Deutschland Bayern Kreisfreie Stadt Hof

Wölbattendorf / OT von Hof


Abbildung bei
Bucka / Heland
(1986)

PLZ: 95030

GPS: N 50° 18,227', O 11° 50,050'

Standort: Das einarmige Steinkreuz steht an der Altstraße Wöllbattendorf - Leupoldsgrün am Abzweigung Döbraberg (Webersteig).

Größe / Material: Granit

Geschichte: Das ehemals versunkene Steinkreuz wurde 1988 ausgegraben und neu gesetzt.

Von der Straße, die von Wölbattendorf in die Bundesstraße 15 mündet, zweigt westlich des Dorfes rechts ein Feldweg ab, der zugleich als Wanderweg weißblau-weiß und weiß-rot-weiß markiert ist. Es ist der sogenannte alte Webersteig, den früher die Hausweber des Frankenwaldes benützten, um ihre fertige Ware nach Hof zu den Fabrikanten zu bringen. In dieser Weggabel, in der auch noch ein großer Laubbaum steht, stand noch vor Jahren ein altes Granitkreuz, das 42cm hoch, 41cm breit und 26cm dick war. Ein Kreuzarm fehlte. Die Einmeißelung im Längsbalken wurde als Pflugreute gedeutet. Baderschneider und F. Rudolph sprechen von einem Zeichen, ähnlich einem Beil mit gebogenem Axtstiel.
Als wir im August 1984 das Steinkreuz aufsuchen wollten, fanden wir es nicht gleich. Ein in der Nähe auf seinen Feldern arbeitender Landwirt zeigte es uns dann.
In der Weggabel neben dem großen Laubbaum ragt nur noch ein 23cm großes Stück Granitstein aus dem Boden. Es sieht aus wie ein Grenzstein. Doch ist es der Kopf des Steinkreuzes, auf dem eine Dreieckkerbe eingemeißelt ist. Das Steinkreuz steckt bis über die Arme im Boden und wird auch noch vom Wurzelwerk des starken Baumes festgehalten. Das Bodendenkmal müßte freigelegt und an einem besseren Standort wieder aufgestellt werden. (Bucka / Heland 1986)

Spätmittelalterliches Steinkreuz an der Altstraße Wölbattendorf - Leupoldsgrün, Abzweigung Döbraberg (Webersteig). Granit. Im Boden bis zu den Kreuzarmen. Ein waagerechter Kreuzarm abgeschlagen. (Gebeßler 1960)

Sage: 1. Hier soll ein Schäfer von Bauern erschlagen worden sein der des öfteren die Weidetermine nicht eingehalten hat und dadurch den Bauern immer wieder Schaden zufügte und diese oft um die Ernte brachte.
2. In alter Zeit wurden auf dem Gut Hartungs bei Leupoldsgrün viele Schafe gehalten. Die Bauern der Gegend mußten es dulden, daß diese Schafe bis Walpurgi (1. Mai) mit auf ihren Wiesen geweidet wurden. Die Schäfer hielten aber diesen Termin nicht genau ein, kamen vielmehr mit ihren großen Herden viel später den Wiesengrund herabgezogen und brachten die Bauern dadurch um ihre Heuernte. Erbost darüber traten diese deshalb einmal einem solchen Schäfer mit der Haue in der Hand entgegen, wobei der Schäfer an der Stelle fiel, die jetzt durch das Steinkreuz markiert wird.

Quellen und Literatur:
Bucka / Heland - Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof, 1986, S.47-48
Bucka / Heland - Grenzsteine, Flur- und Kleindenkmäler im Lkr. Hof, Hof, 1991
Gebeßler, August - Stadt und Landkreis Hof, Bayer. Kunstdenkmale 7/1960, S.66
Rudolph, Fritz - Die Steinkreuze der Stadt Hof und seiner weiteren Umgebung, in: Der Siebenstern 5/1949
Ergänzungen von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale


Sühnekreuze & Mordsteine