Deutschland Baden-Württemberg Main-Tauber-Kreis

Reicholzheim (I - XIV) / OT von Wertheim
Zur Einzelansicht die Steinkreuze anklicken.

Reicholzheim I Reicholzheim II Reicholzheim III Reicholzheim IV Reicholzheim V Reicholzheim VII Reicholzheim VII Reicholzheim VIII Reicholzheim IX Reicholzheim X Reicholzheim XI Reicholzheim XII Reicholzheim XIII Reicholzheim XIV Reicholzheim XV

Zustand 2010
Foto: Glückert

Abbildung bei
Azzola (1996)

AK-Motiv (1993)

Abbildung bei
Losch (1981)

Abbildung bei
Bormuth (1971)

Aufnahme um 1970

Abbildung bei
Frölich (1950)

Foto: L. Kelz
veröffentlicht bei
Funk (1940)

Lithographie von
Rudolf Schiestl
(um 1925)

PLZ: 97877

GPS: N 49° 43.413', O 9° 32.439'

Standort: Am Höhenweg von Wertheim nach Bronnbach.

Geschichte: Bei den 14 Steinkreuzen (und ein Bildstock) soll es sich um das größte Steinkreuznest Deutschlands handeln. Die "Kreuze" wurden schon im Dorfbrief von 1494 erwähnt. Der Bildstock (Pietà) wurde allerdings erst 1722 von dem Abteikoch Werlein errichtet. Auch drei der Kreuze wurden möglicherweise erst anfangs des 20.Jahrhunderts vom nahen "Galgenfeld" hierher gebracht. Die Steinkreuze tragen teilweise Embleme, wie ein Schwert, einen Hammer u. eine Vase. Zeichen: 2) Ritterschwert, 3) Schwert, 4) und 6) Landsknechtsschwert, 7) Hammer oder Armbrust, 8) große Lilie, 10) Ritterschwert, 11) Krug oder Hafen.

Die Verschiedenartigkeit der Kreuze und die Tatsache, daß sie eingemauert, also nicht in der ursprünglichen Weise aufgestellt sind, legen nahe, daß sie von verschiedenen Standorten zusammengetragen wurden. Es wurde schon diskutiert, ob neben Sühne- und Gedenkkreuzen auch ehemalige Grabkreuze in der Ansammlung vertreten sind oder die ganze Gruppe aus Grabkreuzen besteht. Dafür könnte die Nähe der ehemaligen Abtei Bronnbach sprechen, aus deren Friedhof die Kreuze stammen könnten. Neuerdings wird die Überlegung, ob es sich um Grabkreuze handeln könnte, jedoch mit dem Argument abgelehnt, daß in der näheren und weiteren Umgebung kein ähnlicher spätmittelalterlicher Grabkreuztyp bekannt geworden sei. Datierung: 14./16. Jh., in der Hauptsache Wende 15./16.Jh. (Losch 1981)

Das Gewann, wo die Steinkreuze heute auf der Gemarkung Reicholzheim zusammengestellt sind, heißt der "Galgen". Auf dieser Höhe fand die gerichtliche Sühne in früheren Jahren statt, und zwar für schwere Verbrechen. Die auf den Kreuzen angebrachten Zeichen könnten auf Werkzeuge hinweisen, mit denen eine vom Gericht gesühnte Bluttat geschehen war. Darüber hinaus könnten sie aber auch auf den Beruf des Abgeurteilten hinweisen.
Wahrscheinlich aber für den Ursprung der Kreuze darf man annehmen: es handelt sich um nichts anderes als um die 14 Kreuze eines Kreuzweges, also um die 14 Stationen. Der Satzenberg war die ehemalige Kultstätte der Germanen, die unter Richolv, dem Begründer der Ansiedlung Reicholzheim - Richolvsheim, Führer einer Hundertschaft, entstanden ist.
Noch nach der Bekehrung zum Christentum wanderte die Bevölkerung, d.h. die alten Germanen, die teilweise aber immer noch dem alten Glauben anhingen, hinaus auf den Satzenberg, um die Götter zu verehren. Wie man anderswo an heidnischen Kultstätten eine Kapelle errichtete, so erstellte man hier am Weg auf den Berg hinaus die 14 Steinkreuze als Stationen. In einer Urkunde vom Jahre 1496 heißt es: "den Weg an den Kreuzen hinauf". Weil sie später störten - vielleicht oft beschädigt wurden und neue errichtet werden mußten -, hat man sie in der Zeit, da Reicholzheim evangelisch war, zusammengetragen und an ihrem heutigen Standort aufgestellt. (MTB 1985)

Sage: 1. Vor Zeiten ging einmal ein schönes Mädchen, dessen Bruder und zehn andere Burschen aus Höhefeld von der Kirchweih in Waldenhausen, heimwärts. Kaum waren die Burschen außerhalb von Waldenhausen, als die zehn Burschen wegen des Mädchens, in das alle verliebt waren, in Streit gerieten. Dabei wurde einer getötet. Zwar setzten sie hierauf ihren Weg fort, allein auf der Höhe hinter Reicholzheim erneuerten sie den Streit mit solcher Wucht, daß die neun anderen Burschen auf dem Platze blieben. Als der Bruder des Mädchens das große Unglück betrachtete, das es durch seine Gefallsucht verursacht hatte, hieb er ihm mit seinem Schwert den Kopf ab. Dann ging er fort, nahm sich aber selbst das Leben, als er an der Gamburger Steige angelangt war.
Dort und an jeder Stelle, wo ein Bursche gefallen sein soll, soll ein steinernes Kreuz gestanden haben und ein hoher Stein mit einem eingehauenen Schwert da, wo das Mädchen umgekommen sein soll. Von dem obersten Kreuz bis zu dem untersten sei das Blut einem Bache ähnlich geflossen. Seit dieser Zeit nennt man die dortigen Äcker auch Streitäcker. Einen Hinweis dazu findet sich allerdings weder im Gemeinde- noch im Pfarrarchiv von Reicholzheim noch in allen sonst im Wertheimer Bezirk vorhandenen Urkunden.
2. Bei Tanzmusik haben sich im Streit um ein Mädchen 14 Burschen gegenseitig erschlagen. Das Blut floß den Berg hinab bis zu der Stelle des 15. Kreuzes. – Die Zahlenangaben in den Veröffentlichungen der Sage und ihrer Varianten schwanken, je nachdem wieviele Kreuze jeweils bekannt waren.
3. In Werbach, Ortsteil Gamburg, hört man von 12 Brüdern, von denen der 12. gerade noch bis zu einem der Gamburger Kreuze kam. – Nach älteren Sagenfassungen waren die Burschen auf dem Heimweg von der Waldenhauser Kirchweih, die wegen der Tat für immer verboten worden sei, bzw. auf dem Rückweg von der Kirchweih in Sachsenhausen oder Kreuzwertheim.
4. Nach einer der Varianten haben sich 13 Burschen wegen des Mädchens gegenseitig erschlagen. Darüber geriet der Bruder des Mädchens so in Wut, daß er seine Schwester auch noch umbrachte. Das Relief auf Kreuz II soll den Kopf des Mädchens darstellen. Ferner wird berichtet, daß 16 Uissigheimer Burschen beim Kirchweihtanz in Waidenhausen ein Mädchen umwarben, das jedoch einem Soldaten seine Gunst schenkte. Im Streit auf dem Heimweg wurden 14 der Burschen erschlagen, zwei schleppten sich weiter, der eine bis zum Uissigheimer Berg, der andere bis kurz vor den Ortseingang. – Eine weitere Variante berichtet von 12 Burschen aus Höhefeld und dem Mädchen. Einer konnte sich noch bis zum Gamburger Wald schleppen.
5. Es soll in dunklen Nächten dort ein Mann umgehen und sein Unwesen treiben. Als schwerer Klotz hängt er sich den Vorübergehenden auf den Rücken, um sich ein Stück des Weges forttragen zu lassen.

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48
Einzelaufnahmen von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund (Fotos von 2000)
answers.com
Ergänzungen von Leopold Hessek, Oedheim
Bild-Ergänzung von Armin Glückert, Poppenlauer (Foto von Juli 2010)



Reicholzheim (I) / OT von Wertheim
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Größe / Material: 135:78:21 / Sandstein

Geschichte: Tendiert zu schlanker Form mit langem Kopf. Der Längsbalken ist an den Winkeln andeutungsweise verschmälert. Keine Einzeichnungen.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



Reicholzheim (II) / OT von Wertheim
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Größe / Material: 113:62:22 / Sandstein

Geschichte: Kreuz II weist knapp bemessene Balken mit etwas höherem Kopf, sonst ausgeglichene Maße auf. Einzeichnung: langes breites Ritterschwert mit gerader Parierstange.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



Reicholzheim (III) / OT von Wertheim
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Größe / Material: 114:63:15 / Sandstein

Geschichte: Das Kreuz hat unterhalb der Mitte eine zementierte Bruchstelle. Es ist flach mit kurzen breiten Balken. Kantenabschrägung, an den Balkenenden und am Fuß abgesetzt. Einzeichnung: Schwert mit gerader Parierstange (Losch), oder Gaff (Landehaken).

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



Reicholzheim (IV) / OT von Wertheim
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Größe / Material: 128:92:21 / Sandstein

Geschichte: Das Kreuz ist schlank und ausgeglichen, mit langen Balken. Einzeichnung: Landsknechtsschwert (Losch) oder Dolch.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



Reicholzheim (V) / OT von Wertheim
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Größe / Material: 63:78:20 / Sandstein

Geschichte: Schaft fehlt ganz. Hohe Querbalkenansicht und hoher Kopf.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



Reicholzheim (VI) / OT von Wertheim
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Größe / Material: 170:86:20 / Sandstein

Geschichte: Schlank mit hohem Kopf. Einzeichnung: Landsknechtsschwert (Losch) oder Dolch.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



Reicholzheim (VII) / OT von Wertheim
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Größe / Material: 146:72:21 / Sandstein

Geschichte: Form: kräftig, Balken knapp; Kopf leicht rechts geneigt; rechte Armunterseite nach außen ansteigend. Die Einzeichnung wird als als Hammer bzw. Armbrust oder Küferschlegel gedeutet.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



verschwundesnes SteinkreuzReicholzheim (VIII) / OT von Wertheim
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Abbildung des
Originalkreuzes bei
Azzola (1996)

Größe / Material: 64:91:23 / Sandstein

Geschichte: Das Kreuz VIII, das die Lilie zeigte, war aber bereits im Jahr 2000 durch ein neues, glattes Sandsteinkreuz ersetzt worden, nachdem das Original 1992 gestohlen worden war. Beim Original, wie auch beim Ersatz fehlt der Schaft gößtenteils. Das Original war Schlank und langbalkig mit stark abgeschrägten Kanten. Einzeichnung: große Lilie (vgl. Zeichnung bei Kelz).

Das gestohlene Original enthielt mit der Lilie ein sehr seltenes Steinkreuzzeichen, das sonst nur noch in Rippenweier-Heiligkreuz, Brandau, OT von Modautal, Beihingen (Lkr. Calw), Wasungen an der Werra, Thaya (Waldviertel, Niederösterreich) und Hombourg (Ostbelgien) zu finden ist.
Das Verschwinden des Kreuzes ist daher ein großer Verlust für den Kleindenkmalbestand insgesamt.
Die Lilie ist als religiöses Zeichen ein Symbol für das Leben nach dem Tod und die Auferstehung oder steht als Mariensymbol für die Jungfräulichkeit. In letzterem Sinne wird das Lilienzeichen beispielsweise von den Pfadfindern verwendet. Bekannteste Verwender im weltlichen Bereich sind die Bourbonen, die als französische Könige die Lilie (Fleur-de-Lis) seit dem 11. Jahrhundert im Wappen führen; auch die heutigen Bourbonen auf dem spanischen Thron verwenden sie noch. (Hessek 2007)

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, erschienen im Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48, herausgegeben vom Historischen Verein in Verbindung mit dem Staatsarchiv Wertheim.
Azzola / Bormuth - Das Steinkreuz an der Kreisgrenze zwischen Brandau und Beedenkirchen. Zugleich ein Beitrag zur Ikonographie des Lorscher Kreuzes und der Lilie als geistliches Attribut spätmittelalterlicher Steinkreuze, in: Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse, Band 12, 1979, S.65-75
Wild, Georg - Bogumilen und Katharer in ihrer Symbolik, Wiesbaden 1972, darin: S.91-102 "III. Exkurs: Die Lilie als sakral bezogener Symbolträger im Mittelalter"
Ergänzungen von Leopold Hessek, Oedheim



Reicholzheim (IX) / OT von Wertheim
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Größe / Material: 135:(42):19 / Sandstein

Geschichte: Rechter Arm fehlt. Tendenz zu knapp gehaltenen Balken.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



Reicholzheim (X) / OT von Wertheim
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Größe / Material: 143:(18):17 / Sandstein

Geschichte: Beide Arme fehlen, Kreuzrest ist hoch und schlank. Einzeichnung: evtl. langes breites Ritterschwert oder Pike.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



Reicholzheim (XI) / OT von Wertheim
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Detail

Größe / Material: 123:53:17 / Sandstein

Geschichte: Nach F.K. Azzola handelt es sich bei der reliefierten Darstellung im Kreuzungsfeld um eine Flasche. Der Sage zufolge stellt das Relief den Kopf eines Mädchens dar.

Das Kreuz hat kurze, relativ breite Balken. Krug oder Hafen im Relief (Losch).

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



Reicholzheim (XII) / OT von Wertheim
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Größe / Material: 130:77:23 / Sandstein

Geschichte: Minimale asymmetrische Kopfverbreiterung; verschieden hoch angesetzte Armunterseiten, die nach rechts leicht ansteigen; Armenden leicht schräg nach links unten gekappt.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



Reicholzheim (XIII) / OT von Wertheim
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Größe / Material: 120:84:22 / Sandstein

Geschichte: Tendiert zu breiten Flächen; Querbalkenlänge betont.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



Reicholzheim (XIV) / OT von Wertheim
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Größe / Material: 110:78:23 / Sandstein

Geschichte: Mittlere Balkenlänge; Längsbalkenansicht etwas betont.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.383a, 392b
Kelz, Ludwig - Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T., in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, S.80-86 und Abb.50
Frölich, Karl - Das Rätsel der Steinkreuze, in: Nachrichten der Gießener Hochschulgesellschaft, 19. Band, 1950, S.58-71
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.18, 19, 48, 118
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Main-Tauber-Post vom 23.8.1985
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48



Reicholzheim (XV) / OT von Wertheim
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Detail Inschrift

Größe / Material: roter Sandstein

Geschichte: Benennung: "Wörleinscher Bildstock". Datierung: 1722. Inschrift am Sockel:
ZU
EHREN GOT
TES UND MARI
Æ HAT SIMON
WERLEIN AB
TE-KOCH MIT
APOLLNIA SEI
N EHEFRAU
DIES BIELT SETZ
EN LASSEN
17          22

Sage:

Quellen und Literatur:
Will, Fritz - Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim, in: Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24
recherchiert und bebildert von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von Juli 2010)



Die 14 Kreuze bei Reicholzheim a.T.
Von Ludwig Kelz, Nürnberg

Das an Kulturdenkmälern so reiche Taubertal birgt auch für den Steinkreuzforscher manches fesselnde Objekt. So sind im ganzen Verlauf des Tales von Rothenburg bis Wertheim hin und wieder Martersäulen und Steinkreuze zu finden. Bei Reicholzheim, einem Dorf zwischen dem durch seinen Kreuzgang berühmten Bronnbach und dem malerischen Wertheim, finden wir auf den Tauberhöhen an einem alten Kreuzweg, der von Wertheim nach Bronnbach führt, vierzehn Kreuze nebeneinander. Man ist wirklich überrascht, hier oben so viel Steinkreuze beisammen zu finden
Die Kreuze, die eine durchschnittliche Höhe von 155cm, bei einer Breite von 85cm und einer Stärke von 20cm haben, sind in eine Mauer eingelassen, die zu Schutze eines höher gelegenen Ackers (ehem. Weinberg) aufgeführt ist und an der Wegkreuzung von einem Bildstock abgeschlossen wird. Als Material fand der hier und besonders im nahen Maintal vorkommende Buntsandstein Verwendung. Der dunkelrote Farbton dieses Steines wirkt auffallender und zugleich schwerer als der des Keupersandsteins. Zum Teil sind in die Kreuze Zeichen eingemeißelt, wie Schwert, Dolch, Speer, Krummstab, Haue, Lilie usw. (Abb. 2). Während alle diese Zeichen eingeritzt sind, ist bei einem Kreuz ein kugeliges Gebilde herausgemeißelt, das im Zusammenhang mit der nachstehend wiedergegebenen Sage als Mädchenkopf gedeutet wird. Als solcher ist es allerdings nicht zu erkennen.
Es erhebt sich nun die Frage: Warum sind diese Steine gesetzt worden und warum in solcher Zahl? Die Reicholzheimer haben dabei folgende Auskunft gegeben: "Auf dem Heimweg von der Kreuzwertheimer Kirchweih haben sich dreizehn junge Burschen um eine Dorfschöne gestritten und schließlich gegenseitig erschlagen. Dies brachte den Bruder des Mädchens in solche Wut, daß er auch seine Schwester, die die Ursache dieses unseligen Geschehens war, erschlug.
Diese Sage findet sich auch anderswo erzählt, allerdings mit kleinen Abweichungen. Während das Grundmotiv überall das gleiche ist, sind bei der einen Fassung die Streitenden Musikanten, während nach der anderen folgendes berichtet wird: In Waldenhausen bei Wertheim war Kirchweihtanz, wohin 16 Burschen von Uissigheim gingen.
Die Darstellungen auf den einzelnen Steinen
Bei diesem Tanzvergnügen war ein sehr schönes Mädchen, das von den Burschen eifrig umworben wurde. Einem ebenfalls anwesenden Soldaten schenkte die Maid ihre Gunst, weshalb unter den Burschen bald Streitigkeiten entstand. Als die Uissigheimer zum Heimweg aufbrachen, folgte ihnen der Soldat mit Waldenhausener Burschen. Es kam zu einer Rauferei, an deren Ende 14 Uissigheimer tot am Platze blieben. Zwei Schwerverletzte schleppten sich ihrem 8 Km. entfernten Heimatort entgegen, erreichten ihn aber nicht mehr. Der eine starb am Uissigheimer Berg, der andere verschied kurz vor dem Ortseingang. - Besonders interessant ist die ebenfalls hieher gehörige Sage vom "Blutacker", die Ph. v. Prozelten wiedergibt: Am Wege von Reicholzheim nach Sachsenhausen stehen 7 Kreuze. Die Gegend nennt man den Blutacker. Sieben Reicholzheimer Burschen liegen dort und schlafen den ewigen Schlaf. Nach einer Sachsenhausener Kirchweih waren sie in Streit um ein Mädchen geraten. Sechs blieben unterm Messer, der siebente stieß sich selbst das Eisen in die Brust. Vom Blut der sieben war der Boden naß geworden; das leuchtet noch heute auf dem unseligen Acker in wilder Nacht glühend auf, und um die alten Leichensteine tobt und heult der Kampf der Geister in mitternächtlicher Stunde. - In der Tat haben wir es hier mit einer älteren Fassung der bekannten Sage zu tun, denn Perschmann schreibt in seinem "Führer durchs Taubertal" von 7 Kreuzen. Desgleichen geben die "Deutschen Gaue" (Band 9, 1908, S. 155) nur 7 Reicholzheimer Kreuze an. So dürften es früher doch weniger Steine gewesen sein, die vielleicht erst im Laufe derZeit die stattliche Zahl von 14 erreicht haben und so auch zur Entstehung der verschiedenen Sagen Anlaß gegeben. Der Bildstock, der die Mauer abschließt, steht in keinem Zusammenhang mit den Kreuzen, das bezeugt seine Inschrift: "Im Jahre 1724 errichtete der Klosterkoch Mathäus und seine Ehefrau diesen Gedenkstein zu Gottes und der heiligen Jungfrau Ehre". Man kann annehmen, daß die Steine erst viel später als der Bildstock in die Mauer eingefügt wurden. Auch die auf den Steinkreuzen eingemeißelten Zeichen dürften wenige Anhaltspunkte für die Echtheit der Sagen ergeben. Sie bestärken vielmehr den Eindruck des Zufälligen: Neben den abgebildeten Zeichen: Schwert, Dolch, Speer usw., die jedenfalls Sühnekreuze kennzeichnen, ist es besonders die Lilie und der Krummstab, die zu denken geben. Vor allem letzterer könnte das Hoheitszeichen der nahegelegenen Abtei Bronnbach gewesen sein, do daß dieses Kreuz als Grenzstein gedient hat.
Bedenkt man noch, daß einige Kruze am Schaft beschädigt sind, also an dem in die Mauer eingelassenen Teil, so ergibt sich ohne weiteres, daß hier denkmalpflegerische Absichten der Grund zur Ansammlung dieser Steine waren. Die Mauer bot hierzu die beste Gelegenheit. Die schöpferische Phantasie des Volkes wob dann um diese alten Steine allerlei Sagen.
(Text und Photo: Ludwig Kelz, in: Das Steinkreuz 3, Lauf / Pegnitz 1935, S.20-22)



Die Steinkreuze im Gebiete der alten Grafschaft Wertheim
Von Fritz Will, Pößneck 

Nach dieser Streife durch das Maintal fürht uns der Weg jetzt ins stille Taubertal. Ueber den schloßberg bei Wertheim mit seiner herrlichen Fernsicht, der hochragenden Ruine, an der blühenden Heide entlang, durch den waldumrauschten "Rüttel" zieht sich der Pfad über die Höhe bei Reicholzheim, an der Kapelle auf dem Berbe vorbei, und da, wo der Weg abbiegt hinüber zum Kloster Bronnbach, wo eine Straße weiterführt über den Berg nach Hähefeld, da trifft der Wanderer wieder auf die stummen Steine der Erinnerung. Hier bei

Reicholzheim

treffen wir auf das interessanteste, was es an Steinkreuzen nicht nur in der Wertheimer Gegend, sondern in ganz Deutschland gibt, auf ein Steinkreuznest mit 14 Steinkreuzen. Etwas ähnliches steht in Baden an der Alexiuskapelle bei Ettlingen, ein Steinkreuznest mit 12 Kreuzen. In Bezug auf die Reicholzheimer Kreuze liest man des öfteren in Fachzeitschriften von 11 Kreuzen. Das war jedenfalls der frühere Bestand, heute sind es 14 Kreuze. Sie sind fein säuberlich an der Mauer aufgestellt und durch ihre mannigfachen, eingehauenen Zeichen doppelt wertvoll. Ihre Aufstellung hart am Wege läßt auch ihre Entstehungsgeschichte im Erinnern der Bevölkerung nicht verblassen. Die Sage weiß heute noch überall von ihnen zu erzählen. "Es war vor vielen, vielen Jahren einmal 12 Buschen von Höhefeld auf der Kirchweih in Waldenhausen oder Reicholzheim. Mit ihnen war ein sehr schönes Mädchen. Wegen eben dieses Mädchens bekamen sie auf dem Heimweg Streit miteinander, griffen oberhalb Reicholzheim zu den Waffen und erschlugen sich gegenseitig, bis auf einen, der sich noch bis zum Gamburger Wald schleppte und dort seinen Verletzungen erlag. Das Mädchen wurde ebenfalls im Kampfgetümmel erschlagen. Nun wurde überall, wo einer der Burschen vom Tode ereilt worden war, ein Kreuz errichtet und die Mordwaffe darauf eingehauen, die ihm den Tod gebracht hatte. Wahrscheinlich standen die Kreuze aber ungünstig am Wege, und so wurden sie später alle miteinander an dieser Mauer angebracht. Jedenfalls ist dabei das eine oder andere dazugenommen worden, das irgendeiner anderen Ursache halber auf dem Flur stand; daher die heutige Zahl 14.
   Wenn man nun die ganze Anlage betrachtet, so findet man, daß diese Art und Weise der Steinkreuzpflege zum besten gehört, was auf diesem Gebiete geschaffen wurde. Ohne irgendwie störend zu wirken, ohne das Landschaftsbild in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen, sind sie eine stumme und doch beredte Mahnung an den jähen, unvorbereiteten Tod junger, blühender Menschenleben. Grauverwittert stehen sie in der Mauer, vom Moos überwuchert, wuchtig und massiv wirkend gegenüber dem Bildstock, der links außen steht und vom Abteikoch des Klosters Bronnbach, Simon Wörlein, und seiner Frau 1724 dort errichtet wurde zum Gedächtnis der armen Seelen der Unglücklichen. Das Gedächtnis an das tragische Geschehen ist noch heute wach und die erwähnte Sage hat sich durch die Jahrhunderte unverändert und unabgewandelt erhalten im Volksmund und in der Literatur. Wohl ist es unmöglich, das genaue Alter der Steinkreuze zu bestimmen, denn um die Zeit dere Kreuzerrichtung hat man meist noch keine Kirchenbücher geführt, und sonstige Urkunden, die darüber Aufschluß geben, findet man höchst selten.
   Unsere Reicholzheimer Kreuze dürften ihren Ursprung etwa um das 15. bis 16. Jahrhundert haben, soweit sich dies aus der Art der eingehauenen Waffen feststellen läßt. Allgemein in der bereits erläuterten lateinischen Form gehalten, steht
   das erste Kreuz, von links angefangen, etwa 2m von dem Wörleinschen Bildstock entfernt, hat eine Stammhöhe von 1,35m, eine Armbreite von 77cm und eine Stärke von 22cm. Während Höhe und Breite bei den Kreuzen durchwegs sehr verschieden sind, ist die Stärke dagegen ziemlich gleich, do daß die meisten Kreuze zwischen 20-25cm Stärke messen. - Dies erste Kreuz hat kein besonderes Zeichen. Anders das nächstfolgende, dessen Höhe nur 1.15m, dessen Breite der Arme 62cm und dessen Stärke 22cm beträgt. Dieses Kreuz trägt eingehauen ein breites, kantiges, 78cm langes Schwert mit einem ganz geraden Kreuzgriffe, dessen Klinge nach unten gleich breit und nur bei den letzten 5cm spitz zuläuft. Vielleicht hat der oder die Steinhauer in dieser Schwertdarstellung bewußt einen Unterschied gemacht gegenüber dem gezierten Studentenschwert von Dörlesberg; vielleicht auch, daß diese letzteren einem späteren Jahrzehnte angehören.
   Das dritte Kreuz von links mit 1.15m Höhe, 62cm Armbreite und nur 15cm Stärke hat als eingehauenes Zeichen einen 55cm langen, nach unten verstärkten Stab, mit einem stark gebogenen Griffe, dem Aussehen nach ein Hirtenstab. Man findet ein derartiges Zeichen selten auf Steinkreuzen, weil doch meist ein ausgesprochenes Mordwerkzeug in Frage kommt. -
   Einen Beweis dafür liefert das vierte Kreuz. Es hat eine Höhe von 1.27cm, eine Armbreite von 82cm und eine Stärke von 22cm. Auf der Vorderseite trägt es einen 50cm langen Dolch eingemeißelt. Die Klinge, am Griff 4cm breit, läuft nach unten spitz zu. Einfach und schlicht dargestellt, dürfte er nach Art und Aussehen eine Waffe des 16. Jahrhunderts darstellen. Die bisher genannten Kreuze sind sämtlich in ausgezeichnetem Zustande.
   Eine Ausnahme hiervon bildet das nun folgende 5. Kreuz, dem der Fuß fehlt. Es besteht nur noch aus dem 77cm breiten Armen und einem Stammrest von 65cm Höhe, dessen Stärke 25cm beträgt. Die Aufstellung der Kreuze in der Mauer ermöglichte auf gute Art und Weise die Aufstellung dieses Torsos und schützte ihn vor der vollständigen Zerstörung. Auf diesem Kreuze ist kein Zeichen mehr zu sehen; es dürfte wohl auch keines eingehauen gewesen sein.
   Das sechste Kreuz dagegen hat wieder einen Dolch, in nahezu gleicher Ausführung wie auf dem vierten Kreuze, auf der Vorderseite eingehauen. Er ist 58cm lang und nur 3,5cm breit. Das Kreuz selbst hat die große Länge von 1.56m, eine Armbreite von 85cm und eine Stärke von 20cm. Trafen wir bisher auf Dolch, Schwert und Stock als Attribute der Gedenksteine, so tritt auf dem
   7. Kreuz ein neues Mordwerkzeug in Erscheinung, ein schwerer, vierkantiger, aber leicht gebogener Hammer, ähnlich denen, wie sie die Steinhauer zu benutzen pflegen. Der Hammer selbst hat eine Breite von 22cm, der deutlich gezeichnete Stiel ist 27cm lang. Auch dieses Kreuz ist wie die meisten in dieser Reihe nahezu 1.50m hoch, die Arme messen 72cm in der Breite, während die Stärke auch hier 20cm beträgt.
   Ein etwas von der bisher genannten Reihe abweichendes Aussehen hat das achte Kreuz. Auch diesem fehlt der Fuß zu etwa zwei Dritteln, so daß der Rest des Stammes auch nur 64cm mißt, während die Arme die normale Breite von 90cm besitzen und die Stärke 22cm beträgt. Dies Kreuze ist an den Kanaten abgeschrägt, so daß ein achteckiger Querschnitt durch Stamm- und Armpartien entsteht. Die Vorderseite trägt eine merkwürdige Zeichnung. An einem langen Schafte befindet sich etwas, das wie eine Hellebarde, mit größerer Wahrscheinlichkeit aber eine stilisierte Lilie darstellen könnte. Die Hellebarde würde der Sage mehr entsprechen. Die ganze Art dieses Kreuzes aber weist auf ein weit jüngeres Alter hin. Heute läßt sich ja nicht mehr feststellen, wie dies Kreuz in diese Reihe kam. Höchstwahrscheinlich aber ist es eines, das früher irgendwo in der Flur gestanden und hat nichts mit den anderen zu tun.
   Das Kreuz, das an der 9. Stelle in der Reihe steht, ist schlicht und einfach. Vierkantig, wuchtig, in lateinischer Form, fehlt ihm allerdings der eine Arm. Auch trägt es kein Zeichen oder eine Waffe eingehauen. Die Höhe des Kreuzes mißt 1.40m, die (vermutliche) Breite der beiden Arme beläuft sich auf etwa 65cm, während die Stärke wiederum 20cm beträgt.
   Dem nun folgenden 10. Kreuz fehlen beide Arme; der Stamm des Kreuzes ist samt dem eingehauenen Spieß oder Sperr sehr gut erhalten. Während der Kreuzstamm eine Höhe von 1,55m hat, mißt der Spieß nur 1m; nach unten 5cm in der Breite messend, verjüngt sich nach oben zu einer langen Spitze. Die Stärke des Kreuzes beträgt 18cm. Mit diesem Kreuz haben die Waffenzeichen (Stock, Dolch, Schwert, Hammer, Spieß) ihr Ende erreicht.
   Das an elfter Stelle stehende Kreuz hat auf seiner Vorderseite im Gegensatz zu den bei sämtlichen Kreuzen vertieften Zeichen ein erhabenes, sonderbares, mehr rundliches Attribut. Bei näherer Betrachtung und mit etwas Phantasie im Bezug auf die Sage dürfte man es als einen Mädchen- oder Engelskopf ansehen. Der Durchmesser des Kopfes beträgt etwa 12cm. Das Kreuz selber hat eine Höhe von 1,10cm, eine Armbreite von 52cm und eine Stärke von 18cm.
   Die nun noch in der Reihe stehenden 3 Kreuze sind ohne jegliches Beiwerk. Das zwölfte Kreuz hat eine Höhe von 1,40cm, eine Armbreite von 77cm und eine Stärke von 22cm; Kreuz dreizehn eine Stammhöhe von 1,20m, eine Armbreite von 83cm und eine Stärke 23cm, während das letzte in der Reihe eine Höhe von 1,15m, eine Armbreite von 77cm und eine Stärke von 22cm aufweist. Schlicht und ohne Schmuck stehen sie als die letzten in der Reihe, ebenso grau verwittert und von Moos bewachsen wie alle anderen und ebenso an den plötzlichen Tod erinnernd wie alle anderen in der ganzen langen Reihe: "Rasch tritt der Tod den Menschen an ...", und die Bitte, die sich auch so manchem Bildstock findet: "Wanderer, bete ein Vaterunser für die arme Seele", diese Bitte ruht unausgesprochen und doch greifbar nahe über dem ganzen Mauerwerk.
   Eine Ergänzung zur Sage, eine Fortsetzung der Kreuzmauer stellt ein niedriges, bescheidenes Kreuz dar, das am mittleren Wege von den soeben genannten 14 Kreuzen nach Reicholzheim rechts in eine Weinbergmauer eingelassen ist. Hier soll die Stelle sein, bis zu der das Blut der getöteten Jugend geflossen sei; und auch hier ist noch ein Kreuz errichtet. Etwas abweichend von der üblichen Form, hat es nach fast allen Seiten gleichlange Arme, es ähnelt unbeabsichtigt der "griechischen" Form und misst nach allen Seiten 68cm. Ebenfalls aus Sandstein ausgeführt, ist es grauverwittert wie die ganze Mauer und behauptet wohl noch heute den Platz, den es seit seiner Errichtung innehatte.
(Das Steinkreuz Jg. 2, 1934, H.2, S.19-23 / Das Steinkreuz, Jg.3, 1935, H.1/2, S.22-24)



Reicholzheim (XVI) / OT von Wertheim


Blick zum Standort
Foto: Glückert (2010)

GPS: N 49° 41,188', O 9° 32,459'

Standort: In der Straße "Im Felder" in der Stützmauer des Grundstücks Hausnummer 25, wenige Meter unterhalb des Steinkreuznestes Reicholzheim I - XV.

Größe / Material: 64:70:16 / roter Sandstein

Geschichte: Nicht nur auf Grund des separaten Standortes, auch wegen abweichender Gestaltungsmerkmalen gehört dieses Kreuz nicht zum Steinkreuznest. Sein Längsbalken ist mit 23cm deutlich breiter als sein 20cm messender Querbalken, wogegen bei allen Kreuzen des Nestes beide Balken nahezu gleich breit sind. Prof. Azzola hält daher das Kreuz für jünger als die vierzehn übrigen und ordnet es dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts zu.

Sage:

Quellen und Literatur:
Schnezler, August (Hrg.) - Die Kreuze oberhalb Reicholzheim., in: Badisches Sagenbuch. Eine Sammlung der schönsten Sagen, Geschichten, Märchen und Legenden des badischen Landes, aus Schrifturkunden, dem Munde des Volkes und der Dichter, Zweite Abtheilung: Von der Ortenau bis zum Mainthal, Karlsruhe, Creuzbauer und Hasper. 1846, S.638f.
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Azzola, Friedrich Karl - Das Steinkreuznest bei Reicholzheim an der Tauber, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S.25-48.
recherchiert und bebildert von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund (Foto von 2000)
Bild-Ergänzung von Armin Glückert, Poppenlauer (Foto von Juli 2010)


Sühnekreuze & Mordsteine