Deutschland Hessen Lkr. Fulda

Hilders (I)

PLZ: 36115

GPS: N 50° 34,233', O 9° 59,962'

Standort: Im Ort an der Ulsterbrücke.

Größe / Material: 114:74:23 / roter Sandstein

Geschichte: Das gut restaurierte Steinkreuz hat eine Nische in gotischen Formen. Auf dem linken Arm ist im Relief ein, allerdings nicht mehr identifizierbares, Wappen herausgearbeitet. Der rechte Arm und der Schaft des Kreuzes tragen Spuren einer gotischen Inschrift.
Das Kreuz soll früher nördlich von Hilders am Weg nach Aura unweit des Flüsschens Ulster gestanden haben. Es war am Schaft zweimal gebrochen und wurde vom Heimatforscher Franz Etzel in den 60er Jahren des 20.Jahrhunderts geborgen, nachdem es um 1900 von seinem ursprünglichen Standort in den Pfarrgarten versetzt wurde und dort bei einem Umbau unter dem Schutt verschwand. Er hat sich sehr für die Restaurierung des Kreuzes eingesetzt und später das Objekt auf seinem Grundstück in Hilders neu aufgestellt.

Sage: Die letzte Burgfrau von Auersburg ertrank in der hochwasserführenden Ulster beim Versuch, diese zu durchqueren, während ihr gottesfürchtiger Kutscher mit dem Leben davonkam.

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S.140, Ziff.5426.1
Reinhardt, Jürgen - Steinkreuze und Kreuzsteine der Rhön, 1990, S.100, Ziff. 5426.4
recherchiert und bebildert von Thorsten Pirkl, Petersberg und Volker Rumpf, Ebsdorfergrund



Hilders (II)

GPS:

Standort: Auf dem Sattel des Winterberges westlich von Hilders, etwa 30m rechts des Waldweges, der hinter dem Schwimmbad auf den Winterberg führt (vom genannten Weg aus nicht leicht, aber doch zu erkennen).

Größe / Material: 24:24:19 / Sandstein

Geschichte: Dieser Stein ist nach Ansicht der Heimatforscher F.Stein und L.Fessel der Rest eines Steinkreuzes. Auf der Vorderseite erkennt man einen spitzen Gegenstand, der eine Schwertspitze darstellen könnte. Der Stein wird "Duellstein" genannt.
Tatsächlich ist auf dem Winterberg am Hattenfloß für das Jahr 1613 ein Streit zwischen würzburgischen und fuldischen Amtsträgern wegen der Jagdrechte verbürgt, bei dem auch "Muschgetten, Schlachtschwerter und Helleparten" als Kampfwaffen benutzt wurden.
Am 7. April 1613 schreibt der fürstlich würzburgische Keller Martin Utzmann:
"Des Edelen vnd Ehrenvesten Kaspar Moritz von Wechmar, fuldischer Jägermeister Diener und Abgeordnete haben gestern (Karsamstag) dem Herrn Schulmeistervnd Schultheißen allhierzu verstehen gegeben, wie obgemelterv. Wechmar mit mir Meinung zu verakordieren (habe), derentwegen ich ihm figiert: der Ort, welcher ist der nächste Landstein am Eckweisbacher Weg an der Würzburger vnd Fuldischen Grenz, vff der Höhe. Der Tag ist der nächste Mittwoch nach diesen Osterfeiertagen, den 10. Aprilis, die Stund in der Früh um 4 Uhr. Vnd da es uff gut soldatisch ist, was zu proponieren, kann er solches im Beisein zweier ehrlicher (Sekundanten) verrichten, soll es auf Treu vnd Glauben diesseits (auch) geschehen, vnd da die Spada zu gebrauchen von Nöten, soll ohne einige Exception von mir respondiert (werden).
Fürstl. Würzb. Keller Martin Utzmann Hilders, am Ostertag 1613."

Sage:

Quellen und Literatur:
Stein, Ferdinand - Der Duellstein bei Hilders, in: Buchenblätter, Nr.23 vom 25.Nov. 1975, S.83
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S.139, Ziff.5425.1
recherchiert und bebildert von Thorsten Pirkl, Petersberg


Sühnekreuze & Mordsteine