Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Schwäbisch Hall

Gaggstatt / OT von Kirchberg an der Jagst


Westseite

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 74592

GPS: N 49° 13,694', O 9° 57,305'

Standort: Das Steinkreuz steht frei in einem Wiesenstreifen mit einem etwa in der Mitte verlaufenden Graben, 124m südwestlich von der Straße Eichenau - Seibotenberg, im Bereich des ehemaligen Hetzelhofs.
50m oberhalb des Steinkreuzes, in nordöstlicher Richtung zur Straße hin, befindet sich die in der volkstümlichen Überlieferung erwähnte Quelle (gefasst und mit einem Gitter versehen).

Größe / Material: 120:104:20 / Muschelkalk

Geschichte: Das Kreuz ist stark nach Nordwesten geneigt. Die Spitze weist eine muldenartige Vertiefung auf, der linke Arm trägt eine flächige, 20cm(h)x10cm(b) messende rechteckige Eintiefung. Hoher Kopf, Tendenz zu breiten Flächen; minimale Kopf- und Schaftverbreiterung. Wuchtige Form. Datierung: ca. 15./16. Jh. Flurname des östlichen, nahe gelegenen Waldes "Streitwald".

Sage: 1. Hier sollen sich zwei Bauern mit ihren Sensen umgebracht haben.
2. Man erzählt, dass hier einst die Schäfer des Werdecker und des Sommerhofes wegen der Quelle in Streit gerieten und einer der beiden erschlagen liegen blieb [...].
3. Im Jahr 1906 musste ein Knecht nachts den Arzt von Kirchberg mit der Chaise holen. Sie waren auf dem Weg zum Hof am Sühnekreuz angelangt, als plötzlich die Pferde kerzengerade aufbäumten und wild davon rasten. Der Arzt sprang auf und packte den Mann, "Haben Sie auch gesehen? Was war das?" eine Gestalt war über sie hinweg [...].
4. An dieser Stelle ist auch schon zwischen eine Schafherde, die nachts getrieben wurde, ein Feuerrad gefahren, die Schafe mussten dann am anderen Morgen zusammengesucht werden.
5. Als letzte Begebenheit aus dem Jahr 1935: Eine Frau S. begleitete einen Besucher eine Strecke Wegs. Am Sühnekreuz kehrte sie um, ihr Weg führte durchs Burgholz. Die Dämmerung brach herein. Plötzlich gewahrte sie einen Lichtschein neben sich und sah, wie zwei Füße neben ihr her liefen. Die Erscheinung verschwand, als ihr jemand begegnete, der sie vollends nach Hause begleitete. Sie wurde daraufhin auch krank.

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Fotodokumentation von Eva Maria Kraiss, Marion Reuter und Bernhard Losch - ...und erschlugen sich um ein Stücklein Brot - Sühnekreuze in den Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe, Herausgeber: Isabella Fehle im Swiridoff Verlag, o.J.
recherchiert und bebildert von Peter Hartig, Kirchberg (Foto vom Jan. 2007)


Sühnekreuze & Mordsteine