Deutschland Baden-Württemberg Rhein-Neckar-Kreis

Nußloch


Das Gräfelskreuz
im Lindenrodell

PLZ: 69226

GPS: N 49° 18,533', O 8° 41,125'

Standort: Ca. 1,7km südwestlich vom Ort, an der alten Bruchsaler Straße, etwa 100m südlich der Kreuzhöfe.

Größe / Material: 90:75:20 / Sandstein

Geschichte: Der rechte Arm an der Oberseite und am Ende abgeschlagen, auf der Oberseite ausgeschliffen. Auf dem linken Arm eine rundliche Vertiefung. Kopf an der rechten Seite beschädigt.
Im Rahmen der Flurbereinigung wurde um das Kreuz herum eine halbkreisförmige Grünanlage angelegt, die am Rand mit Linden bepflanzt wurde. Benennung und Flurname: Gräfelskreuz.

Sage: An der alten Bruchsaler Straße bei Nußloch, nahe der Wieslocher Gemarkungsgrenze, steht ein altes Sandsteinkreuz, das von den Leuten "Griwwelskreiz" genannt wird. Seine Entstehung soll es folgendem Vorfall verdanken: Vor vielen Jahren kamen ein paar Buben auf den Gedanken, "Uffhenkerles" zu spielen. Einer machte den Richter, ein anderer den Henker und ein dritter den Verurteilten, den man zum Spaß an einen Nußbaum hängte. Da tauchte plötzlich ein Hase auf, der hinkte und leicht zu fangen schien. Die Buben sprangen dem Hasen nach, konnten ihn aber nicht erwischen. Unterdessen starb der Junge am Baum, auf den niemand mehr achtete. Es war der Teufel, der den verführerischen Hasen geschickt hatte. Am Ort des Geschehens wurde als Sühne- und Mahnzeichen ein Kreuz gesetzt. Nach dem unglücklichen Buben, der Graf hieß, wurde es zuerst "Gräfelskreuz" genannt.

Quellen und Literatur:
Assion, Peter u.a. - Das pfälzisch-fränkische Sagenbuch, 1983, Ziff. 166
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.185
Wegbeschreibung und Fotos von Norbert Strobel, Edingen-Neckarhausen
zusammengestellt und bearbeitet von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach


Sühnekreuze & Mordsteine