Deutschland
Baden-Württemberg
Main-Tauber-Kreis
Reutsachsen / OT von Creglingen
Blick zum Standort |
Perspektive |
Rückseite |
PLZ:
97993
GPS:
Standort:
Rechts an der Straße nach Rothenburg, kurz vor der Einmündung eines Feldwegs von links, ca. 300m nach Erreichen der
Landesgrenze zu Bayern.
Größe / Material:
120cm hoch
Geschichte:
Gedrungener (oder stark eingesunkener) Bildstock mit leerer Nische, Satteldach und Resten von Schmuckelementen auf den
Dachschrägen.
Am Straßenrand gegenüber steht eine niedrige Marter mit kräftig entwickeltem Aedikulum. Der Schaft (0,20m hoch) erscheint stark verkürzt und ist wohl größtenteils in den Boden
gesunken. Die kraftvolle Nische hat mit Umrandung eine Höhe von 0,92m und eine Breite von 0,60m. Aufgesetzt ist ihr ein steiles Spitzdach mit einem wellenförmigen Zierwulst auf jeder Dachseite. Unter der
Nische verläuft ein friesartiges, vierzackiges band. Der Nischenraum hat glatte Wände und ist heute leer. Doch erinnert sich ein Siebener (Feldgeschworener) aus seiner Kinderzeit, daß er das Brustbild eines
Jungen mit Lockenhaar barg. Der Volksmund behauptet, die Marter sei gesetzt worden, weil dort ein ackernder Bauer seinen Buben im Zorn mit der Pflugreute
erschlagen habe. Daß beide Denkmäler in Beziehung zueinander stehen, wie manche glauben, ist nicht anzunehmen, da die Marter erheblich jünger ist als das Steinkreuz. (Gießberger 1954)
Sage:
Ein Bauher soll hier im Zorn seinen Sohn mit einer Reute erschlagen haben.
Quellen und Literatur:
• Dannenberger, J. - Flurnamen der Gemarkung Rotenburg, Manuskript von 1938, S.6
• Gießberger, Hans - Steinkreuze und Martern im Schatten der alten Reichsstadt, in: Der Bergfried 6, 1954, S.19
• Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.101 erwähnt in Sto.-Beschreibung zum SK Creglingen XII
• recherchiert und bebildert von H. Vogel, Reutsachsen (Fotos von 2013)