Deutschland Baden-Württemberg Hohenlohekreis

Metzdorf / OT von Zweiflingen


Detail Wappen und
Einzeichnungen

Zeichnung bei
Mattes (1929)

PLZ: 74639

GPS: N 49° 14,397', O 9° 33,917'

Standort: An der Straße zwischen Metzdorf und Stolzeneck, bei der Abzweigung zum Haberhof. Nahe der Gemarkungsgrenze zwischen Wohlmuthausen und Kleinhirschbach.

Größe / Material: ?:?:? / Sandstein

Geschichte: Im Wappen, auf Der Pflugschar, auf dem Metzdorfer Bildstock ist etwas eingeritzt, das wie eine nach unten weisende Speerspitze aussieht. Auch ist der Rand des Bildhäuschens sehr stark beschädigt, stärker als es 1929 beschrieben und abgebildet wurde. Vielleicht lebt die Tradition des "Steinmehlschabens" dort heute noch fort? (Hessek 2007).

Sage: 1. Wohl hat der Volksmund aus Luft zu deuten und zu erklären den Bildstock bei Metzdorf auch mit schwerem Geschick in Verbindung gebracht. Der Stein ist jedoch ein Bildstock aus dem 14. oder 15. Jahrhundert und trug einst eine Kreuzigungsgruppe. Im Wappenschild sieht man deutlich die Pflugschar und erkennt daran den Stifter dieses Steins als einen Bauern. Diese Pflugschar und die Ergänzungsstücke des Schildes, die als zwei Seech gedeutet werden, gaben den Anlaß zur Sage. Natürlich fand man keinerlei Überreste eines Bestatteten, als der Stein vor 50 Jahren wegen des Straßenbaus versetzt werden mußte. Die Jahreszahl ist stark beschädigt und nicht zu entziffern. An der linken Seite bemerkt man, daß Teile weggeschabt worden sind, um als Heilmittel zu dienen. (Mattes 1929)

2. Von dem Steinkreuz bei dem früheren Büttelhausen, am Weg Eichach-Ohrnberg und von dem Bildstock bei Metzdorf-Stolzeneck weiß man folgendes zu erzählen: Vor langer Zeit wurden hier auf dem Feld von einem Pflug die Schar und die Sech gestohlen. Man fand den Dieb, grub ihn am Ort des Diebstahls bis zum Hals in den Boden und "zackerte" ihm den Kopf ab. Dann wurde er an derselben Stelle begraben. Diese Erzählung hält einen vor tausend Jahren geübten Rechtsgrundsatz fest. Damals galt: Wer auf dem Feld einen Pflug oder etwas Ähnliches stiehlt, soll bis zum Hals in den Boden eingegraben werden. Dann müssen Ochsen den Pflug gegen den Kopf ziehen, ist dieser dann nicht weggezackert, so darf der Dieb am Leben bleiben. (Mattes 1929)

Quellen und Literatur:
Mattes, Wilhelm - Öhringer Heimatbuch, 1929, S.289 / 390-391
Recherche, Wegbeschreibung, aktuelle Infos und Aufnahme von Leopold Hessek, Oedheim
zusammengestellt und bearbeitet von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach


Sühnekreuze & Mordsteine