Deutschland Baden-Württemberg Alb-Donau-Kreis

Lauterach (I)


Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 89584

GPS:

Standort: An der Straßenkreuzung Neuburg-Mundingen / Lauterach-Untermarchtal.

Größe / Material: 75:85:37 / Jurakalk

Geschichte: Benennung: "Schwedenkreuz".

An der Straßenkreuzung Neuburg-Mundingen/Lauterach-Untermarchtal unter einer Linde.
Beschreibung: Jurakalk. Verwitterungskerbe in der Kopfrückseite. Rechtes Armende schräg nach unten abgebrochen, linkes Armende leicht beschädigt; Kopfende an der Rückseite beschädigt.
Maße: H 75, B 85, T 37, HK 27, LA 30, AK 30, AA 29, AS 34.
Form: Massig; Schaft besonders breit; Kopf etwas dagegen versetzt, leicht verbreitert.
Zeichen: Drei radial angeordnete Kreuznägel in der Kopfvorderseite. Auf der rückseitigen Kreuzmitte großes, nach oben spitz zulaufendes ("herzförmiges") Relief.
Inschrift: Im Querbalken der Vorderseite 17 C M B 71.
Im Kopf der Rückseite INRI.
Volkstümliche Überlieferung: Benennung: "Schwedenkreuz".
Flurname: "Steinernes Kreuz", im östlich angrenzenden Gebiet. (Losch 1981)

   An der Wegkreuzung Lautrach-Untermachtal und Neuburg-Mundingen etwa 500m östlich von Lautrach auf einem Hügel unter einer großen Linde ein Kreuz 0,60m hoch, 0,80m breit, 0,35m stark, gedrungen, ohne stärkere Spuren von Verwitterung. Der Stein trägt auf der Vorderseite die Bezeichnung 17 C M B 71; C.M.B. bedeutet Kaspar Melchior Balthasar. Ueber der Zahl ein eigenartiges Zeichen ; auf der Rückseite unten eine herzförmige Erhöhung und darüber einige nicht sicher erkennbare Zeichen, von Nägele als I. M. I. (Jesus, Maria, Joseph) gedeutet. Die Jahreszahl 1771 ist offenbar nachträglich angebracht. (Ernst 1934)

   Nordöstlich von Neuburg über der Höhe von Lautrach neben der Kreuzung von 4 Straßen: Lautrach-Untermarchtal-Neuburg-Mundingen, unter einer großen Linde ist ein Steinkreuz aus hartem Gestein (wohl Granit) mit einer ganz glatt behauenen Oberfläche, stumpfen Winkeln in den Ecken, bis unter den Querarm im Boden steckend, 0,60m überm Boden, 0,80m breit, 0,20m dick, ohne Spuren von Verwitterung. Auf der Vorderseite sind Zahlen und Buchstaben eingegraben in der Kreuzung des Querarms: 17 CMB 71. Die Jahreszahl 1771 erweist, wenn ursprünglich, dieses Denkmal von seltenem Material als eines der jüngsten; die Zeichen lassen auf den ersten Blick die sakrale Inschrift C[aspar] M(elchior] B[althasar] vermuten statt des sonst üblichen Personennamens des Verunglückten, der sich in der Pfarrchronik bzw. im Totenbuch nicht nachweisen lässt. Die Vermutung bestärkt die Inschrift auf der Rückseite, die aber noch weniger deutlich eingegraben ist und auf 3 andere hl. Namen zu deuten scheint: IMI (I[esus] M[aria] I[oseph]), das mittlere Zeichen eher M als N. Es mag die nachträgliche Bestimmung als Devotions- oder Prozessionskreuz erhalten haben. (Nägele 1913)

Sage:

Quellen und Literatur:
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.409a
Ernst, Max - Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Mitteilungen des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, Heft 29, 1934, S.40, Nr.90
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.303
recherchiert und bebildert von Thomas Schnepf, Reutlingen (Foto von Juli 2011)



Lauterach (II)


Abbildung bei
Losch (1981)

GPS:

Standort: Am Weg nach Neuburg.

Größe / Material: 100:71:32 / Kalktuff

Geschichte: Benennung: "Schwedenkreuz".

Am Weg nach Neuburg bei einem hölzernen Feldkreuz.
Beschreibung: Kalktuff. Linkes Armende schräg nach unten weggebrochen; Kopfende und Armoberseiten durch Beschädigung und Verwitterung abgerundet.
Maße: H 100, B 71, T 32, HK 30, LA 24, AK 24, AA 25, AS 25-29.
Form: Kräftig; leichte Schaftverbreiterung, hoher Kopf.
Zeichen: Riesiger Pflugsech.
Datierung: ca. 15./16.Jh.
Benennung: "Schwedenkreuz. (Losch 1981)

   Auf der Anhöhe am "Kirchweg" zwischen Lautrach und Neuburg, weithin sichtbar neben einem hölzernen Feldkreuz, steht am Waldrand ein etwas verwittertes, außer der Beschädigung des linken Armes gut erhaltenes Steinkreuz, rechtwinklig ausgehauen, 1,05m hoch überm Boden, 0,68m breit, 0,38m dick. Zeichen, Inschrift und Volkssage fehlt. Neuerdings ist ein Kreuz eingeritzt und mit Farbe nachgefahren worden. (Nägele 1913)

Sage: Gräber aus dem Schwedenkrieg. (Losch 1981)

Quellen und Literatur:
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.408b
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.303
recherchiert und bebildert von Thomas Schnepf, Reutlingen (Foto von Juli 2011)


Sühnekreuze & Mordsteine