Deutschland Bayern Lkr. Tirschenreuth

Waldsassen


Blick zum Standort

PLZ: 95652

GPS: N 49° 59,886', O 12° 17,683'

Standort: Das Steinkreuz steht am "Kondrauer Quellenweg" (Abzweigung von der "Mitterteicher Straße") wenige Meter neben einer hölzernen Flurkreuz.

Größe / Material: 163:108:12-20 / Kalkstein (Wunsiedler Marmor?)

Geschichte: Schmeissner (1977) erwähnt die Rainungsbeschreibung, nach der 70 Grenzsteine um den Markt Waldsassen gesetzt wurden. Wie Heimatpfleger Robert J. Treml, Waldsassen, dazu in einem Telefonat (Mai 2009) weiter ausführt, wurde der Stein mit der Nummer 1 beim Steinkreuz gesetzt, was auf das wesentlich höhere Alter des Kreuzes schließen lässt. Stein Nummer 1 ist inzwischen verschwunden, und das Steinkreuz war um 1900 zerbrochen in den Sockel des daneben stehenden Holzkreuzes eingearbeitet. So hat es wohl Schmeissner 1977 vorgefunden und beschrieben.
Die Gruppe um Robert Treml hat in den 1980er Jahren die Steinfragmente geborgen und sie durch einen ortsansässigen Steinmetz wieder zusammensetzen lassen. Dann wurde er am heutigen Ort aufgestellt und eine Bronzetafel daneben gesetzt, die auf die Bedeutung des Steins hinweist. Das Material ist Kalkstein; aus welchem Bruch er stammt, konnte jedoch nicht geklärt werden. (Basler (05/2009)

Schmeissner (1977) schreibt zu diesem Standort: "Die Kreuzform, T-artig (abgeschlagenes Kopfstück) ist nur noch mit einiger Mühe zu erkennen. Es handelt sich also um das Rudiment eines alten Steinkreuzes, dem auch der verlängerte Kreuzstamm und der Kreuzfuß fehlt."
Zumindest seit 2004 findet sich an der beschriebenen Stelle neben einem großen Holzkreuz ein restauriertes Steinkreuz mit Kopfstück und -fuß. Erkennbare Flickstellen entsprechen den oben beschriebenen Beschädigungen. Allerdings ist das mächtige Steinkreuz aus Kalkstein und nicht aus Granit. (Basler 04/2009)

Das Steinkreuz an der "Nürnberger Straße" (frühere Bezeichnung) wurde bereits in einer Rainungsbeschreibung (Beschreibung des Burgfriedens oder Weichbildes) von 1670 erwähnt. Hier in der Nähe, bei Stein 1, begann auch die Grenze des Marktfriedens von Waldsassen. Da jedoch das Steinkreuz schon vor der Grenzfestlegung bestand, hat es wohl mit dem Marktrain nichts zu tun gehabt, der Einfachheit halber wurde anscheinend die Grenze durch dieses (damals markante) Flurmal gezogen. (Schmeissner 1977)

Sage:

Quellen und Literatur:
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, TIR 54, S.275
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale (Fotos von April 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine