Deutschland Niedersachsen Lkr. Hameln-Pyrmont

Diedersen (I / II) / OT von Coppenbrügge
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Diedersen I Diedersen II

Zeichnung bei
Hoffmann (1936)

PLZ: 31863

GPS: N 52° 6,472', O 9° 27,302'

Standort: An der Bundesstraße 1, am Rande des nördlich der Straße zwischen Afferde und Behrensen ligenden Parkplatzes.

Geschichte: Beide Flurdenkmale werden "Judensteine" genannt. Der Kreuzstein und der daneben stehende Scheibenkreuzstein sind ein bedauernswertes Beispiel von Verunstaltung alter Flurdenkmale, mit (wie für beide Stelen angenommen wird) gleichzeitiger Zerstörung der Rückseite, die man glatt behauen ließ. (Müller / Baumann 1988)

   Von den beiden Steinen am "Schecken" bei Diedersen, östlich von Hameln, rechts an der Landstraße zwischen km 5,0 und 5,1, scheint der Stein 7 einst ein scheibenförmiger Kreuzstein gewsen zu sein. Beide Steine sollen ursprünglich in der Nähe zwischen Bäumen gestanden und beim Neubau der Straße ihren jetzigen Platz erhalten haben. Sie sind durch nachträgliche Behauung, eingeschlagene namen und Jahreszahlen, bei Nr.7 1403(!), bei Nr.8 1802 verunziert. Auf dem erstgenannten sind Kreuz und Kreis nur in Linien eingegraben, beim andern liegt das Kreuz erhaben auf vertieftem Grunde. Die Rückseiten beider Steine sind mutmaßlich nachträglich glatt behauen. (Hoffmann 1935)

Sage: Es sollen sich zwei Juden gegenseitig getötet haben.

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Gunter Marx, Löhne



Diedersen (I) / OT von Coppenbrügge
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Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

Größe / Material: 78:43:26 / Sandstein

Geschichte: Die Vorderseite des oben gerundeten Kreuzsteins zeigt erhaben ein längsorientiertes Balkenkreuz (M: 34:33:1) und darunter die eingehauene Inschrift:
JOHANN
HEINR:BOCK
1802
Name und Jahreszahl sollen sich, in Anerkennung seiner Verdienste, auf einen Hamelner Bürger beziehen, der sich mit eigenen Kosten am Straßengrabenbau und an der Gewässerableitung vom nahegelegenen Bergzug des "Schecken" in den "Remte-Bach" beteiligte und, einer anderen Version zufolge, bei einem Brückenbau zu Tode kam. (Müller / Baumann 1988)

Sage: 1. Ein Jude wurde von zwei Wegelagerern erschlagen und beraubt.
2. Es sollen sich zwei Juden gegenseitig getötet haben.

Quellen und Literatur:
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.15
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3822.9



Diedersen (II) / OT von Coppenbrügge
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Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

Größe / Material: 67:39:20 / Sandstein

Geschichte: Scheibenkreuzstein, der um das Jahr 1887, weil als Denkstein vorgesehen, vom Steinmetz so umgestaltet wurde, daß er dem benachbarten Kreuzstein in den Größenverhältnissen und in der Form ähnlich wurde. Dabei sind wesentliche Teile des nur vorderseitig eingeritzten gleicharmigen breitbalkigen Nasenkreuzes und die eine heute unlesbar gewordene Minuskelinschrift tragende Kreislinie zerstört worden. Der wie sein Nachbar oben gerundete Stein ist dann im vorigen Jahrhundert unterhalb der Kreislinie erneut mit einer vertieft eingehauenen Inschrift versehen worden:
ARNOLD
BAVENSEN
ANO. DOM:
1405
Die Inschrift soll an den Hamelner Stiftsherrn Arnold von Bavensen erinnern, der sich im 15.Jahrhundert um den Bau der Hamelner Ausfallstraßen verdient gemacht hat. (Müller / Baumann 1988)

Sage: 1. Ein Jude wurde von zwei Wegelagerern erschlagen und beraubt.
2. Es sollen sich zwei Juden gegenseitig getötet haben.

Quellen und Literatur:
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.15
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3822.10


Sühnekreuze & Mordsteine