Deutschland Bayern Lkr. Amberg-Sulzbach

Haselmühl / OT von Kümmersbruck

PLZ: 92245

GPS: N 49° 25,566', O 11° 52,408'

Standort: An der Staatsstraße 2165, von Amberg nach Haselmühl.

Größe / Material: 140:80:21 / Granit

Geschichte: Benenung: "Schwarzes Kreuz". Das Steinkreuz trägt auf dem Querbalken, oberhalb der dem Korpus Christi, die Jahreszahl 1664. Unmittelbar über dem Sockel ist die Jahreszahl 1967, dem Jahr der Renovierung angebracht. Das Kreuz wurde in einem Stück aus Granit gehauen und bei der "Renovierung" im Jahr 1967 mit Zementmörtel eingefasst und geglättet. Das Kruzifix war schon vor 1967 dran. Die Farbe war nach Herbert Hoffmann (1974) elfenbeinfarbig, nach meiner Erinnerung vorher schwarz. Die alte Blechhaube war nach hinten offen. Nur rostig, nicht farbig! Oben war ein kleines eisernes Kreuz, verbogen, verrostet und ca. 15cm (?) groß. Wahrscheinlich älter als das Kruzifix (?) und "wegrenoviert".
Die Eisenbänder (zu sehen auf einer Aufnahme der Kreisbildstelle Amberg von vor 1967), waren bis zur "Renovierung" am Kreuz. Hinten und vorne ein Flacheisen. Verbunden wahrscheinlich mit dazwischen geschweißte Flacheisen. Auf dieser Aufnahme trägt das Steinkreuz die Jahreszahl 1664 noch auf dem Kopfbalken. (Höreth 01/2009)

Steinkreuz an der undesstraße nach Amberg, ca. 600m nördlich Haselmühl an der linken Fahrbahnseite. Original ist nur noch ein Sockelteil, der am Boden aufliegt und die Jahreszahl 1664 trägt. 1967 wurde das alte, sehr mitgenommene Sandsteinkreuz mit Beton übermauert, so daß der allergrößte Teil des originalen Kreuzes unter einer Betonschicht verschwand. Neu ist auch ein Christusckrpus aus Guß, Inschrift (oberhalb des Korpus): 1664, (unterhalb): 1967. Sandstein. (Schmeissner 1977)

Sage: 1. Nach der Volksmeinung soll darunter ein französischer General begraben sein, was aber nicht gut anzunehmen ist, wenn auch 1664 Franzosen bei ihrer Rückkehr aus dem Türkenkrieg durch Amberg gezogen sind.
2. Eine andere Sage berichtet darüber, daß einst zwei sich dort begegnende Ritter in Streit gerieten, der mit der tödlichen Verwundung des einen schloß. Als der Sieger seinem sterbenden Gegner den Helm öffnete, merkte er zu seinem Schrecken, daß dieser sein nach langjähriger Abwesenheit heimkehrender Bruder war. Er ließ ihn an Ort und Stelle begraben und zur Sühne über seinem Grab das schöne Kreuz errichten.
1898 wurde bei Straßenarbeiten das Kreuz höher gesetzt. Man fand aber keinen Begräbnisplatz darunter, sondern lediglich eine starke Humusschicht. (Schmeissner 1977)
3. Zwischen Amberg und der Haselmühle steht ein solches Kreuz. Darüber geht eine Sage, welche die erste Meynung bestärkt. Zwey Ritter kamen auf einem Turniere in Streit, ohne ihn schlichten zu können. Bald trafen sie wieder zusammen; der eine fiel tödlich getroffen. Da hob ihm der Sieger das Visir und frug um seinen Namen, und erfuhr zu seinem Unglück, daß es sein Bruder sey, den er seit seiner Kindheit nicht mehr gesehen. Er ließ ihn auf dieser Stelle begraben: das errichtete Steinkreuz erhält das Gedächtniß der That. (Schönwerth 1858)

Quellen und Literatur:
Schönwerth, Fr. - Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen. Zweyter Theil, Augsburg 1858, S.254
Jungwirth, H. - Steinkreuze und Martern um Amberg, in: Das Steinkreuz, 2.Jg., 1934, Heft 1, S.18
Hoffmann, Herbert - Wegkreuze, Marterln und Kapellen im Landkreis Amberg (südöstlicher Teil), 1974
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, AM-SUL 12, S.139-140
Raab, Werner - Marterln in der Pfarrei Kümmersbruck, 2005
recherchiert und bebildert von Franz Höreth, Kümmersbruck (Foto vom 24.11.2008)


Sühnekreuze & Mordsteine