Deutschland Bayern Lkr. Rhön-Grabfeld

Serrfeld (I / II) / OT von Sulzdorf a.d. Lederhecke
Zur Einzelansicht die Denkmale anklicken.

Serrfeld I Serrfeld II

PLZ: 97528

GPS: N 50° 12,922', O 10° 33,773'

Standort: Feldweg von Serrfeld nach Sulzdorf, etwa 300m hinter Serrfeld, an der linken Böschung.

Geschichte: Auf Initiative des Kreisheimatpflegers Reinhold Albert wurde ein uraltes Steinkreuz bei Serrfeld vor dem Verfall gerettet. Er hatte festgestellt, dass eines der beiden am Feldweg Serrfeld - Sulzdorf befindlichen steinernen Kreuze nahezu gänzlich im Erdboden versunken war und kurz davor stand, in Vergessenheit zu geraten. Albert ersuchte deshalb im April 2009 den Sulzdorfer Bürgermeister Walter Krug dafür zu sorgen, dass das Steinkreuz wieder aufgerichtet wird. Gesagt, getan. Bei der Bergung geschah jedoch ein Malheur - das Kreuz brach in der Mitte entzwei. Nun wurde es erst einmal im Bauhof der Gemeinde zwischen gelagert.
Dieser Tage ergriff die tatkräftige Sulzdorfer Bürgermeisterin Angelika Götz die Initiative und beauftragte Steinmetzmeister Andreas Vogt aus Ermershausen mit der Restaurierung des bedeutenden Flurdenkmals, das, so Vogt, um die 700 Jahre alt sein dürfte. Am Osterdienstag wurde es wieder aufgestellt und im Beisein des Serrfelder Gemeinderats Ralf Glückstein, Steinmetz Andreas Vogt und dem Kreisheimatpfleger von Bürgermeisterin Angelika Götz offiziell übergeben. Sie dankte Reinhold Albert für sein Engagement. Ralf Glückstein unterstrich, den Serrfeldern sei der Erhalt dieses bedeutenden Flurdenkmals ebenfalls sehr wichtig.
So sei gleich nach dem Abbau durch die Gemeindearbeiter das Verschwinden des Steinkreuzes in der Gemeindekanzlei angezeigt worden. [...] (lkrhoengrabfeld.rhoen-saale.net 2011)

Bei diesen Steinmalen finden wir Steinkreuz und Kreuzstein nebeneinander, auch hier nicht am ursprünglichen Standort. [...] Die Steine standen früher oben am Hang an der Straße Sulzdorf-Neuses. (Schätzlein 1985)

Sage: Gleich zwei Sagen findet der Volksmund, um die Existenz der beieinanderstehenden Male zu erklären:
1. Zwei Schäfer hüteten einmal hier ihre Herden nach der Ernte. Nachdem der eine ein Fremder war, lief der Serrfelder wütend auf ihn zu und wollte ihn aus der Serrfelder Flur jagen. Doch der wollte sich nichts gefallen lassen, weil der Serrfelder seine Schafe auch schon in seiner, des Neuseser Schäfers Flur gehütet habe. Bei all dem Hin und Her liefen auch noch die Schafe durcheinander und die Hunde fielen übereinander her. Da wurde nun auch bei den Schäfern aus dem Streit eine Schlägerei und sie gingen mit ihren Hütestecken aufeinander los. Schließlich lagen beide leblos am Boden.
2. Andere wieder erzählen, daß sich hier an einem Hohlwege zwei Bauern, die sich auch so nicht grün waren, mit ihren Fuhrwerken begegneten, und weil keiner anhielt, sich hoffnungslos ineinander verkeilten. Daraus entwickelte sich ein Streit, der mit gegenseitigem Totschlag endete. Es wird noch vermutet, daß der eine lang und schmal war, der andere aber kurz und dick. Deshalb habe man für den Langen den Kreuzstein mit dem schlanken Kreuz, für den Dicken den kleinen gedrungenen Stein gefertigt. (Schätzlein 1985)

Quellen und Literatur:
Schätzlein, Gerhard - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld, 1985, S.258-261
o.A. - Zwei Sagen ranken sich um die Steinmale bei Serrfeld, 3.05.2011, auf: mainpost.de (eingesehen am 11.10.2013)
o.A. - Serrfelder Steinkreuz wurde vor dem Verfall gerettet, 4.05.2011, auf: lkrhoengrabfeld.rhoen-saale.net (eingesehen am 11.10.2013)
recherchiert und bebildert von Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Fotos vom 10.08.2013)



Serrfeld (I) / OT von Sulzdorf a.d. Lederhecke
nach oben


Abbildungen bei
Schätzlein (1985)

Größe / Material: 105:54:25 / Sandstein

Geschichte: Oberkante gewölbt, Vorderseite: Relief eines Malteserkreuzes, das sich dem Kopfende zu verbreitert, auf der Rückseite ein gleiches.

Vorderseite: Erhaben herausgearbeitetes "Eisernes Kreuz", das sich von 14cm Breite am Kreuzungsfeld bis 38cm Breite am Kopfende verbreitert.
Rückseite: Erhaben herausgearbeitetes "Eisernes Kreuz" wie auf der Vorderseite.
Der Kreuzstein besteht aus einem stehenden Rechteck. Die Oberkante ist in der Mille dachförmig erhöht. (Schätzlein 1985)

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Serrfelder Steinkreuz wurde vor dem Verfall gerettet, 4.05.2011, auf: lkrhoengrabfeld.rhoen-saale.net (eingesehen am 11.10.2013)
o.A. - Zwei Sagen ranken sich um die Steinmale bei Serrfeld, 3.05.2011, auf: mainpost.de (eingesehen am 11.10.2013)
Schätzlein, Gerhard - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld, 1985, S.258, 260-261



Serrfeld (II) / OT von Sulzdorf a.d. Lederhecke
nach oben


Abbildungen bei
Schätzlein (1985)

Größe / Material: 65:59:12 / Sandstein

Geschichte: Einfaches Steinkreuz, Arme und Kopf kurz und abgerundet, auf der Rückseite ein Loch im Kreuzungsfeld.
Das wesentlich kleinere Steinkreuz daneben ist fast unförmig, Kopf und Arme nur grob herausgearbeitet. [...] das Steinkreuz ist ohne Inschrift und Zeichen. (Schätzlein 1985)

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
o.A. - Zwei Sagen ranken sich um die Steinmale bei Serrfeld, 3.05.2011, auf: mainpost.de (eingesehen am 11.10.2013)
Serrfelder Steinkreuz wurde vor dem Verfall gerettet, 4.05.2011, auf: lkrhoengrabfeld.rhoen-saale.net (eingesehen am 11.10.2013)
Schätzlein, Gerhard - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld, 1985, S.259-261


Sühnekreuze & Mordsteine