Deutschland Bayern Lkr. Neustadt an der Waldnaab

Miesbrunn / OT von Pleystein

PLZ: 92714

GPS: N 49° 39,132', O 12° 25,620'

Standort: Das Steinkreuz steht rechts (nördlich) am geteerten ehemaligen Verbindungsweg Miesbrunn - Finkenhammer - Pleystein im dichten Gebüsch, etwa 250m westlich des Ortes Miesbrunn.

Größe / Material: 123:75:22 / Granit

Geschichte: Die Kreuzform ist noch gut erhalten. An der gesamten Vorderseite befindet sich ein Relief Christi am Kreuz; in den oberen Partien ist es bereits stark verwittert, jedoch insgesamt noch gut erkennbar. Weitere Zeichen fehlen. Leider wurde das Steinkreuz durch Wegemarkierungen an den Seiten verunziert. Im Volksmund wird es "Schwedenkreuz" genannt. In der Ortschronik des Dorfes Miesbrunn (von Hauptlehrer Lindner, Maxhütte) wird von einer Aktennotiz aus dem Jahre 1608 gesprochen, wo das Steinkreuz als "Übergabeort der Malefikanten" bezeichnet wurde. Diese Tatsache ist für die übrige Oberpfalz nicht belegbar, damit scheint das Miesbrunner Steinkreuz eine Besonderheit darzustellen. Wie in dem Akt weiter zu lesen ist, dürfte das Kreuz eine direkte Beziehung zu einen Mordfall aus den Jahre 1585 haben, wo ein Mann namens Höhn seine Frau "nächtlicherweise im Bette" ermordete (Lindner). Somit hätten wir ein typisches Mordkreuz vor uns (kein Sühnekreuz, wie es Lindner und später Laßleben betonten). Das Steinkreuz wurde bei der Flurbereinigung 1965 beschädigt und nach der Reparatur 1970 wieder aufgestellt (Mitt. von S. Poblotzki, Pleystein, vom 6.5.1974). (Schmeissner 1977)

Sage:

Quellen und Literatur:
Hardt, Michael - Die Flurdenkmäler des Landkreises Neustadt a.W. und des Stadtkreises Weiden, in: Das Steinkreuz, Jahrgang 12, 1956, Heft 1/2, S.11
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, NEW 46, S.197-198
Staniczek, Peter - NEW 46 Miesbrunn
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale


Sühnekreuze & Mordsteine