Deutschland Bayern Lkr. Hof

Straas / OT von Münchberg


Blick zum Standort

seitliche Ansicht

Abbildung bei
Bucka / Heland
(1986)

PLZ: 95213

GPS: N 50° 10.588', O 11° 45.330'

Standort: An der Staatsstraße 2194 nach Stammbach, gegenüber dem Abzweig nach Plösen neben dem Kriegerdenkmal.

Größe / Material: 77:50:15 / Granit

Geschichte: Der Rest eines Steinkreuzes trägt auf der Vorderseite die Einzeichnung einer Pflugreute oder eines Rindenschälers. Der Stein muß in den letzten Jahren angehoben und neu gesetzt worden sein.

An der Straße Straas - Stammbach zweigt vor dem Anwesen "Einöde am Stammbacher Weg" rechts die Straße nach Plösen ab. Links der Straße steht das Kriegerdenkmal und dicht daneben ein Steinkreuz aus Granit. Dieses ist schon sehr stark verwittert und als Kreuz fast nicht mehr zu erkennen. Von den Kreuzarmen sind nur noch kleine Ansätze vorhanden, und der Kreuzkopf ist völlig abgewittert. Das Steinkreuz ist 58cm hoch, 42cm breit und 14cm dick. Längs des Stammes sind an der Vorderseite zwei Linien eingemeißelt, die sich nach unten etwas verbreitern. Sie werden als Reste eines eingeritzten Kreuzes gedeutet. Eine andere Meinung spricht von dem Rest einer eingemeißelten Pflugreute, oder eines Spinnrockens. Vielleicht könnte mehr enträtselt werden, wenn der Stein gehoben und neu aufgestellt würde, denn jetzt sitzt er ziemlich tief im Erdreich. Im Volksmund wird der Stein auch "Spinnrockenstein" genannt. (Bucka / Heland 1986)

Sage: 1. Folgende Geschichte wird erzählt: Eine Magd von einem in der Nähe liegenden einzelnen Bauernhof ging zum Spinnen nach Straas. Nach Abspinnen ihres Rockens machte sie sich allein wieder auf den Heimweg. Kurz bevor sie ihren Bauernhof erreichte, kam aus dem Straßengraben ein Teufel oder wildes Tier auf sie zugekrochen, das gewaltig brummte. Das Mädchen schlug aus Angst mit ihrem Spinnrocken zu und lief dann schreiend heim. Am anderen Morgen stellte sich heraus, daß der Knecht vom Bauernhof tot im Straßengraben lag. Der junge Bursche wollte das Mädchen erschrecken und hatte sich eine Kuhhaut umgehängt. Das Mädchen hatte in ihrer Angst den Knecht mit dem Spinnrocken so unglücklich getroffen, daß er tot im Graben liegen blieb.
2. Eine andere Überlieferung berichtet, daß ein Bub beim Eggen unter die Egge geriet und dann durch die scheuenden Ochsen zu Tode geschleift wurde. Auf dem Stein wäre deshalb ein Eggenzahn eingeritzt. (Bucka / Heland 1986)

Quellen und Literatur:
Bucka / Heland - Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof, 1986, S.40
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Fotos von Mai 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine