Deutschland Bayern Lkr. Haßberge

Reinhardswinden (I) / OT von Wonfurt


Zustand 1998
Foto: Werner

Abbildung bei
Koppelt / Grosch
(1975)

PLZ: 97478

GPS: N 49° 58,173', O 10° 27,055'

Standort: An der St 2277 zwischen Oberschwappach und Donnersdorf, bei der Abzweigung nach Reinhartswinden.

Größe / Material: 120:85:30 / Sandstein

Geschichte: Kreuzstein mit herausgearbeitetes lateinisches Kreuz, im Kopfteil kleines eingeritztes lateinisches Kreuz, rechts neben den unteren Längsbalken eingeritzte Pflugreute. Die Rückseite ist glatt. (Sauer 06/2010)

Zeichen: Wegseite: bis 3cm erhabenes Balkenkreuz über die gesamte Fläche, Balkenbreite: 16cm, im rechten Unterfeld die eingemeißelten Umrisse einer senkrechten Pflugreute (46x16cm); im Kreuzkopf eingeritzt ein Linearkreuz (unsauber und wohl eine Kritzelei aus neuerer Zeit): 28x13cm. (Werner 1999)

Nr.1: An der Straße nach Donnersdorf, auf der Gemarkungsgrenze, 800m nordwestlich der Kirche, ein Kreuzstein, Sandstein, 1,10m hoch, mit eingeritztem Kreuz im Oberteil des erhaben ausgeführten Kreuzes; rechts neben dem Kreuzstamm eine Pflugreute, im Kreuzfuß Höhenmarke. Der Katasterplan zeigt den alten Weg- und Grenzverlauf und würde den Kreuzstein zu Reinhardswinden gehörig einordnen. (Koppelt / Grosch 1975)

Sage: 1. Hier soll ein Bauer seinen Jungen mit einer Pflugreute im Zorn erschlagen haben. Der Bursche hatte beim Pflügen das Zugvieh nachlässig geführt, was krumme Furchen zur Folge hatte.
2. Auch wird der Kreuzstein mit den Musikantensteinen von Donnersdorf in Verbindung gebracht: Hier soll der sechste Musikant tot aufgefunden worden sein. (Werner 1999)
3. An der Straße von Oberschwappach nach Donnersdorf, da wo der Weg nach Reinhardswinden abzweigt, liegt auf Wohnauer Fluhr eine umgefallene rechteckige Steinplatte, ungefähr 1,50m lang und 0,50m breit, worauf außer einen Kreuz in erhabener Arbeit auch eine Pflugreute ausgemeißelt ist. Es pflügte nämlich einmal ein Bauer auf dem Acker, der neben den Kreuzstein liegt. Der Bauer hatte seinen Buben mitgenommen; der sollte ihm beim Ausackern der "Anwender" (Grenzfurchen) das Vieh führen. Weil aber der Bub öfter nicht aufpasste und das Vieh unrichtig führte, geriet sein Vater in Zorn, nahm die Reute und warf sie den Buben an den Kopf. Unglücklicherweiße traf er den Buben so, das er tot auf dem Platze blieb*). Wahrscheinlich mußte der Vater selbst den Sühnestein errichten. (Klarmann / Spiegel 1912)
*) Die gleich Sage knüpft sich auch an einen Kreuzstein zwischen Diebendorf und Grassmannsdorf, ebenso an einen solchen auf der Höhe zwischen Weingartsgreut und Wachenroth und an einen bei der Wegkreuzung St.Rochus-Winkelhof und Ebrach-Buch, sämtliche im oberfränkischen Steigerwald. Aus Oberschwappach durch Herrn Pfarrer Luckert in Westheim 1905.- R.

Quellen und Literatur:
Klarmann, J.L. / Spiegel, K. - Der Sühnestein bei Reinhardswinden, in: Sagen und Skizzen aus den Steigerwald, Gerolzhofen 1912, S.204 (Nachdruck: ISBN 3-923006-18-7)
Simon - Standorte bayerischer Steinkreuze und Kreuzsteine, 1971, Manuskript bei der Deutschen Steinkreuzforschung Nürnberg
Koppelt, Hans / Grosch, Friedrich - Bildstöcke und Steinkreuze. Landkreis Schweinfurt. I.Teil Raum Gerolzhofen, hrgg. von: Deutsche Steinkreuzforschung, Heft 3, 1975, S.181-182, Nr.1 unter Wohnau
Der Kreuzstein bei Wohnau, in: Der Steigerwald, 6.Jg., 1976, Heft 4, S.5
Werner, Gernot - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hassberge, Balgstädt 1999, unveröffentlichtes Manuskript
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Foto vom 6.06.2010)
Ergänzungen von Gernot Werner, Balgstädt (Fotos vom 6.06.1998)



Reinhardswinden (II) / OT von Wonfurt

GPS: N 49° 58,412', O 10° 27,085'

Standort: Am Eingangsbereich vom Gut Reinhardswinden.

Größe / Material: 260cm hoch / Sandstein

Geschichte: Geschnürter Sockel: 45x65x65cm. Glatte Säule: 104cm, unten Wulstring. Reich verziertes Kapitell: 25cm, mit Valuten und zwei ovale Kassetten, unleserliche Inschrift. Ampel: 55x50x18cm mit zwei Reliefs, vorne: Pieta, hinten: hl. Dreifaltigkeit, das Runddach bekrönt ein Steinkreuz mit Kleeblattenden.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Foto von August 2010)


Sühnekreuze & Mordsteine