Deutschland Bayern Lkr. Neumarkt in der Oberpfalz

Sulzbürg / OT von Mühlhausen


Blick zum Standort

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PLZ: 92360

GPS: N 49° 10,179', O 11° 25,384'

Standort: Am Abhang des Schlüpfelberges beim ehem. Kloster Grab, etwa 20m unterhalb des Wanderweges.

Größe / Material: 120:81:27 / Keupersandstein

Geschichte: Benennungen: "Fräuleinstein", "Grenzstein". Wohl spätmittelalterlich. Erhaben im Relief: Pflugsech.

I. Kreuzstein am S-Hang des sog. "Schlüpfelberges" w von Mühlhausen, s des Weges Sulzbürg-Mühlhausen an einem Hohlweg im tiefen Wald. Hier führte auch die alte Handeslstraße Sulzbürg-Beilngries vorbei.
II. 120-81-27, Keupersandstein.
III. Wuchtige Steinplatte mit 1-2cm hohem Reliefkreuz, auf diesem erhabenes Pflugmesser.
IV. Mehrere Bezeichnbungen: "Fräuleinstein" (F. Stremel) und "Grenzstein" (K. Speier).
In der Nähe stand einst das Kloster Grab, eine Kapelle mit Benediktinerhospiz (1376 erbaut, bereits um 1700 verschwunden. Die Kapelle stand noch im 18.Jahrhundert, jetzt ebenfalls abgegangen). Der Kreuzstein wurde öfters mit dem "Klösterlein Grab" in Verbindung gebracht, richtiger ist wohl, daß er an der vorbeiziehenden Altstraße stand, deren Spuren noch allenthalben gegenwärtig sind.
Der Schlüfelberger Kreuzstein soll auch - so im Volksmund des 19.Jahrhunderts - "Grenzstein gegen das Kloster Plankstetten" gewesen sein. Interessanterweise verlief hier auch die Grenze des (alten) Landkreises Neumarkt. (Schmeissner 1977)

[...] Wir gehen nun weiter die kurze Strecke nach Deining hinein und wandern auf der Distriktsstraße Deining-Freystadt durch die schöne, sehr hohe Eisenbahnbrücke hindurch fast immer durch Wald nach Stocksdorf und steigen dann zu dem sehr hübsch gelegenen Marktflecken Sulzbürg empor. Auf einem Fußwege geht es nun in südlicher Richtung weiter zum Schlüpfelberg. Hier steht am Südabhang des Schlüpfelberges südlich des Weges Sulzbürg-Mühlhausen rechts an einem Hohlweg im tiefen Walde ein Steinkreuz. Das Steinmaterial ist auffallenderweise weißer, grobkörniger Keupersandstein, den man ca. 3 Stunden herbeischaffen musste, während Eisensandstein oder weißer Jurakalkstein in unmittelbarer Nähe vorhanden gewesen wäre. Der Kreuzstein ist 100cm hoch, 85cm breit, 30cm stark. Auf der hinteren Seite des Steines befindet sich 2cm erhöht herausgearbeitet ein Kreuz und auf diesem Kreuz, ebenfalls 2cm hoch herausgearbeitet, ein Pflugmesser. Im Volke wird dieser Kreuzstein als Grenzstein gegen das Kloster Plankstetten bezeichnet. (Speier 1937)

Sage:

Quellen und Literatur:
Speier, K. - Die alten Steinkreuze im B.A. Neumarkt, in: Das Steinkreuz, 5.Jg., 1937, Heft 1/2, S.20
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, NM 45, S.175
recherchiert und bebildert von Johannes Znotins, Feucht (Fotos vom 19.10.2014)


Sühnekreuze & Mordsteine