Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Heidenheim

Aufhausen / OT von Heidenheim


Blick zum Standort
Foto: Brommler (2011)

Segnung des Kreuzes
Foto: Kreder (2011)

undatierte Aufnahme
vom Originalkreuz
Quelle: Archiv Brommler

PLZ: 89522

GPS:

Standort: Am Rastplatz beim "Siebten-Fuß-Brunnen.

Größe / Material:

Geschichte: Benennung: "Judenmicheleskreuz". Nachbildung / Ersatz für ein verschwundenes Steinkreuz.

An der Abzweigung nach Großkuchen nördlich von Aufhausen stand viele Jahre lang das "Judenmichelekreuz". Seit dem Ausbau der B 19 im Jahr 1957 ist das Steinkreuz, das bis dahin neben einem Baum am Straßenrand stand, verschwunden. Die Orts- und Heimatfreunde Schnaitheim e.V. haben nun zusammen mit der Schwäbischen Jakobusgesellschaft das Kreuz vom "Judenmichele" am 07.Juni 2011, unweit vom historischen Tatort, wieder aufgestellt. Das Kreuz befindet sich jetzt auf der gegenüberliegenden Seite der Brenz an einem idyllischen Rastplatz beim "Siebten-Fuß-Brunnen" direkt am Jakobsweg Ansbach - Ulm.
Dieses Steinkreuz erinnert an den vor 216 Jahren ermordeten 80 Jahre alten Fruchthändler Miachael Kühnhöfer aus Schwäbisch Gmünd. Er wurde am 08.Mai 1795 auf dem Weg von Schwäbisch Gmünd zur Heidenheimer Schranne zwischen Itzelberg und Aufhausen von zwei Kuhhirten erstochen und ausgeraubt. Die volkstümliche Überlieferung berichtet, dass Michael Kühnhöfer mit einer größeren Summe Geldes zum Getreidekauf nach Heidenheim unterwegs war und deshalb einem Raubmord zum Opfer fiel. Seine letzten Worte lauteten angeblich: "Die Sonne bringt es an den Tag!" Beide Täter fielen dann auch durch größere Geldausgaben auf, wurden gefasst und zum Tode verurteilt. Die Vollstreckung auf dem Galgenberg war eine der letzten Hinrichtungen in Heidenheim.
Im Schnaitheimer Kirchenbuch wird die Tat so dargestellt: "Der Greis wurde von grausamen Menschen, die Gottes Gerechtigkeit entdecken wollen, auf's erschröcklichste mit sieben Messerstichen in den Hals und die Ohren, mit Ausschlagung der Augen und gänzlicher Zerschmetterung der Hirnschale ermordet!" (Brommler 06/2011)

Verschwunden ca. 1960 beim Ausbau der Bundesstraße. Benennung: "Judenmicheleskreuz". Wahrscheinlich für einen jüdischen Fruchthändler errichtet, der dort 1795 von Kuhhirten erschlagen wurde. (Losch 1981)

Sage:

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.122
recherchiert und bebildert von Günther Brommler, Heidenheim (Fotos von Juni 2011)
Bild-Ergänzung von Martin Kreder (Foto vom 7.06.2011)


Sühnekreuze & Mordsteine