Deutschland Bayern Lkr. Kulmbach

Lehenthal (I)

PLZ: 95326

GPS: N 50° 9,739', O 11° 27,377'

Standort: Am nördlichen Ortsrand zweigt eine Fuhre ab, die sich nach wenigen Metern gabelt. Wir gehen die linke Fuhre in nördlicher Richtung am Hummenberg hoch und erreichen nach ca. 800m einen Kreuzweg (Altstraße). Wenige Meter von der Fuhre entfernt stehen zwei Steinkreuze.

Größe / Material: 95:60:25 / Sandstein

Geschichte: Längs- und Querbalken sind jeweils 35cm breit. Unterhalb des rechten Querbalken ist auf der Schmalseite ein rechteckiges Loch von 10-5cm herausgemeißelt, ein "Seelenloch".
Hans Edelmann bringt diese 2 Steinkreuze ebenfalls mit einen Massengrab in Verbindung. Es war am 23. 8. 1553, da rückten die Feinde von Kronach her vor Kulmbach und trieben das Vieh hinweg. Die Kulmbacher Landsknechte verfolgten sie aber bis gen Lehenthal und jagten ihnen das Vieh alles wieder ab. 11 Knechte mußten ihr Leben lassen, weil sie sich zu weit vorgewagt hatten. Sie wurden hinter dem Dorf in einem alten Weg vergraben. Nach Edelmann soll es bei den zwei Steinkreuzen sein, die an den "alten Wegen“ stehen. (Dill 1984)

Sage: 1. Der Sage nach hatte vor vielen Jahren ein Schäfer seinen Karren am Kreuzweg aufgestellt, als ein Metzger zu ihm kam, um ein paar Schafe zu kaufen. Sie wurden aber nicht handelseinig, und es kam sogar zur Schlägerei, wobei der Metzger geschlagen abziehen mußte. Am Abend kam er wieder zurück und bot dem Schäfer die geforderte Summe. Als dieser aus dem Karren kam, stieß der Metzger ihm das Messer in die Brust, so daß er tot zusammenbrach. Als der Metzger sich vom angrenzenden Pferch ein paar Schafe holen wollte, fielen die Hunde über ihn her und zerfleischten ihn. Die Dorfleute setzten an die Stelle der grausamen Tat zwei Steinkreuze, das kleine für den ruchlosen Mörder und das größere für den Schäfer.
2. Es wird erzählt, daß an dieser Stelle ein Schäfer und sein Hund vom Blitz erschlagen wurden.
3. Die schaurigste Geschichte ist wohl die, daß im Mittelalter der Herr von Lehenthal an dieser Stelle öfters eigenhändig Untertanen erschlug; sie sollen hier begraben sein.

Quellen und Literatur:
Dill, Karl - Flurdenkmäler im Landkreis Kulmbach, 1984
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale



Lehenthal (II)

Standort: bei vorigem

Größe / Material: 36:70:25 / Sandstein

Geschichte: Die Querbalken sind 25cm breit.

Sage: in Bezug zu Kreuz I.

Quellen und Literatur:
Dill, Karl - Flurdenkmäler im Landkreis Kulmbach, 1984
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale



Lehenthal (III)

GPS: N 50° 9,354', O 11° 27,784'

Standort: Am südlichen Ortsrand (in Richtung Baumgarten) führt die Straße "Lehenthaler Nußleite" in ONO-Richtung auf einen Feldweg, der am Waldrand in einen schmalen Pfad übergeht, der steil den Hang hinauf führt. Wenige Meter rechts steht auf der Hochfläche der Kreuzstein.

Größe / Material: 110:45:25 / Buntsandstein

Geschichte: Auf der Westseite (Richtung Lehenthal) ist in der oberen Hälfte ein einfaches lateinisches Kreuz von 30-18cm eingemeißelt; in der unteren Hälfte die Buchstaben H K A P und darunter die Zahl 184? Die Bevölkerung nimmt heute noch an, daß auf der Höhe einmal eine Kapelle gestanden hat. Außerdem erzählt man sich, daß früher von der Stelle des Steines aus ein Posten dem Mesner in Lehenthal ein Zeichen zum Glockenläuten gab, wenn der Pfarrer von Stadtsteinach über die Höhe kam. Wahrscheinlich ist der Kreuzstein ein alter Grenzstein und außerdem steht er noch an der Kreuzung zweier alter Wege. Buchstaben und Zahl dürften spätere Zutaten sein. (Dill 1984)

Sage:

Quellen und Literatur:
Dill, Karl - Flurdenkmäler im Landkreis Kulmbach, 1984
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale


Sühnekreuze & Mordsteine