Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Waldshut

Oberalpfen (I) / OT von Waldshut-Tiengen


die andere Seite

Ansicht von rechts

Ansicht von links

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 79761

GPS: N 47° 40,046', O 8° 8,300'

Standort: Etwa 300m nördlich von der Apolloniakapelle rechts an der Böschung eines Waldweges.

Größe / Material: 61:46:18 / Sandstein

Geschichte: Es handelt sich um ein griechisches, in den Hang eingelasssenes, derzeit bemoostes Sandsteinkreuz mit einer vorderseitigen Inschrift. Der Schaft verbreitert sich zur Basis. Die Inschrift lautet:
[I]NRI
JOHANES VO
GELBACHER
ANO
1746
Der Überlieferung nach verunglückte Johannes Vogelbacher an dieser steilen Wegstrecke am 4.Mai 1746. Der Wagen ging über ihn weg. Er starb in dem er den Namen Jesu anrief.

[...] Immerhin gaben die seit einiger Zeit in digitaler Form vorliegenden Kirchenbücher Auskunft, wer Johannes Vogelbacher war? Johannes Vogelbacher wurde 1713 in Oberalpfen geboren. Seine Frau, Anna Tröndle aus Remetschwiel, war vier Jahre jünger. Die beiden heirateten im Juli 1741 in Waldkirch. Die Frau brachte drei Kinder zur Welt: Maria Magdalena, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Mannes [richtig Vaters] drei Jahre alt war, Sohn Josef, der ein Jahr alt war und Tochter Maria, die erst fünf Monate nach dem Tod ihres Vaters geboren wurde. Die Auszüge lassen erahnen, wie viel Not durch den Tod dieses Mannes in seiner Familie hervorgerufen wurde. Im Herbst 1746 heiratete dann die Witwe erneut. Zum weiteren Schicksal der Frau steht im Kirchenbuch folgender Vermerk: "Dann starb offenbar auch die arme Anna, denn bereits ein Jahr nach der Hochzeit heiratete ihr zweiter Mann, Johannes Leber, abermals." Aus seiner zweiten Ehe gingen acht Kinder hervor. "Ein Schicksal, das zu Herzen geht und das erahnen lässt, wie groß die Not in manchen Familien war", so der Pater. "Mir ist es wichtig, die Geschichte lebendig zu erhalten und die Zeugnisse all dessen, was sich vor Jahrhunserten hier ereignet hat, vor den Verfall zu bewahren. [...] (Dinort 2010)

Ca. 300m nördlich der Zahn-(Apollonia-)Kapelle, rechts an einem Waldweg. Sandstein. Maße: H 60, B 46, T 18. Linke Ecke am Kopf weggebrochen. Form: Knappe Balken. Arme kurz und in der Ansicht betont. Leichte Kopf- (asymmetrisch) und stärkere Schaftverbreiterung. Arme an der Unterseite minimal verbreitert. Inschrift: Ganzflächig (I)NRl / J0HANES VO / GELBACHER / ANO / 1746. - "Am 4.Mai 1746 führte Johannes Vogelbacher von Oberalpfen einen Wagen einen steilen Weg hinunter. Der Wagen ging über ihn weg. Er starb, indem er den Namen Jesu anrief." (Losch 1981)

Sage:

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.271
Dinort, Manfred - Feldkreuze legen Zeugnis ab, in: Alb-Bote, Nr.8 vom 12.01.2010, S.2
recherchiert und bebildert von Jochen Früh, Waldshut (Fotos von Juli 2009)



Oberalpfen (II) / OT von Waldshut-Tiengen


die andere Seite

Ansicht von links

Ansicht von rechts

Abbildung bei
Losch (1981)

GPS: N 47° 39,290', O 8° 9,070'

Standort: Am Ortsausgang Richtung Waldkirch etwa 300m oberhalb der Schwarzlandstraße am westlichen Rand eines schmalen Hains.

Größe / Material: 43:42:15 / Sandstein

Geschichte: Es handelt sich um ein kleines eingesunkenes, hangabwärtsgeneigtes lateinisches Kreuz mit verbreiterndem Schaft. Verformungen durch Verwitterung und artifiziellen Vertiefungen. Ein Näpfchen findet sich auf den Kopfbalken. Eines der wenigen im Originalzustand belassenen Steinkreuze im Landkreis Waldshut.

Am Hang ca. 300m vom Ortsausgang Richtung Waldkirch entfernt.
Beschreibung: Kanten durch Verwitterung und Beschädigung gerundet. Vertiefung in der Kreuzmitte.
Maße: H 45, B 42, T 14, HK 13, LA 13, AK 16-18, AA 15,5, AS 21-25. Sandstein.
Form: Knappe Balken, breitflächig. Schaftverbreiterung.
Datierung: ca. 16./17.Jh. (Losch 1981)

Sage: 1. An dieser Stelle wurde ein Mann vom Blitz erschlagen.
2. An derselben Stelle wurde später einem Mann beim Hochzeitschießen mit Schwarzpulver der Daumen abgerissen. (Losch 1981)

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.271
recherchiert und bebildert von Jochen Früh, Waldshut (Fotos von Mai 2011)


Sühnekreuze & Mordsteine