Deutschland Niedersachsen Lkr. Uelzen

Holdenstedt

PLZ: 29525

GPS: N 52° 54.449', O 10° 31.000'

Standort: Südlich von Holdenstedt, an der östlichen Grabenkante der Bundesstraße 4, schräg gegenüber vom km-Stein 43,4 bzw. ca. 150m nördlich eines kleinen Pumpwerks.

Größe / Material: 70:80:28 / Granit

Geschichte: Der roh belassene Findlingsblock zeigt auf der glatten Vorderseite in 2cm breiter flcher Einrillung ein lateinisches Kreuz (Stammlänge 37cm, Querarmlänge 26cm). Darunter in feiner Rillung das Wort A N N O in Großbuchstaben und unterhalb diesem die Jahreszahl 1803. Innerhalb des Buchstabens A ein winziges Kreuzlein.

Sage: Zwei Wandergesellen zogen ihres Weges. Der eine, ein Schneider, hatte einen Beutel dabei, worin der andere Silbergeld vermutete, ihn erschlug und beraubte. Statt Geld fand er aber nur Knöpfe. - So weit die Sage! Tatsächlich hat sich hier nach Akten des Archivs der Familie von der Wense eine Mordtat an einem Schneider ereignet. Am 1. Ostertag des Jahres 1803 hat ein Jäger "in der Birken-Besamung hinter dem kleinen Fuhrenkamp links der Chaussee hinter dem Hagen-Feld, etwa 30-40 Schritte vom Wege" einen Toten gefunden. Er wies am Kopf schwere Schlagverletzungen auf, und er war beraubt worden. Es handelte sich um einen aus Peine gebürtigen und in Holdenstedt tätigen Schneidergesellen, der zu Besuch in Sprakensehl gewesen war und sich auf dem Heimweg befunden hatte. Erst im Jahre 1810 hatte ein Kuhhirte aus Schnega, der, wie es heißt, "sich mit Rauben und Morden abgegeben, wenn er das Vieh nicht gehütet", sieben Morde zugegeben, darunter auch den von Holdenstedt, und er wurde "während der westfälischen Regierung im Jahre 1810 zu Salzwedel gerichtet".

Quellen und Literatur:
Meyer-Jelmsdorf, K. - Heimatbuch der Stadt und des Kreises Uelzen, Bd.2, 1931, S.111
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988
aktuelle Aufnahme von Gerhard Müller, Uelzen


Sühnekreuze & Mordsteine