Deutschland Bayern Lkr. Weilheim-Schongau

Pentscher (I) / OT von Wessobrunn


Blick zum Standort
Foto: Schuldes (2009)

seitliche Ansicht
Foto: Schuldes (2009)

Detail Einzeichnung
Foto: Schuldes (2009)

Zustand 2000
Foto: Werner

Abbildung bei
SChmeissner (1993)

PLZ: 82405

GPS: N 47° 51,609', O 11° 1,367'

Standort: Im Wegwinkel bei dem Gehöft Penscher, unter einem einzelnen Baum, einer großen Linde. Nahe dem Weg nach Wessobrunn ("König-Ludwig-Weg").

Größe / Material: 102:49:18 / Sandstein

Geschichte: Mittlerweile wurden die "Verhüllungs- und Sicherungsmaßnahmen", die im Jahr 2000 dokumentiert wurden, beseitigt und das Steinkreuz ist für jeden sichtbar.

An der Wegseite sind die Umrisse eines griechischen Kreuzes eingehauen. Die Vierungsfläche wird etwas von dem Kreuz überragt.
Der Eigentümer des Steinkreuzes, Herr Hipp, hat das Kreuz mit Plastikfolie umwickelt und mit einer Kette und Vorhängeschloss gesichert. Wie er mir sagte, wolle er damit verhindern, dass andere das Kreuz fotografieren und mit den Bildern eine Menge Geld verdienen, während er dabei leer ausgänge. Diese Einstellung und den Sinn von Kulturgütern in Privathand kann jeder für sich selbst bewerten. (Werner 08/2000)

[...] Das vierte erhaltene Kreuz steht ebenfalls in der Gemarkung Forst bei der Straßenabzweigung Pentscher / Fußweg nach Wessobrunn, bei Haus-Nr.88 (alt). Es ist nicht aus Tuff, sondern aus Sandstein gefertigt und weist auf seiner Schauseite ein linear eingerilltes Kreuz auf. Auch hier darf auf ein höheres Alter als das in den Denkmäler Bayerns angegebenen 17./18.Jhdt. geschlossen werden. Noch kurz nach der Jahrhundertwende gab es in und um Wessobrunn mindestens drei weitere Steinkreuze, die heute alle samt und sonders verschwunden sind. M. Raich berichtete z.B. von einem Steinkreuz an der nördlichen Mauer des Friedhofs mit den Ausmaßen 86-84-17cm und der Bezeichnung "17 VWVR 03". Ein weiteres Kreuz, 50 Gehminuten östlich des Ortes am Fußweg bei Zellsee war schon damals stark eingesunken (bez. 1764, mit drei Löchern zum Eintreiben von Nägeln versehen) und dürfte irgendwann einmal unter die Erdoberfläche gelangt sein. Auch ein drittes Kreuz, "Zwei Minuten südlich von St. Leonhard, am Weg" ist nicht mehr nachweisbar, während das unter Nr.66 bei Raich genannte steinerne Kreuz "30 Minuten südlich (von Wessobrunn), am Fußweg nach St. Leonhard,... 105cm hoch, 47cm breit, 18cm dick... in der Mitte der Balken ein größeres Kreuz umrißweise eingemeißelt" wohl mit Sicherheit mit dem heute noch bestehenden Stein an der Weggabel Pentscher identisch sein dürfte. (Schmeissner 1993)

   66. Wessobrunn (BA Weilheim), 30 Min. südl., am Fußsteig nach St. Leonhard, sp.-w., nahezu quaderförmig, 105cm hoch, 47cm breit, 18cm dick. In der Mitte der Balken ein größeres Kreuz umrißweise eingemaißelt. (Raich 1904-1)

[...] Bei Wessobrunn begegnete ich einem fast quaderförmigen Kreuzstein mit umrißweise eingemeißeltem Kreuze in der Mitte der Balken. (Raich 1904-2)

Sage: Hier soll ein Schwede vom Pferd gestocken worden sein.

Quellen und Literatur:
Raich, Johann Michael - Kreuzsteine in Oberbayern, in: Deutsche Gaue, Sonderheft IV, 1904, S.13, Nr.66 (1)
Raich, Johann Michael - Die sog. Kreuzsteine, in: Der Katholik. Zeitschrift für katholische Wissenschaft und kirchliches Leben, 85.Jg., 1904, Dritte Folge, Bd.XXIX, S.45 (2)
Herb, T., in: Altbayerische Heimatpost vom 15.06.1969 m.Abb.
Gampe, Charlotte - Sühnekreuze, Historische Grenzsteine, Bildstöcke, Gedenksteine, 1990, S.57 unter St. Leonhard (Gemarkung Forst)
Schmeissner, Rainer H. - Steinerne Flurdenkmäler in der Gemeinde Wessobrunn, in: Steinkreuzforschung, Sammelband Nr.20 (NF 5), 1993, S.22
recherchiert und bebildert von Werner Schuldes, Oberau (Fotos vom 16.04.2009)
Ergänzungen von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 12.09.2000)



Pentscher (II) / OT von Wessobrunn


Blick zum Standort

Detail Ädikula

GPS: N 47° 51,451', O 11° 1,414'

Standort: Auf der Wiese in Nähe der "Metzgengasse".

Größe / Material: 300:43:43 / Tuffstein

Geschichte: 8-eckiger Bildstock mit 3 Schauseiten (Säule 30x30cm). Die Ädikula ist aufgesetzt und nicht in einem Stück gearbeitet.

[...] eine weitere, aus dem Jahre 1604 stammende, drei Meter hohe Tuffsteinsäule befindet sich an der Straße bei Metzgengasse. (Schmeissner 1993)

Sage:

Quellen und Literatur:
Gampe, Charlotte - Sühnekreuze, Historische Grenzsteine, Bildstöcke, Gedenksteine, 1990, S.56 unter St. Leonhard (Gemarkung Forst)
Schmeissner, Rainer H. - Steinerne Flurdenkmäler in der Gemeinde Wessobrunn, in: Steinkreuzforschung, Sammelband Nr.20 (NF 5), 1993, S.22
recherchiert und bebildert von Werner Schuldes, Oberau (Fotos vom 16.04.2009)


Sühnekreuze & Mordsteine