Deutschland Bayern Lkr. Rhön-Grabfeld

verschwundenes SteinkreuzWollbach (I)


der Standort am
26.07.2009

der Standort am
1.05.2009

Blick zum Standort

die andere Seite

Perspektive

Abbildung bei
Schätzlein (1985)

PLZ: 97618

GPS: N 50° 21,872', O 10° 13,553'

Standort: "Kirchstraße", Spielplatzstraße am Bachufer in einem Garten.

Größe / Material: 68:86:23 / Kalkstein

Geschichte: Wir waren Ende Februar 2011 vor Ort und haben bei Herrn Harals Hoch nachgefragt.
Er bestätigte, dass er das Steinkreuz weggenommen hätte, weil es durch den Bach gefährdet war und die Kinder darauf herumkletterten.
Auf seinem Anwesen hat er es allerdings nicht, er hätte das Steinkreuz zur Gemeinde gebracht, dort lagere es im Bahnhof. Angeblich wären dort noch andere Steinkreuze, die laut Bürgermeister "irgendwann" wieder aufgestellt werden sollten. Der Bürgermeister war Sonntags für Nachfragen nicht erreichbar. (Künzl 02/2011)

Bei einer Standortbegehung im Juli 2009 musste festgestellt werden, dass sich das Steinkreuz nicht mehr am ursprünglichen Standort befindet. Auf Anfrage beim Ortsvorstand wurde am 30.07.2009 mitgeteilt: "nach Auskunft und Erkenntnissen des Bürgermeisters wurde das Kreuz vom Eigentümer Harald Hoch des Grundstücks entfernt und ist nun auf dessen Anwesen in der Oststraße in Wollbach zu finden".
Warum dies geschah und ob das Versetzen in Absprache mit den Denkmalbehörden geschah, bleibt zu klären.

Benennung: "Pestkreuz". Fast bis zum Querbalken eingesunken.

Flur: An der Lache. Standort: etwa 30m links der Brücke, die über den Wollbach führt (Kirchstraße)
Form: heutzutage zeigt das Kreuz griechische Form, dürfte aber vom Ursprung her lateinischer Form gewesen sein (Kreuz im Erdboden eingesunken). Maße: H: 68cm, B: 86cm, T: 23cm. Gestein: Kalkstein. Zustand: allgemeine Oberflächenverwitterung, gefaste Kanten. (Reinhard 1999)

Dort, wo die Kirchstraße den Wollbach überquert, steht etwa 20m bachabwärts direkt am linken Bachrand im Garten von Bruno Werner das Steinkreuz. 106:86:23, Kalkstein. Gefaste Kanten.
Am Ende der Kirchstraße, dort wo sie den Wollbach überquert steht etwa 20m bachabwärts am linken Bachrand im Garten von Bruno Werner ein wuchtiges Steinkreuz. Durch Auffüllung des Bodens seit der Flurbereinigung steckte es bis zu den Armen im Boden. Jetzt, im Herbst 1985 wurde es jedoch bis zum Schaft ausgegraben, um in einem Betonsockel neu aufgestellt zu werden. Veranlasser war Anton Manger.
Bereits der Vorbesitzer des Grundstücks, das damals noch Wiese war, hatte das Kreuz gehoben. Es war fast vollständig im Boden versunken gewesen und deshalb bei den Vermessungen und sonstigen Aufnahmen nicht aufgenommen worden.
Das über einen Meter hohe Kreuz ist recht sorgfältig mit gefasten Kanten versehen. Inschriften trägt das Kreuz nicht. Einkerbungen erwiesen sich bei Überprüfung als zufällige Auswaschungen des Kalksteins. Das Grundstück, auf dem das Kreuz steht, heißt "Lachergarten", die Flur "An der Lache".
Von diesem Namen her - sumpfiges Gelände - gewinnt die Geschichte an Wahrscheinlichkeit, die Anton Manger von seinen seit 1546 nachweisbaren Vorfahren überliefert wurde:
Danach sei ein hoher schwedischer Offizier beim Versuch, den Wollbach an dieser Stelle zu überqueren, tödlich verunglückt. Es mag sein, daß das Pferd stürzte und der Offizier unter dem gestürzten Pferd erdrückt wurde oder ertrank. Nach einer anderen Version wurde an dieser Stelle ein schwedischer oder französischer Soldat im Dreißigjährigen Krieg vom Kirchturm aus erschossen. (Schätzlein 1985)

Sage: 1. Ein schwedischer Soldat ist beim Überqueren des Wollbachs tödlich verunglückt.
2. Ein schwedischer Soldat wurde hier vom Kirchturm aus erschossen
Anmerkungen: Setzungsgrund des Steinkreuzes ist nicht mehr bekannt, deshalb verlegt der Volksmund die Sage in den Dreißigjährigen Krieg. (Reinhard 1999)

Quellen und Literatur:
Schätzlein, Gerhard - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld, 1985, S.182-183
Reinhard, Jürgen - Steinkreuze und Kreuzsteine in der Rhön, 1999, S.161
recherchiert und bebildert von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von April 2009), Ergänzungen vom 28.07.2009
Auskunft von Frank Endres, Verwaltungsangestellter der Verwaltungsgemeinschaft Heustreu vom 30.07.2009
Ergänzungen von Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Februar 2011)



Wollbach (II)


Blick zum Standort

Detail Inschriften

GPS: N 50° 21,958', O 10° 13,302'

Standort: Ecke "Raiffeisenstraße" / "Lebenhanerstraße".

Größe / Material: ca. 400cm hoch / Sandstein

Geschichte: Hochkreuz. Inschrift auf der Vorderseite:
Mein Jesus
Barherzigkeit
Auf der Rückseite des Sockels die Inschrift:
Stifter:
Leopold Kirchner
† 10. Sep.1855 R.I.P

S.u.H. Manger
2006

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von Mai 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine