Deutschland
Baden-Württemberg
Lkr. Schwäbisch Hall
Steinbrück / OT von Mainhardt
Blick zum Standort |
Südostseite |
PLZ:
74535
GPS:
N 49° 6,610', O 9° 32,559'
Standort:
Steinbrück ist ein aus mehreren z.T. zerstreut liegenden Einzelgehöften bestehender
Weiler nördlich von Mainhardt. Von der L 1050 oder dem Limeswanderweg nach Westen abzweigend wird die erste Ansammlung von Höfen in Richtung Klingenhöfle
durchquert. Knapp 300m nach dem Trafohäuschen steht das Kreuz etwa 10m westlich der Straße in einer Wiese, kurz vor dem nächsten Gehöft. Die in der Literatur
angegebene Wegabzweigung zum Veitlenshof besteht nur aus einem Grasweg, da der Hof abgegangen ist.
Größe / Material:
157:92:28-34 / Sandstein
Geschichte:
Das sehr hohe Kreuz ist mit seinen Armen genau in O-W-Richtung aufgestellt.
Die Schauseiten stehen quer zur Straße. Alle Flächen sind glatt bearbeitet, Kopf- und Armenden sind abgestoßen. Die Kanten wurden abgefast, am Kopf 7cm breit,
zum Schaftende 10cm breit. Zum Fußansatz verbreitert sich der Schaft. Der Kopf, der an den Schauseiten schmäler als der Schaft ist, wurde nicht mittig über die
Schaftverlängerung gesetzt, sondern die östliche Schaftseite und die östliche Seite des Kopfes stehen in einer Linie, so dass der Kopf über den Armen nach Osten
verschoben erscheint. Infolge eines Abschlags ist der westliche Arm kürzer als der östliche. Datierung: ca. 16./17.Jh. (Kraiss / Reuter / Losch 2001)
Ca. 100m nördlich vom Ort in der Straßengabelung Veitlenshof / Steinbrück. Ein Arm ist mehr als zur Hälfte abgeschlagen; kleine Abschrägung seitlich am Kopf.
Form: Kopf und Arme leicht verbreitert. Deutliche Kantenabschrägung. Kopf und Schaft gegeneinander verschoben. Datierung: ca. 16./17.Jh. (Losch 1981)
Sage:
1. Ein Vater soll seinen Sohn erschlagen haben.
2. Das Kreuz soll an einen Brudermord erinnern.
3. "Drüben im Wald, nur wenige hundert Meter entfernt, sieht man noch Reste von einigen Burgen. Zwei Generale, die dort wohnten, gerieten in Streit und töteten
einander. Heute noch könne man sehen, wie sie aufeinander losreiten und miteinander kämpfen. Mit abergläubischer Furcht geht man abends dort vorbei."
(Die Burgen sind die Trümmer der römischen Wachhäuschen am nahen Grenzwall).
Quellen und Literatur:
• Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches
Jahrbuch für Statistik 1913, S.380b, 419a
• Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.27, 35
• Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
• Kraiss, Eva Maria / Reuter, Marion / Losch, Bernhard - ...und erschlugen sich um ein Stücklein Brot - Sühnekreuze in den
Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe, Herausgeber: Isabella Fehle im Swiridoff Verlag, 2001
• recherchiert und bebildert von Peter Hartig, Kirchberg/Jagst (Fotos vom 29.August 2008)