Deutschland Niedersachsen Lkr. Hildesheim

Asel / OT von Harsum


Blick zum Standort

Detail Inschrift

die andere Seite

Abbildung bei
Müller (2001)

Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

Zeichnung bei
Hoffmann (1935)

PLZ: 31177

GPS: N 52° 11,583', O 9° 58,250'

Standort: Am südöstlichen Ortsende, wenige Meter von der Grafeneiche, einem Naturdenkmal, entfernt auf einem Rasenplatz vor einem Hügel steht der Kreuzstein.

Größe / Material: 180:79:21 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Schwedenstein". Der Kreuzstein ist stark verwittert und an den Seiten mit Zement ausgebessert. Der rechteckige Stein mit oberem Flachbogen zeigt nur noch Teile des Flachreliefs. So sind nur die unteren Teile eines auf einem Hügel stehenden Kruzifix und daneben die Beine einer knieenden Figur zu sehen. Unten links am Stein die nachgearbeitete Minuskelinschrift: dem god gnedlich sy. Auf der Rückseite ist ein großes eingerilltes Balkenkreuz zu sehen. Im Oberen Ende des Längsbalken ist ein kleines gleicharmiges Kreuz eingerillt.

Am südöstlichen Ortsende, wenige Meter südlich der "Grafeneiche" (Naturdenkmal) auf Rasenplatz vor einem kleinen Hügel. Einst am westlichen Rande der Landstraße zwischen Asel und Drispenstedt.
Rechteckiger, oben flachbogig endender Kreuzstein, der stark verwittert, abgetreten und partiell mit Zement ausgebessert worden ist. Von den in Flachrelief gefertigten Darstellungen sind nur die unteren Teile eines auf einem Hügel stehenden Kruzifixus und daneben die Beine einer knieenden Gestalt zu erkennen. Nach früheren Beschreibungen war es eine in Harnisch gekleidete, bärtige und barhäuptige Gestalt. An ihrer Seite in einem Vierpaß ein Wappen mit Kreuz, dessen Stamm und der eine Querarm mit spitzwinkligem Haken, der andere Querarm verkürzt und knotenförmig endeten. Darunter sind (offenbar in neuerer Zeit nachgearbeiteter Minuskelschrift) die Worte dem god gnedich sy lesbar. Auf der Rückseite eingerillt schlichtes großes längsorientiertes Balkenkreuz, in dessen oberen Stammteil ein gleicharmiges Kreuzchen eingeritzt ist. (Müller / Baumann 1988)

   An der Landstraße bei Drispenstedt ist ein Denkstein aufgerichtet, der auf einer Seite ein in Rillen eingehauenes großes Balkenkreuz auf einem Bogenfuße trägt (T.XXVII, 116b). Im oberen Stammende sind Spuren eines kleinen Kreuzes zu sehen. Die andere Seite enthält auf einem umlaufenden bande eine nicht mehr zu entziffernde Inschrift in gotischen Minuskeln. Auf vertieftem Grunde ist in der Mittelfläche, stark verwittert, der Heiland am Kreuze und links daneben eine knieende Männergestalt, rechts der untere Teil eines Wappenschildes und quer darunter wieder eine Inschrift, die eine Jahreszahl enthalten mag, eingehauen. Der Stein wird ein Erinnerungsmal für einen auf unnatürliche Weise aus dem Leben gerufenen Ritter sein. Er ist der Liste eingefügt, weil das Kreuz auf einer Steinseite häufig auf den plattenförmigen Kreuzsteinen ohne bildschmuck vorkommt. (Hoffmann 1935)

   Ein anderer Bildstein, im Volksmunde "Schwedenstein" genannt, steht an der Landstraße zwischen Drispenstedt und Asel; sein Schmuck ist stark verwittert, der Inschriftstreifen nicht zu entziffern. Der Volksmund bringt das Gedächtnismal des 15.Jahrhunderts mit dem Dreißigjährigen Krieg in Verbindung; ein Offizier soll dort sein Grab gefunden haben. Er wird auch als Grenzstein der Dompropstei ausgegeben; wenn dies richtig wäre, würden an ihm Hoheitszeichen stehen. (Blume 1934)

Sage: Das "Schwedenstein" genannte Denkmal soll einem im Dreißigjährigen Krieg gefallenen schwedischen Offizier auf dessen Grab gesetzt worden sein. (Müller / Baumann 1988)

Quellen und Literatur:
Blume, Hermann - Kreuzsteine in und um Hildesheim, in: Alt-Hildesheim, Heft 13, Braunschweig Juni 1934, S.33
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.6, 36
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3825.10
Müller, Werner - Wegweiser zu den Kreuzsteinen im Landkreis Hildesheim, 2001, S.21-22
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Fotos vom 11.07.2009)


Sühnekreuze & Mordsteine