Deutschland Hessen Odenwaldkreis

Zell / OT von Bad König


Detail der Figur
in der Niesche
Foto: Wild

Zeichnung bei
Mößinger (1962)

Abbildung bei
Mößinger (1955)

PLZ: 64732

GPS: N 49° 43,206', O 8° 59,272'

Standort: Auf der Innenseite der nördlichen Friedhofsmauer eingemauert.

Größe / Material: 93:43:? / roter Sandstein

Geschichte: Benennung: "Mangoldsstein". Oberteil eines Bildstocks. Bildnische 50:27:10cm.
Das Oberteil des Häuschenbildstocks ist sicher nachträglich in die Friedhofsmauer eingebracht worden. Der Schaft ist nicht mehr vorhanden. In der 10cm tiefen Bildnische befindet sich eine sitzende plastische Figur unbestimmter Deutung. Unter dem mit fünf Bögen abschließenden Häuschen ist im Schaftansatz ein Hammer eingemeißelt, möglicherweise ein Berufssymbol des Stifters.

Einzigartig wegen seiner in der Bildnische sitzenden und aus dem Stein herausgemeißelten Gestalt ist der Mangoldstein in Zell. Über seinen Namen wurde schon gesprochen. Erhalten hat sich nur das Bildhaus und das Oberteil des Schaftes, die durch ein bogiges Gesims voneinander abgesetzt sind. Das Ganze ist in die Friedhofsmauer eingelassen und heute in ein Grabmal einbezogen. Bei der sitzenden Gestalt könnte man an Christus oder an die Muttergottes denken, doch liegt es näher, wegen des eingeritzten Hammers an den hl. Leonhard, den Patron der Hammerschmiede, zu denken. Gerade dieser Heilige wird auch heute noch häufig sitzend dargestellt, während das bei anderen Heiligen selten ist und vor allem die Muttergottes allein so kaum vorkommt. Trotz der starken Verwitterung ist die strenge, feierliche Haltung und der fast steife, ebenfalls feierlich wirkende Faltenwurf deutlich. Man wird daher, selbst wenn man eine Ungeschicktheit und Primitivität des Steinmetzen in Anrechnung bringt, dennoch auf ein hohes Alter des Steines, etwa des 15. Jahrhunderts, schließen dürfen. (Mößinger 1962)

Sage:

Quellen und Literatur:
Mößinger, Friedrich - Bildstöcke im Odenwald, 1962, S.38ff.
Mößinger, Friedrich - Was uns der Odenwald erzählt, 1955
Teubner, H. / Bonin, S. - Kulturdenkmäler in Hessen, Denkmaltopographie des Odenwaldkreises, 1998, S.97
Schäfer, Fritz - Bildstöcke im Odenwald, Verlag Laurissa, Lorsch 1999, S.56
recherchiert von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund und Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach (Fotos vom 16.2.2007)


Sühnekreuze & Mordsteine