der Stein steht jetzt in der Ortsmitte von Erzhausen in einer Grünanlage, dem so genannten "Brunnenplatz".

Größe / Material: 80:50:13 / Kalkstein

Geschichte: Der Stein war 1993 gestohlen worden. 1994 war der in drei Stücke zerbrochene Stein gefunden worden. Der Dieb hatte ihn heimlich abgelegt, aber so dass er gefunden werden konnte. Eine Bürgerinitiative von Erzhausen hatte ihn auf eigene Kosten reparieren und wieder aufstellen lassen.

An der Böschung zur Bahntrasse der Straße nach Leinetal. In der Nähe des Kilometersteines 4,3 hinter dem Bahnwärterhäuschen. Vor dem Bau der Bahn soll der Stein am Leineufer gestanden haben. Die Vorderseite zeigt ein nasenbesetztes Scheibenkreuz auf vertiefter Scheibe. Im Kreuzungsfeld ist eine fünfblättrige heraldische Rose. Der Schaft des Kreuzes wird unterhalb der Scheibe eingerillt weitergeführt. Die Kreuzarme setzen sich eingekehlt vom Scheibenrand ab. Der Scheibenrand selbst geht nahtlos in die erhabene Umrandung des Kreuzfeldes über. Die linke obere Ecke und das Kopfteil des Steines sind stark beschädigt. Unter dem Kreuzfeld sind links und rechts neben dem Kreuzschaft je ein eingetieftes kleines Kreuz. Die Rückseite entspricht der Vorderseite. Es fehlen jedoch die beiden untergeordneten Kreuze. (Müller / Baumann 1988)

   In Hilprechtshausen steht auf dem Kirchenkampe an der Bahnböschung nahe dem Leineflusse der Kreuzstein Nr.193, auf dessen beiden Seiten auf vertieftem Grunde ein mit Nasen besetztes Kreuz im Kreise zu sehen ist.
   Sage: Der Stein soll zum Andenken an einen dort Ertrunkenen gesetzt sein. (Hoffmann 1935)

   6. Auf dem rechten Ufer der leine und rechts von der Eisenbahnstrecke Kreiensen-Freden steht, dem Dorfe Erzhausen etwa gegenüber, auf Hilprechtshäuser Feldmark in einer Stellwanne am Scheffberge (Scheppberg = Schiffberg?) oder Mühlenberge ein aus Kalk bestehender Kreuzstein, welcher bei 49cm Breite und 11cm Dicke 61cm über den Boden ragt. Die schlecht erhaltene, zum Theil abgesprengte Ostseite trägt in einem erhaben gearbeiteten Kreise ein gleichfalls erhaben gearbeitetes gleicharmiges Kreuz, dessen vier bis an den Kreis reichenden Arme gleich breit und nur in der Mitte links und rechts durch Ansatz von Nasen verbreitert sind. Die Westseite zeigt in besserer Erhaltung die gleiche Darstellung; doch findet sich in die unter dem Kreise befindliche, erhaben gelassene Fläche links und rechts je ein kleines einfaches Kreuz eingeritzt. Der anfangs der fünfziger Jahre unseres Jahrhunderts ausgeführte Bau der genannen Bahn gab Veranlassung dazu, diesen Stein, der ursprünglich unweit des abschüssigen rechten Leinenufers gestanden hat, an seinen jetzigen Standort zu versetzen. Er soll die Stelle bezeichnet haben, wo jemand durch Verunglücken (? in den Fluthen der Leine) seinen Tod gefunden hat. (Brackenbusch 1896)

Sage: Der Stein wurde für einen Verunglückten (Ertrunkenen) gesetzt.

Quellen und Literatur:
Brackenbusch, Dr. F. - Aeltere Grenz- und Denksteine im Herzogthum Braunschweig, in: Braunschweigisches Magazin, Zweiter Band, Jahrgang Braunschweig 1896, S.46
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.9, 48 unter Hilprechtshausen
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.4125.1
recherchiert und bebildert von Werner Müller, Elze (Fotos von Oktober 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine