Deutschland Bayern Lkr. Bamberg

Dellern (I) / OT von Stegaurach


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seitliche Ansicht

Zeichnung bei
Rottler (1920)

PLZ: 96135

GPS: N 49° 51,228', O 10° 48,825'

Standort: 500m südlich von Dellern in Richtung Graßmannsdorf ("Graßmannsdorfer Weg").

Größe / Material:

Geschichte: Unförmiges Kreuz. Steht stark nach hinten geneigt. Einzeichnungen: Vom linken Arm bis auf den Schaft reichend: Pflugreute. Auf der Rückseite sind drei Näpfchen mit ca. 5cm im Durchmesser.

   Großes Steinkreuz bei Stegaurach an dem Weg nach Großmannsdorf, ungefähr 500m südlich von dem Weiler Dellern (Bamberg II). Das Kreuz ist von unten nach oben verjüngt, unten 30, oben 20cm stark. Es geht die Sage, dass unter dem Kreuze Reiter begraben sind und einstens in dessen Nähe ein Gefecht stattgefunden hat. Nicht weit von ihm sollen im Walde Schützengräben (gemeint sind wohl Schanzen aus der Schwedenzeit) sich befinden. (Rottler 1920)

Sage:

Quellen und Literatur:
Rottler - Kreuzsteine und Steinkreuze vorzüglich im Bezirke des Landbauamtes Bamberg, in: Deutsche Gaue, 21.Bd., 1920, S.57-64, Nr.75
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos von Mai 2008)



Dellern (II) / OT von Stegaurach


Siebenschläferkapelle
mit dem Bildstockrest

GPS: N 49° 51,636', O 10° 50,443'

Standort: Die Siebenschläferkapelle steht am südlichen Ortsausgang von Stegaurach, an der Straße von Dellern nach Hartlanden. In die Außenwand der Siebenschläferkapelle ist ein Bildstockrest(?) eingemauert.

Größe / Material: 120:80:? / Sandstein

Geschichte: Eine Marter mit dem Relief der Siebenschläfer (Maximianus, Malchus, Martinianus, Dionysius, Johannes, Serapion und Constantinus) wurde 1530 und 1575 in verschiedenen Schriften erwähnt. Der Bildstock mit den Sieben Schläfern wurde bei dem Bau der Kapelle 1696 über den Eingang in die Mauer eingelassen.
Die darunter angebrachte Inschrift
SACELLUMSS.SEPT E
MDORMIENTIUMEXSTRUC
TUM MDCLXXXXVI
bezieht sich auf den Neubau der Kapelle im Jahre 1696, die einen etwa 100 Jahre alten Holzbau ersetzte.
Seit 1860 wird am Montag vor Christi Himmelfahrt ein Bittgang zur Siebenschläferkapelle abgehalten. Am Siebenschläfertag halten die Stegauracher in der Kapelle schließlich einen Gottesdienst.
Wie entstand aber die Kapelle unweit der Kirche? In einem Vertrag von 1530 ist zu lesen "...unterhalb der steinen Marter, do die sieben Schläffer eingehauen sind".
Im Jahre 1661 ist eine Holzkapelle erwähnt und 1696 baut Bonaventura Rauscher eine feste Kapelle. Der Sage nach wurde sie aber von einem Fuhrmann, als Dank für seine Rettung aus großer Not, erbaut. Er hatte geschworen eine Kapelle zu Ehren der Siebenschläfer zu errichten. Vermutlich hatte der Fuhrmann eine Marter mit dem Relief der Siebenschläfer vorgefunden. Die Verehrung dieser Heiligen war in unserer Gegend kaum verbreitet. Viele Verehrungsstätten entstanden in Europa durch heimkehrende Kreuzfahrer als Erfüllung von Gelübden oder als Dank für eine glückliche Rückkehr.
Besonders die Slaven verehrten die Siebenschläfer als Heilige, und so wäre es möglich, dass sie als frühere Bewohner dieser Gegend deren Kult nach Stegaurach gebracht haben. Andererseits könnte man auch annehmen, dass zur Zeit der Kreuzzüge ein zurückkehrender Teilnehmer aus der hiesigen Gegend von diesen Heiligen gehört, vielleicht die Kraft ihrer Fürbitte erfahren und ihre Verehrung hier verbreitet hat.

Sage: Der Sage nach wurde sie [die Kapelle] von einem Fuhrmann erbaut, der vor langer Zeit mit seinem Fuhrwerk in dem dort gelegenen, sumpfigen Gebiet steckengeblieben war und, nachdem er die ganze Nacht in größter Not und Lebensgefahr verbringen musste, und geschworen hatte, "im Falle seiner Rettung diesen gefährlichen Platz einebenen und darauf eine Kapelle zu Ehren der Siebenschläfer errichten zu lassen".
Wahrscheinlich hatte der Fuhrmann die Kapelle den als Heiligen in unserer Gegend kaum verehrten Siebenschläfern aus dem Grund gewidmet, weil er dort eine Marter mit dem Relief der Siebenschläfer vorgefunden hatte. (Pfarrei Stegaurach)

Quellen und Literatur:
Pfarrei Stegaurach
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos von August 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine