Deutschland Baden-Württemberg Neckar-Odenwald-Kreis

Waldkatzenbach / OT von Waldbrunn


Der heutige Standort

Der Dolch

Foto um 1970
VÖ bei Losch (1981)

Der alte
Standort heute

Die Zeichnung von
Siehl-Freystett (1913)
zeigt den Eingang zur
Katzenbuckelstraße,
der Wegweiser ist
deutlich zu erkennen

PLZ: 69429

GPS: N 49° 27,803', O 9° 3,364'

Standort: Im Kirchhof an der südlichen Begrenzungsmauer.

Größe / Material: 45:109:31 (nach Losch) / Buntsandstein

Geschichte: Das Kreuz befand sich früher gegenüber an der Ecke Freiherr-von-Drais-Strasse / Katzenbuckelstrasse neben einem alten steinernen Wegweiser. Es stand somit an der alten Verbindungsstrasse von Eberbach nach Strümpfelbrunn.
Max Walter beschreibt es so:
"Ein Kreuz am Ortsausgang nach Dielbach gegenüber der Schule. Stand ursprünglich einige Meter vor seinem heutigen Platz im Hohlweg. Fast ganz im Boden versunken, Arme abgebrochen. 83:85(?):32. Querschnitt der Balken achtkantig. Ohne Inschrift oder Zeichen. Ortsbezeichnung 'Am Kreuz'."
Das Kreuz wurde zusammengefügt, mit einem neuen Schaft versehen und im Kirchhof aufgestellt. Auf dem Kreuz ist ein Messer bzw. ein messerähnliches Werkzeug abgebildet, das am früheren Standort nicht sichtbar war.

Sage: 1. Der Sage nach wurde das Kreuz für einen erdolchten Ritter errichtet:
2. Ein Ritter von Gaffenstein, Führer eines Bauernhaufens im Bauernkrieg, flüchtete sich nach der Niederlage in eine Höhle des Katzenbuckels. Bewohner aus Waldkatzenbach versorgten ihn, aber als er sich im Dorfe zeigte, wurde er im Auftrag der Ritter von Hirschhorn und Freienstein erdolcht. Seine Braut habe ihm das Steinkreuz aufrichten lassen.

Quellen und Literatur:
Walter, Max - Vom Steinkreuz zum Bildstock, 1923, S.7
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.172, Ziff.III
Haas, Werner - Waldkatzenbach 1913: Eindrücke einer Sommerfrische - Georg Siehl-Freystett zeichnet im Hohen Odenwald, in: Der Odenwald, 1983, Heft 3, S.75-85
Zeitungsnotiz: "Der Katzenbuckel", Südwestpresse vom 12.12.1964
Recherchen, Wegbeschreibungen und aktuelle Aufnahmen von Leopold Hessek, Oedheim
Bearbeitung: Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach


Sühnekreuze & Mordsteine