Deutschland Bayern Lkr. Bad Kissingen

Rottershausen


Blick zum Standort

Perspektive

Draufsicht

Abbildung bei
Keller (1978)

PLZ: 97714

GPS: N 50° 9,015', O 10° 9,706'

Standort: In der Geisleite.

Größe / Material: 85:57:13 / Sandstein

Geschichte: Am Rand eines Ackers steht das gedrungene Steinkreuz in einer quadratischen Basisplatte, in der das Geviert für den Kreuzfuß herausgearbeitet ist.
Das Kreuz mißt über dem Erdboden 92cm, seine Querarme sind zusammen 57 cm breit. Der Längsbalken ist 18cm breit. Kopf und Querbalken messen auch jeweils 18cm - 19cm vom Schnittpunkt der Kreuzbalken an, wodurch harmonische Proportionen entstehen. Die Dicke des Denkmals ist durchgehend 13cm.
Die Vorderfläche des Kreuzes ist zur Hälfte mit einer gleichmäßigen Inschrift angefüllt. Sie ist teilweise verwittert; deshalb muß man auf die Aufzeichnungen von Heinrich Mehl aus seinem Werk "Bildstöcke im nördlichen Unterfranken" zurückgreifen.
Darin heißt es:
BERNHARD BRAUN VON RODERSHAUSEN
IST DURCH FRANZÖSISCHE VÖLKER
ERSCHOSSEN WORDEN AUF ALLERHEILIGEN
ANNO 1664
Im Sterbe-Matrikel der Filiale Rottershausen (von Rannungen) Jahrgang 1664, Seite 262 findet sich der Eintrag:
"Ao. 1664 3.8bris, globo trojectus (?) a gallis, dum ex obsidione ... redirent, in ... Bernhard Braun juvenis 20 (?) annarum, opilio in Rottershausen".
Die mündliche Überlieferung im Dorf besagt, daß eine kleine Gruppe Franzosen auf dem Rückmarsch aus österreichischer Gefangenschaft den Schafhirten hungrig überfallen hätten, von ihm ein Schaf forderten und den sich Weigernden kurzerhand erschoßen. (Keller 1978)

Sage:

Quellen und Literatur:
Keller, Elisabeth - Die Flurdenkmale im Landkreis Bad Kissingen, Band 1: Ehemaliger Landkreis Bad Kissingen (östlich der Fränkischen Saale), hrgg. von der Deutschen Steinkreuzforschung, 1978, S.386-387
aktuelle Aufnahmen von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von Juli 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine