Deutschland Baden-Württemberg Tübingen

Lustnau (I) / OT von Tübingen


Detail Inschrift
Vorderseite

Detail Inschrift
Rückseite

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 72141

GPS: N 48° 34,595', O 9° 5,426'

Standort: Im '"Großholz'', zwischen '"Königsträßle'' und ''Arbeitsdienstweg'', direkt an einem kleinen Waldweg ca. 600m nördlich der Mauterswiese.

Größe / Material: 61:52:15 / Sandstein

Geschichte: Steht stabil, aber ca. 20° nach rechts geneigt. Lateinische Grundform. Zustand: Sehr gut erhalten. Inschrift gut lesbar. Sonstige Besonderheiten: Inschrift Vorderseite: Bernhart Vogt. Inschrift Rückseite: gest. 18. Jan. 1865.

Form: Gedrungen. Knappe, breite Balken; Querbalkenansicht betont. Inschrift: In vertiefter Querbalkenfläche Bernhart Vogt, in der Rückseite gest. den 18. Jan. 1865. Der Walddorf er Bauer Vogt habe auf dem Tübinger Markt ein paar Ochsen verkauft. Auf dem Heimweg fiel er einem Raubmord zum Opfer. (Losch 1981)

Der Bauer Vogt hatte auf dem Tübinger Markt ein paar Ochsen verkauft. Auf dem Heimweg nach Walddorf wurde er überfallen, niedergeschlagen und seines Geldes beraubt. (Hahn 1972)

Sage:

Quellen und Literatur:
Hahn, Walter - Der Waldwanderer im Schönbuch, 1972, S.61
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.285
recherchiert und bebildert von Bernd Eichenauer, Stuttgart (Fotos von Juli 2007)



Lustnau (II) / OT von Tübingen


Rückseite

Abbildung bei
Losch (1981)

GPS: N 48° 34,917', O 9° 4,858'

Standort: Im Schönbuch, am Walddorfer Sträßlein, Distr. "Langer Rücken", direkt an einem Waldweg in den Wurzeln der "Kreuzbuche". Ca. 6 Meter vom Weg entfernt. Hinweisschild.

Größe / Material: 47:45:13 / Sandstein

Geschichte: Steinkreuz steht stabil, da - unfachmännisch - einbetoniert. Benennung: "Schwedenkreuz". Lateinische Grundform. Der Längsbalken ist 47cm sichtbar, muss länger sein, da Beschriftung z.T. in den Sockel einbetoniert ist. Zustand: Sehr gut erhalten. Inschrift gut lesbar. Sonstige Besonderheiten: Inschrift Vorderseite: 1634 auf Querbalken, auf dem Schaft noch erkennbar ein L B.

Benennung: "Schwedenkreuz". Scharfe Kanten. Am linken Arm obere Ecke leicht beschädigt. Auf Betonsockel. Neuaufstellung nach 1970. Form: Gedrungen. Knappe, breite Balken. Querbalkenansicht betont. Zeichen: Im Schaftunterteil Pflugschar, Spitze nach oben gerichtet. Inschrift: Im Querbalken innerhalb Rechteckkonturen große Jahreszahl 1634. Im Schaftoberteil J B. (Losch 1981)

Das Schwedenkreuz [...] kündet vom Ausgang der Nördlinger Schlacht am 26. August 1634. Die kaiserlichen Truppen hatten die Erlaubnis, vom 7. bis 12. September das ganze Land Württemberg zu plündern. Am 8. September fielen kaiserliche Reiter auch im Schönbuch ein und erschossen und erschlugen eine Reihe von Personen. In einer alten Chronik von Weil im Schönbuch heißt es: Nachfolgende Personen sind teils im Flecken, teils aber in den Wäldern umgekommen und erschossen worden. Gall Lechelmayer ledigen Standes und in den Wald begraben. Eustachins Renz, und in den Wald begraben. Konrad Burger, Roßhirt, der im Wald seine Pferde verteidigte. (Hahn 1972)

Sage:

Quellen und Literatur:
Hahn, Walter - Der Waldwanderer im Schönbuch, 1972, S.61
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.285
versunkene-steine.de
recherchiert und bebildert von Bernd Eichenauer, Stuttgart (Fotos von Juli 2007)



Lustnau (III) / OT von Tübingen


Abbildung bei
Losch (1981)

GPS:

Standort: Im "Großholz", oberhalb "Arbeitsdienstweg".

Größe / Material: 70:100:25 / Sandstein

Geschichte: Im "Großholz", zwischen "Königsträßle" und "Arbeitsdienstweg" einerseits und "Alte Steig" und "Neue Steig" andererseits.
Flurname: Waldabteilung "Kreuzstein".
Sandstein. Beide Arme anzementiert, linkes Armende beschädigt.
Maße: H 70, B 100, T 25, HK 37, LA 38, AK 25/23/25, AA 25/23/26, AS 26.
Form: Balkenverbreiterung, die oberen Winkel groß ausgerundet (vermutlich früher auch die unteren). Obere und untere Außenkanten der Armenden sowie seitliche Außenkante am Kopfende abgeschrägt, dazwischen konkave Balkenenden.
Zeichen: Pflugschar, Spitze nach oben. Im Kopf oberflächlich eingeritztes Kreuz.
Inschrift: Jahreszahl 1539 in der Kreuzmitte. (Losch 1981)

Sage: 1. Das Kreuz soll auf dem Grab dreier Mönche stehen. Früher sollen es drei Kreuze gewesen sein.
2. Raubmord an einem Mönch.
3. Der Wald habe drei Mönchen gehört, sie hätten ihn den Gemeinden Tübingen und Wankheim vermacht, die sie dafür aufgenommen hätten. (Losch 1981)

Quellen und Literatur:
Hahn, Walter - Der Waldwanderer im Schönbuch, 1972, S.61
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.284-285
recherchiert und bebildert von Thomas Schnepf, Reutlingen (Foto von Februar 2011)


Sühnekreuze & Mordsteine