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Rechberghausen


andere Seite

Detail Bruchstelle

Näpfchen auf der
Armoberseite

Abbildung bei
Losch (1981)

Abbildung bei
Ernst (1934)

PLZ: 73098

GPS: N 48° 44,057', O 9° 37,994'

Standort: Direkt an der Parkplatzeinfahrt des neuen Friedhofes in der "Oberwälder Straße".

Größe / Material: 94:74:26 / Stubensandstein

Geschichte: Der rechte Arm ist mit 15cm Länge auffällig kürzer als der linke Arm mit einer Länge von 26cm. Der kürzere rechte Arm zeigt keine (auch keine verwitterten) Bruchkanten (vgl. Losch 1981). Er ist nicht abgebrochen. Auf der Oberseite des längeren linken Armes ein Näpfchen. Der Schaftbruch sehr sauber mit Zement repariert. Kreuz steht stabil. Sonstige Besonderheiten: Auf der Vorderseite im Kreuzungsfeld verschiedene nicht zuordenbare längliche Vertiefungen. Auf dem Kopfstück kreuzförmige Rillen noch erkennbar.

Nach Reparatur 1975 in der Nähe des alten Standorts in den Außenanlagen des neuen Friedhofs neu aufgestellt. Ursprünglich am Feldweg nach Oberwälden; dort war das Kreuz durch einen Traktor umgefahren und vom Schaft gebrochen worden. Rechter Arm großenteils abgebrochen; Kopf und erhaltener Arm an Ecken und Kanten beschädigt. Tiefe Rinne auf dem Kopf; Schleifrillen auf der Ansichtsfläche. Form: Massig; Kopf- und Schaftverbreiterung. Zeichen: Einkerbung im Querbalken, einer liegenden Wolfsangel ähnlich. Datierung: ca. 15.Jh. (Losch 1981)

   Kreuz am Weg von Rechberghausen nach Oberwälden auf Markung Rechberghausen, ohne Zeichen und Inschrift, 0,75m groß, 0,75m breit, aus Sandstein, angebl. Sühnekreuz, andere Sage: es sei hier ein Unfall vorgekommen. Das Kreuz wird auch als Grenzzeichen von Jagdbezirken früherer Herrschaftsbezirke bezeichnet. (Ernst 1934)

Sage: 1. Zwei Metzgergesellen sollen wegen eines Mädchens Streit gehabt haben; bei der Messerstecherei seien einer oder beide umgekommen.
2. Zwei Metzger sollen sich gegenseitig umgebracht haben.
3. Ein Bettler habe den anderen im Streit erschlagen.
4. Es sei hier ein Unfall vorgekommen bzw. es handle sich um Grenzsteine früherer Jagdbezirke.

Quellen und Literatur:
Ernst, Max - Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Mitteilungen des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, Heft 29, 1934, S.50, Nr.139
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
recherchiert und bebildert von Bernd Eichenauer, Stuttgart


Sühnekreuze & Mordsteine