Deutschland Mecklenburg-Vorpommern Lkr. Ludwigslust

Lübtheen


Gend. Wachtmeister
Spangenberg

der Tatort
mit Fahrrad,
Koppel und Säbel

PLZ: 19249

GPS:

Standort: Der Gedenkstein steht heute im Gelände des Truppenübungsplatz Lübtheen, das Betreten ist verboten und nur mit Führung durch Truppenübungsplatzpersonal möglich.

Größe / Material:

Geschichte: Ein fast unscheinbarer Gedenkstein steht am Ramm-Loosener Weg. Er erinnert uns heute noch an ein Ereignis das vor über 80 Jahren die Bürger Lübtheens sehr bewegte.
Das Stadtarchiv der Stadt Lübtheen berichtet über die Zeit am Ende des Jahres 1918, jeder versuchte zu retten was zu retten war. Das dabei manigfache Übergriffe erfogten, die die allgemeine Unsicherheit erhöhten, war durchaus verständlich. Auf den Weiden wurde zahlreiches Vieh von Unbekannten geschlachtet, oder bei nächtlichen Einbrüchen aus den Ställen gestohlen. Dadurch mehrten sich auch in erschreckendem Umfang die Zusammenstöße zwischen Dieben und der Polizei. Auch der Gendameriewachtmeister Spangenberg wurde so ein Opfer der Zeitverhältnisse. Nachdem die hiesige Gendamerie am 26.September von Alt-Jabel aus über einen Diebstahl einer Zigeunertruppe in Hohen-Woos benachrichtigt worden war, nahm Spangenberg die Verfolgung der in Richtung Quast abgezogenen kleinen Truppe auf.
In Loosen schritt er zur Verhaftung der beiden Frauen, die den Diebstahl in Hohen-Woos ausgeführt haben sollten, um sie dem Lübtheener Amtsgerichtsgefängnis zuzuführen. Nachdem sich die Verhafteten durch lautes Schreien ihren wahrscheinlich versteckten männlichen Mitgliedern der Truppe bemerkbar gemacht hatten, gingen sie zunächst ruhig mit Spangenberg in Richtung Lübtheen etwa 2½ Kilometern muß dann Spangenberg von den männlichen Zigeunern überfallen und betäubt worden sein.
Nachdem sie ihn dann in die dichteren Tannen gezogen hatten, wurde der Gendameriewachtmeister durch Schüsse und Säbelhiebe getötet. Die wegen des Ausbleibens Spangenbergs ausgesante Sterife fand seinen Leichnam in einer Senkung hinter einem Sandhügel, etwa 10 Schritte von dem von Loosen nach Ramm führenden Weg vor, und überführte ihn zwecks Feststellung der Todesursache in das bisherige Kreiskrankenhaus. Die zur Ergreifung der Täter angesetzte umfangreiche Fahndung, zu der auch Militär eingesetzt wurde, führte erst nach etwa zwei Wochen zum Erfolg, als am 11.Oktober die Zigeuner in Anklam verhaftet und der Bestrafung zugeführt werden konnten.
Unter großer Anteilnahme wurde Spangenberg am 1.10.1918 auf dem Lübtheener Friedhof beigesetzt. Er hinterließ fünf unversorgte Kinder.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Stefan Waldmann und Dirk Gebauer


Sühnekreuze & Mordsteine