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Oberhaidelbach / OT von Leinburg


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PLZ: 91227

GPS: N 49° 27,017', O 11° 20,653'

Standort: Etwa 100m westlich der Ortschaft, am Weg nach Pötzling, in einer Hecke, völlig zugewachsen.

Größe / Material: 90:60:25 / Sandstein

Geschichte: Spätmittelalterliches Steinkreuz auf Sockel. Erbärmlichen Zustand. Daneben möglicherweise Teile von diesem Kreuz oder einem weiteren.

   55. Steinkreuz. Etwa 150m westlich vom Ort, am Weg nach Pötzling, steht auf der nördlichen Wegseite ein bis zur Unkenntlichkeit verwittertes Steinkreuz. Es ist aus Sandstein, 0,90m hoch, 0,60m breit und 0,25m tief. Von ihm wird folgende Sage erzählt: Ein Knecht wollte für seine Eltern, nach anderen für seine Frau, so viel Geld erarbeiten, daß er eine Kuh hätte kaufen können. Sein Dienstherr machte ihm den Vorschlag, daß, wenn er einen Acker in bestimmter Frist abmähen würde, er ihm das Geld für eine Kuh gäbe. Der Knecht ging auf das Angebot ein und schaffte zwar den Kornschnitt, brach jedoch vor Überanstrengung tot an der Stelle, wo heute das Kreuz steht, auf dem Acker zusammen. Seit jener Zeit geht von dem Stein der Spruch:
Meiner Frau hab ich erschnitten die Kuh
und mir die ewige Ruh

oder
Seinen Leut hat er derschnitten die Kuh
und sich die ewige Ruh dazu.
Nach den Angaben von G. Seidensrücker wird in Oberhaidelbach noch erzählt, daß diese Wette der Bauer Georg Munker (geb. 1801 ) mit seinem Taglöhner namens Hummel abgeschlossen hätte, und zwar, daß, wenn der Taglöhner von der "Schwabengasse" (so heißt der Weg nach Pötzling) die sich fast bis Gersdorf hinziehenden Beete von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang schneiden würde, er ihm eine Kuh gäbe. Der alte Hummel soll die Wette gewonnen haben. Derartige Wetten wurden wirklich gemacht, doch kann diese hier mit unserem Kreuz in keinem Zusammenhang stehen, da unser Stein viel älter ist. (Wittmann 1963)

Sage: Knecht wettete mit Dienstherren um eine Kuh, dass er einen Acker in vorgegebener Zeit abmähen könne. An der Stelle wo das Kreuz steht brach er vor Überanstrengung zusammen und strab.

Quellen und Literatur:
Seidenstücker, Gustav - Sage und Geschichte um das Steinkreuz bei Oberhaidelbach, in: "Fundgrube", Lauf an der Pegnitz 1943
Wittmann, Leonhard - Flurdenkmale des Stadt- und Landkreis Nürnberg, in: Das Steinkreuz, 19.Jg. 1963, Heft 1/2, S.48, Nr.55
recherchiert und bebildert von Johannes Znotins, Feucht (Fotos vom 3.10.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine