Deutschland Hessen Lkr. Kassel

Naumburg (I / II)
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Naumburg I Naumburg II

Abbildung bei
Riebeling (1977)

PLZ: 34311

GPS:

Standort: Am südlichen Ortsausgang an der Straße.

Geschichte: Benennung: "Schwedenkreuze". Riebeling (1977) beschreibt die beiden Kreuze noch als vermauert in einer Gartenmauer unterhalb der Stadtmauer.

Sage:

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, Nr.4720.1/2
recherchiert und bebildert von Thorsten Pirkl, Petersberg (Fotos von 2008)



Naumburg (I)
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Größe / Material: 88:73:24 / Sandstein

Geschichte: Bei der Neusetzung nach der Herausnahme aus der Mauer blieb ein Teil des Fußes, der ursprünglich sicher zur Gänze im Erdreich saß, sichtbar.

Das Steinkreuz hat stark gefaste Kanten, so daß der Querschnitt der Kreuzarme ein Achteck bildet. Durch das Einmauern ist auch der Fuß bei beiden Kreuzen gut zu sehen. Beide Kreuze tauchten dann und wann mal auf, zwischenzeitlich galten sie als verschwunden. Oft werden beide auch als Schwedenkreuze bezeichnet, da das kurmainzische Naumburg während des Dreißigjährigen Krieges zweimal von den Schweden geplündert und verwüstet wurde. (Riebeling 1977)

Sage: Als die Stadt bereits an allen Ecken brannte, zogen die Truppen beutebeladen ab. Da fand ein schwedischer Lanzenreiter in einem Hause dicht am Immenhäuser Tor ein kleines Kind in der Wiege, das von den geflüchteten Eltern in der Hast vergessen worden war. Der rohe Mensch spießte es mit seiner Lanze auf und ritt seiner Truppe nach. Auf dem abschüssigen Wegstück kurz hinter dem Tore strauchtelte das Pferd und Gottes Strafe folgte der Freveltat auf dem Fuße. Der Reiter brach sich das Genick. So fanden die nach einiger Zeit aus ihren Verstecken zurückkommenden Naumburger die beiden Toten. Zur Erinnerung an dieses Gottesurteil errichteten sie an der gleichen Stelle ein Kreuz. (Riebeling 1977)

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, Nr.4720.1



Naumburg (II)
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Größe / Material: 68:54:19 / Sandstein

Geschichte: Dieses Steinkreuz ist plumper in seiner Ausführung und wirkt insgesamt älter. Der sich nach unten verbreiternde Fuß geht schließlich bis auf die Gesamtbreite des Werkstücks über. Eine zeitliche Verbindung zwischen beiden Kreuzen ist nicht festzustellen. Ob die Version stimmt, dies sei das nach der Sage ursprüngliche Kreuz und das andere sei einst als "Ersatz" errichtet worden, bleibt dahingestellt. (Riebeling 1977)

Sage:

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, Nr.4720.2


Naumburg (III)


Blick zum Standort

GPS:

Standort: Ca. 800m nördlich der Stadt an der Straße nach Altenstädt, westlich des "alten Kalkofens" neben einem hohen Holzkreuz.

Größe / Material: 90:54:26 / Sandstein

Geschichte: Eine Hinweistafel direkt neben dem Kreuz gibt eine kurze Erläuterung.

Das Kreuz hat verhältnismäßig kurze Arme. Im Kopf ist das IHS-Symbol eingetieft. Dies Zeichen ist in Naumburg an Balken, Mariensäulen und Hochkreuzen mehrfach vertreten. Nach Ansicht des früheren Pfarrers soll das Steinkreuz an der Stelle einer abgebrochenen Kapelle aufgestellt worden sein. (Riebeling 1977)

Sage:

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, Nr.4721.1
recherchiert und bebildert von Thorsten Pirkl, Petersberg (Foto von 2008)


Naumburg (IV)


Blick zum Standort

GPS:

Standort: Südlich des Ortes an der Kreuzung zweier Feldwege, Flurname "in den Reddern" etwa 200m südlich der L 3214 von Naumburg Richtung Elben.

Größe / Material: 60:69:23 / Sandstein

Geschichte: Das Steinkreuz war einmal gleichmäßig gehauen, hat aber vielerlei Beschädigungen erlitten. Die Feldgemarkung "in den Reddern" heißt auf alten Flurkarten "in den Rödern". (Riebeling 1977)

Sage: Ein unehrlicher Bauer pflügte seinem Nachbarn Jahr für Jahr immer mehr von dessen Feld ab und versetzte schließlich sogar, um seinen Felddiebstahl zu vertuschen, den Grenzstein. Beim Eggen wurden die Pferde an der Stelle, wo früher der Stein gestanden hatte, plötzlich scheu. Der Bauer geriet unter die Egge und wurde von den durchgehenden Pferden zu Tode geschleift. Dort, wo man den zerstückelten Leichnam des bestraften Diebes fand, habe man als Mahnung und Warnung für alle Bauern dies Kreuz errichtet. (Riebeling 1977)

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, Nr.4721.2
recherchiert und bebildert von Thorsten Pirkl, Petersberg (Foto von 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine