Deutschland Mecklenburg-Vorpommern Lkr. Nordvorpommern

Reinberg / OT von Sundhagen


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Erläuterungstafel
am Stein

Aufnahme von 1991

PLZ: 18519

GPS: N 54° 12,649', O 13° 15,026'

Standort: An der Kirchhofsmauer.

Größe / Material: 223:59:15 / schwedischer Kalkstein
Die Höhe von 223cm ist heute (im Jahre 2005) so nicht mehr zu sehen, sie beträgt 1,90m.

Geschichte: Der Stein wurde Mitte des 15.Jh. aufgestellt, zur Sühne eines Totschlags dem Hayono van der Beke zum Opfer fiel.

Stelenform mit rundem Kopfstück. Im Oberteil die erhaben angelegte Minuskelinschrift kreisförmig um ein Johanniterkreuz herumgeführt: Orate pro heyno van der beken (= Bittet für Heyno van der Beken). Darunter vor vertieftem Grund weit herabreichende Darstellung des Kruzifixes. In der Nähe des Kopfes die Darstellung von Sonne und Mond. Unter dem Kruzifix links ein knieender Beter mit einem aus seinen Händen aufsteigenden Spruchband mit der Minuskelinschrift: misere mei de•. Rechts unter dem Kreuz eine eingeritze Hausmarke. Die Rückseite ist glatt.
Die Beschreibung folgte nach einem vor 1900 vom damaligen Konservator A. Stubenrauch aufgenommenen Foto, das nach gründlicher Reinigung des Steines entstand. Die Angaben bei v. Haselberg, E. (Die Baudenkmäler...) sind teilweise unrichtig.

Sage: Um diesen Vorfall ranken sich viele Sagen und Geschichten. Fest steht aber, dass dieser Mord und damit die Mordwange mit den blutigen Unruhen im Land zu jener Zeit zusammenhängt.

Quellen und Literatur:
recherchiert von: Forschungsgruppe Preußische, Mecklenburgische und Anhaltische Meilensteine e.V.
v. Haselberg, E. - Die Baudenkmäler des Regierungs-Bezirkes Stralsund, Heft III. Der Kreis Grimmen, Stettin 1888, S. 238
Ende, Horst - Denk- und Sühnesteine in Mecklenburg – In: Informationen des Bezirksarbeitskreises für Ur- und Frühgeschichte, Heft 13 (1973), Seite 56-67
aktuelle Aufnahmen von Alexander Potrawnow und Tatjana Hmelnik, St. Petersburg (Fotos von 2014)


Sühnekreuze & Mordsteine