Deutschland Bayern Lkr. Bamberg

Starkenschwind (I) / OT von Scheßlitz


Stifterfamilie

die 14 Nothelfer

Sockel

Inschrift

Ruhstein bei
der Marter

PLZ: 96110

GPS: N 49° 58,456', O 11° 0,027'

Standort: 1000m östlich der Ortschaft, in der Waldabteilung "Ruhstein", im Grumbacher Forst

Größe / Material: 310cm hoch / Sandstein

Geschichte: Hochrechteckiger Sockel (87x45x45cm), Kartuschen mit Blumenornamenten, vorne Inschrift:
1740
DEИ
MEI
Säule (126x ø 31/29cm) nach oben verjüngt, im oberen Teil Kartusche mit unleserlicher Inschrift. Kapitell (37x42x23cm) mit Blumenornamenten. Ampel (60x49x23cm) mit umlaufenden Reliefs, vorne: Maria Krönung mit Stifterfamilie, zwei Personen sind bei der Aufstellung der Marter bereits verstorben, das sieht man an den Kreuzzeichen über den Familienmitgliedern; links: ein Priester; rechts Erzengel Michael; Rückseite: die Vierzehn Nothelfer.
Die Marter ist geschützt durch ein Kupferdach. 25m südwestlich ein Ruhstein (48x95x65cm) mit Höhenmarke.

Die Hausmarter oder Bäckermarter im Grumbachwald am Weg von Windischletten nach Wiesengiech
Wer die stillen, von Lärm der Straßen unberührten Waldwege des Grumbachforstes durchwandert, dem kann es passieren, daß er plötzlich auf einen hell leuchtenden Bildstock stößt. Seit ihrer Renovierung vor einigen Jahren hat die "Hausmarter", wie sie genannt wird, in einen kleinen Waldgärtchen ihren Standplatz erhalten, direkt am ehemaligen Wallfahrtsweg nach Vierzehnheiligen und dem Ortsverbindungsweg von Giech nach Windischletten. Wie man erzählt, wurde sie von der Bäckerzunft von Giech aus Anlaß eines Doppelmordes errichtet. Eine Bäckersfrau dieses Orts trug einst zusammen mit ihrer Tochter Brot nach Windichletten. An dieser Stelle wurden beide überfallen, beraubt und erschlagen. Eine Andeutung dieser Ereignisse zeigt sich auf dem Frontbild des zweiseitigen Bekrönungssteines. Über den Wolken ist hier die Krönung Mariens dargestellt. Gottvatter und Gottsohn halten Maria die Krone übers Haupt, über den Hl. Geist in Gestalt einer Taube schwebt. Darunter knien drei weibliche und eine männliche Gestalt, in ihrer Mitte ein Kind. Bemerkenswert sind die beiden eingemeiselten Kreuze über dem Kopf des Kindes und der Frau am linken Bildrand, die auf jenen Mord hinweisen sollen. Das rückwärtige Relief stellt die Vierzehn Nothelfer dar, mit ihren jeweiligen Attributen, in der Mitte das Jesuskind auf den Wolken thonend. An den Schmalseiten sehen wir eine Frau mit Krone und Kelch, wahrscheinlich die hl. Barbara, sowie eine männliche Gestalt in langen Gewand, ausgerüstet mit Stab und einer Art Beutel. Eine einfache Kämpferplatte bildet die Grundlage für dieses Hauptstück. Der Rundschaft trägt in einer Kartusche eine leider unleserliche Inschrift. Am Sockel lesen wir das genaue Datum der Errichtung: 1720 DEN 1. MERZ (Oder der Renovierung?) An den übrigen Seiten sind das Bäckerzeichen, der Weck, sowie zwei überkreuzte Fische eingemeiselt. Dieser Bildstock ist einer der wenigen, die heute noch innerhalb eines größeren Waldgebietes stehen. Maße: Gesamthöhe: 310cm; Hauptstück: 60cm hoch, 50cm breit, 28cm tief; Schaft und Kapitell: 160cm; Sockel: 90cm; (Aus der Zulassungsarbeit des H. Herbert Ramer zur 1.Lehramtsprüfung 1968/II). (Schmittinger 1998)

Sage:

Quellen und Literatur:
Schmittinger, Heinrich - Windischletten. Ein oberfränkisches Dorf, hrgg. von: Heimatkundlicher Verein Scheßlitz und Umgebung e.V., 1998, S.81
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 13.04.2012)



Starkenschwind (II) / OT von Scheßlitz


Ädikula

GPS: N 49° 58,321', O 10° 58,966'

Standort: In Verlängerung der "Brunnenstraße", am westlichen Ortsausgang.

Größe / Material: 370cm hoch / Sandstein

Geschichte: Barock-Bildstock. Sockel (73x65x64cm) mit vier verwitterten Ornamenten. Säule (150x33/27cm) nach oben verjüngt, unten und oben mit Ringwulst. Doppel-Kapitell (53x53x50cm) mit je zwei Voluten, Inschrift K G und H G. Ampel (65x48x52cm) mit vier Rundbogennischen und je fünf Dübellöchern, kreuzförmiges Runddach mit muschelähnlichen Ornamenten. Aufsatz mit geschnürter Kugel (ø 18cm) darauf ein reich verziertes schmiedeeisernes Kreuz. Bezeichnet: 16(?)0.

Nr.111. Westlich in "Der Klinge" / "Klingenwiesen" Barockmarter, Höhe 365cm. Sockel 4 Seiten Spiegel, glatter Schaft, verjüngt. Renovierungszahl 1947/48. Unten Ringwulst mit Bärentatzen, oben doppelter Ringwulst. Doppeltes Volutenkapitell, vorne H.G.K.G. links 1690. Laterne mit 4 leeren Nischen und Dübellöchern. Als Bekrönung zerbrochene Steinkugel mit kunstvollem Eisenkreuz. Gut erhalten. (Seel 1972)

Sage:

Quellen und Literatur:
Seel, Alfred - Flurdenkmale im Landkreis Bamberg-Ost, Mitteilungsblätter der "Deutschen Steinkreuzforschung", Jg.28, 1972, Heft 2, S.30, Nr.111
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 12.01.2014)


Sühnekreuze & Mordsteine