Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Karlsruhe

Busenbach / OT von Waldbronn


Gesamteindruck

Abbildung bei
Müller (1930)

PLZ: 76337

GPS: N 48° 55,757', O 8° 27,242'

Standort: Südlich der Bahnhofstraße, am westlichen Rand der Waldabteilung "Rehschlag", oberhalb eines ehemaligen Steinbruchs.

Größe / Material: 104:44:20 / Sandstein

Geschichte: In der Vorderseite sind verschiedene nicht deutbare Zeichen und die Jahreszahl 1914 eingeritzt. Die Bruchstelle des linken Armes ist deutlich älter als diese Ritzungen.
Das Kreuz wird bei Losch (1981) erwähnt als "1974/75 im Neubaugebiet verschwunden". Er vermutete das Kreuz 500m weiter östlich bei der Straße "Im Reh".
Der an der Stelle des Kreuzes nach Osten abzweigende Waldweg wird "Pussierweg" genannt. Der von Müller 1930 genannte "Heuweg" ist anscheinend der 20m weiter nördlich verlaufende nicht mehr begangene Hohlweg.

War es schon empörend, wie das Kreuz am Waldweg nach der Spinnerei von gewissen Menschen behandelt wurde, so blutet einem wirklich das Herz, wenn man das Steinkreuz "im Räh", oberhalb des Steinbruchs Aulenbacher, in der Nähe des Bahnhofs Busenbach erblickt. Als einarmiger Krüppel steht das Kreuz im lichten Wald, etwa 20m vom alten "Heuweg" entfernt, unweit von einem kaum mehr begangenen Waldpfad. Das allzu schlanke, dünne Steinkreuz wird zwar wohl nie einen besonders nachhaltigen Eindruck gemacht haben. Jetzt, nach der Beschädigung, ist der Anblick aber geradezu beelendend. Man empfindet das Kreuz fast als eine Störung der landschaftlichen Stimmung: der frische, belebende, heimelige Wald im grünen Sommerkleid und das häßlich wirkende Opfer brutaler Zerstörung. Hinzu kommt noch, daß ein pietätloser "Irgendwer" im Jahr 1914 glaubte, sich mit den Anfangsbuchstaben seines Namens auf dem Kreuz verewigen zu müssen. Auch die sonstigen "Einkratzungen" scheinen jüngeren Datums zu sein. Das Steinkreuz hat aber ein gewisses Alter, denn der "Heuweg" ist die heute wenig mehr begangene "Alte Reichenbacher Straße". Und dann wäre über die Erstellung des Kreuzes sicher noch etwas zu erfahren gewesen, wenn erst in jüngerer Zeit ein Mord dort geschehen wäre oder ein Unglück sich ereignet hätte. (Maße: L.B. 125 H., 19 Br., 20 T.; Q.B. 16 H., 47 Br. (von der Bruchstelle ab), 20 T., r.Q.B. 32 Br.; Kopf 32 H., 18 Br. (beschädigt), 20 T.). (Müller 1930)

Hinweis: Ein weiteres Kreuz stand früher an der Straße zur Autobahn in der "Hummelwiese". An der Stelle, wo das Kreuz nach der Beschreibung stand, wurde um 2005/06 ein Kreisel gebaut. Der Verbleib des Kreuzes ist nicht bekannt.

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller, Otto August - Steinkreuze in Mittelbaden, in: Mein Heimatland, 17.Jg., 1930, S.220
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.150
recherchiert und bebildert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach (Fotos vom 26.9.07)


Sühnekreuze & Mordsteine