Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Heidenheim

Stetten ob Lontal / OT von Niederstotzingen


Blick zum Standort

Beschädigter Kopf
mit Näpfchen

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 89168

GPS: N 48° 33,290', O 10° 12,431'

Standort: Vor dem Zaun des Grundstücks "Kirchstraße 25", am Fußweg zu den Eisweihern.

Größe / Material: 71:88:24 / Kalkstein

Geschichte: Dieses Kreuz ist mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls ein Sühnekreuz. Es steht am Rad- und Wanderweg zwischen Vogelherd und Stetten an einem Gartenzaun. Die Alten im Ort sprachen von einem Römerkreuz, aber auch von einem Fürstengrab. Doch es handelt sich hier sicherlich um einen Ausdruck der Sühne für ein blutiges Geschehen vor ca. 400 Jahren. Nach den Erzählungen der Einheimischen soll sich das Kreuz im Kreise drehen, wenn am Karfreitag um 11Uhr die Kirchenglocken läuten. Gesehen hat das aber noch niemand, weil im katholischen Stetten noch nie an einem Karfreitag die Glocken geläutet haben. Vom Sühnekreuz in Oberstadion, das vor der längst abgebrochenen Kerkerkapelle stand, wird ebenfalls die Geschichte mit dem Elfuhrläuten am Karfreitag erzählt. (Brommler 12/2008)

Benennung: "Römerkreuz". Kopf durch Beschädigungen stark verkürzt. Form: Tatzenkreuz. Verbreiterung am Schaft andeutungsweise konvex geführt. Datierung: ca. 15./16.Jh. (Losch 1981)

   Ein noch monumentaleres Kreuz aus Kalkstein mit mehreren größeren Rillen am Kopfstück steht am Nordrand von Stetten zwischen Oberstotzingen und Bissingen nahe am alten Weg nach Bissingen und Lontal, der von der Landstraße abzweigt, in einem der Herrschaft Maldeghem gehörigen, von Hecken umschlossenen Krautland, ebenfalls "Römerkreuz" genannt, umsäumt von waldiger Anhöhe rechts und dem idyllischen Burgberg mit Schloß und Kirche links, ein einzig stimmungsvoller Platz. Der Kreuzstein mißt in der Höhe 0,85m, mindestens doppelt so lang sei er nach Aussage von Zeugen der Ausgrabung durch Leute, die nach Schätzen im angeblichen Fürstengrab suchten, gewesen. Oberste Breite ist 0,30m, an der oberen Kreuzung 0,25m, in der ganzen Ausdehnung des Querbalkens 0,85m, unter der Kreuzung 0,29m, am Boden 0,37m, also beträchtlich sich verjüngend und erbreiternd; Dicke 0,25m. (Naegele 1913)

Sage: 1. Das Kreuz soll sich am Karfreitag beim 11-Uhr-Läuten im Kreise drehen.
2. Es sei ein Fürstengrab.

Quellen und Literatur:
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.414
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
recherchiert und bebildert von von Karl-Heinz Nitschke, Mögglingen
Ergänzungen von Günther Brommler, Heidenheim (Dezember 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine