Deutschland Bayern Lkr. Bamberg

Burgebrach (I)


die andere Seite

eine Schmalseite

Detail Jahreszahl

der Stein vor
der Marter

PLZ: 96138

GPS: N 49° 49,805', O 10° 44,538'

Standort: An der "Ampferbacher-Straße" (St2262), bei der Einmündung "Festplatzweg" am Flüßchen der Rauen Ebrach.

Größe / Material: 270cm hoch / Sandstein

Geschichte: Benennungen: "Beichtmarter"; "Luthermarter". Bildstock auf verwitterte Säule. Grundplatte: 25x100x130cm, kleiner Sockel: 18x40x47cm, achteckige Säule: 113cm, Laterne mit vier umlaufende Reliefs, vorne und hinten Kreuzgruppe, links und rechts Kaiser Heinrich und Kunigunda. Vorne Jahreszahl 1512 und hinten 1522. Satteldach: 25cm. Am Fuße neben der Marter ein Stein mit der Inschrift: "Beicht o. Luther- Marter".

Bildstock an der Brücke, Beichtenmarter, auch Luthermarter genannt.
Außerhalb der ehemaligen Torbefestigung steht heute an der Abzweigung in das Volksfestgelände, auf Flurnummer 728, die Beichtenmarter und in nicht allzu weiter Entfernung befindet sich der Galgenberg.
Der Heimatkundliche Lesebogen von 1958 beschreibt das Ende des Hans Leisentritt: "…Die Sonne stieg an diesem letzten Septembertag in vollem Glanz über den Jurabergen empor. Hans Leisentritt sah sie nicht, er sah auch nicht den blauen Himmel, als er durch das Nordtor wankte. Vor der Marter am Bache kniete er nieder und ließ sich das Urteil nochmals verlesen. "Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner!" In heiliger Barmherzigkeit sah der Herr am Kreuz herab auf den armen Sünder. Ein Jammerbild von einem Menschen stolperte in Fesseln den Galgenberg hinan. Niemand rannte herzu, um ihm die Stricke durchzuschneiden, damit er in den Markt zurückrennen, in die Kirche flüchten und damit gerettet sein könnte. Keiner wollte ihm helfen. So taumelte er weiter, hinauf zum Galgen. Dort waltete der Henker seines Amtes."
Diese gotische Marter trägt auf dem achteckigen Schaft die Jahreszahl 1522 und auf der Laterne 1512. Die Laterne selbst ist auf der Vorder- und Rückseite mit einer Kreuzigungsgruppe versehen, auf den Schmalseiten befinden sich Kaiser Heinrich und Kaiserin Kunigunda. Auf den achteckigen Schaft sind straßenseitig - bei richtiger Beleuchtung - die Umrisse einer menschlichen Figur erkennbar. An diesem Bildstock soll Martin Luther auf seiner Reise nach Heidelberg gepredigt haben; diese Darstellung wurde später als Gestalt Martin Luthers angesehen und durch Steinwürfe bis zur Unkenntlichkeit beschädigt. Ein Aufenthalt Martin Luthers in Burgebrach ist jedoch nicht belegbar.
Am 8.Juni 1968 nahm Alfred Seel dieses 220cm hohe Flurdenkmal mit seiner 60cm breiten Laterne in seine Beschreibung der Flurdenkmäler im Stadt- und Landkreis Bamberg auf. 1976 festigte und restaurierte Hanns Leitherer das Denkmal und die Gemeinde Burgebrach ließ am Fuße der Marter eine Sandsteintafel mit beiden Namen ein. (Wikipedia)

Nördlicher Ausgang, rechts unter Bäumen steht die "Luthermarter". Als "Beichtenmarter" stand diese gotische Marter ehedem weiter nördlich, links am alten Zentgerichtsplatz. Auf einen 30cm hohen Sockelsteht der 220cm hohe Bildstock. Am achteckigen 40cm breiten Schaft kann man noch die Umrisse einer menschlichen Figur erkennen. Dieses Relief wurde als Gestalt Luthers angesehen und durch Steinwürfe zur Unkentlichkeit verstümmelt. Angeblich soll Luther auf seiner Reise nach Heidelberg hier gepredigt haben und von Glaubensfanatkern hier vertrieben worden sein. Es ist nicht von der Hand zu weise, daß ein Anhänger Luthers an diesen Ort gepredigt hat, doch nach Prof. Baier, Würzburg reiste der Reformer von Wittenberg über Königsberg (Franken) und Würzburg nach Heidelberg. Auf der 60cm breiten Laterne ist vorne und hinten eine Kreuzigungsgruppe, die Schmalseiten ziert das Kaiserpaar Heinrich II. und Kunigunde. (Mainpote 1927 + Bbg. Stadt= u. Landkalender 1933, S.40 von Andr. Borschert.) Jahreszahlen 1512 + 1522. (Seel 1969)

Sage:

Quellen und Literatur:
Seel, Alfred - Aufnahme der Flurdenkmale um Bamberg, 1969, unveröffentlichtes Manuskript im Stadtarchiv Bamberg
Wikipedia - Flurdenkmäler in Burgebrach
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 18.08.2009 und 2010)



Burgebrach (II)


Darstellung des
Hl. Georg

GPS: N 49° 50,397', O 10° 44,046'

Standort: An der Straße St 2262 von Burgebrach nach Ampferbach links, "An der Hochstraße".

Größe / Material: 275cm hoch / Sandstein

Geschichte: Bildstock mit Altartisch: 85x90x95cm. Vierkant-Säule: 119x45x34cm mit Heiligennische und Fruchtgehänge, auf der Rückseite der Säule Inschrift: J G H 1703. Ren. 1811. Aufsatz: 80x60x35cm mit umlaufente Reliefs, vorne: hl. Dreifaltigkeit, links: hl. Nepomuk, rechts: hl. Katharina, hintere Seite: der hl. Georg. Die Marter ist stark verwittert. Bei Seel (1969) steht die Marter unter Ampferbach.

Bildstock auf der Höhe mit Altar, Ursula- oder auch Otto-Marter genannt
Dieses auf der Flurnummer 401 stehende Flurdenkmal ist besonders erwähnenswert, da es als Feldaltar benutzt werden kann; ein Altartisch mit in der Säule eingelassener Tabernakelnische erweckt den Eindruck, dass diese Marter das Ziel eines Flurumganges war. Der barocke 280 Zentimeter hohe Bildstock wurde laut rückseitiger Inschrift auf der Säule 1703 geschaffen, die darüber eingeschlagenen Initialen J. G. H. und M. C. H. künden wohl von den Stiftern. Die Laterne weist folgende Bildtafeln auf: auf der Straßenseite (östliche Seite) befindet sich die Darstellung der Dreifaltigkeit, auf der Rückseite (westliche Seite) eine Darstellung des heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen. Die Seite nach Burgebrach (südliche Seite) wurde mit dem Heiligen Johannes von Nepomuk, die Ampferbacher Seite (nördliche Seite) mit der heiligen Katharina versehen. Fruchtgehänge zieren Laterne und Säule. Der die Bildtafel nach oben abschließende Akanthus bildet den Fuß auf der Laterne für das zu unbekannter Zeit entfernte bekrönende Kreuz. Laterne und Säule weisen dieselben Maße (50x30cm) auf.
Die Inschrift: Ren. 1811 weist auf eine Renovierung hin, die letzte Instandsetzung - im 20.Jahrhundert - wurde vom Heimatverein Burgebrach finanziert.
Zwei Sagen, die sich aber nur auf einen nicht nachweisbaren Vorgänger beziehen, ranken sich um diese Stelle:
- Als am 1.Februar 1202 der neu gewählte Bamberger Bischof Eckbert von Bamberg kommend hier eintraf, wartete bereits eine Bamberger Abordnung um den neuen Landesherrn zu begrüßen.
- Ursula von Windeck (14.Jahrhundert) fuhr am Dreifaltigkeitssonntag mit einem Pferdegespann zum Gottesdienst nach Burgebrach. Als die Kutsche von der Burg kommend auf die Hauptstraße einbog, wurden in Burgebrach die Böller gezündet; die Pferde scheuten, Ursula sandte ein Stoßgebet zur heiligen Dreifaltigkeit und das nahende Unglück wurde abgewandt. Ursula stiftete daraufhin einen Bildstock.
Bei dem als Dreifaltigkeitsdarstellung bezeichneten vorderen Relief handelt es sich nicht um die übliche Darstellung einer glorreichen beziehungsweise schmerzhaften Dreifaltigkeit sondern Gottvater sieht mit ausgebreiteten Armen aus den Wolken hervor, die Taube, Sinnbild des Heilgen Geistes, schwebt mittig im Relief über dem Jesusknaben, der von Maria und Joseph begleitet wird. (Wikipedia)

Ampferbach, gegen Burgebrach Km-Stein 1,5. Barocker Bildstock mit Feldaltar und Altarnische, Höhe 280cm. Die Säule und Bildtafel in gleichen Maßen 50x30cm, Umrahmung mit Fruchtgehänge. Bildtafel, vorne Dreifaltigkeit, links Johannes von Nepomuk, rechts Catharina, hinten St. Georg. An der Rückseite des Schaftes J. G. H. 1703, Ren. 1811. Bedenklicher Zustand. (Seel 1969)

Sage:

Quellen und Literatur:
Seel, Alfred - Aufnahme der Flurdenkmale um Bamberg, 1969, unveröffentlichtes Manuskript im Stadtarchiv Bamberg
Wikipedia - Flurdenkmäler in Burgebrach
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 18.08.2009)



Burgebrach (III)


Detail hl. Kilian

Restaurierungs-
inschrift

GPS: N 49° 49,736', O 10° 44,477'

Standort: Im Kirchhof, in einer Grünanlage.

Größe / Material: 335cm hoch / Sandstein

Geschichte: Gebauchter Vierkantiger-Sockel (70x50x50cm), auf der Vorderseite Blätterrosette mit der Jahreszahl 1706. Abgestufte Grungplatte (15x57x57cm). Säule (155cm), unteres drittel Vierkantig (55x24x24cm) mit Renovierungs-Inschrift:
Erneuert
nach dem
Orginal zum
250. Jahrestage
26. Mai 1956.
-----
Marktgemeinde
Burgebrach
Rundsäule nach oben verjüngt (100x24/14cm). Schild (95x57x16cm) mit zwei Reliefs, umrahmt mit Blätterwerk und zwei Valuten, vorne Kreuzigungsgruppe, hinten Relief mit hl. Kilian, stark verwittert. Aufsatz: Figur mit einen Malteser-Kreuz auf der Brust. Der Bildstock ist vermutlich bei der letzten Renovierung versetzt worden, das verwitterte Relief zeigt nach Osten.

Sage:

Quellen und Literatur:
Seel, Alfred - Aufnahme der Flurdenkmale um Bamberg, 1969, unveröffentlichtes Manuskript im Stadtarchiv Bamberg
Wikipedia - Flurdenkmäler in Burgebrach
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 27.10.2010)



Burgebrach (IV / V)
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Burgebrach IV Burgebrach V

GPS: N 49° 49,336', O 10° 44,794'

Standort: 50m nach der Kreuzung "St. Veit-Straße" / "Försdorfer-Straße", in Richtung Försdorf.

Geschichte:

Sage: Nahe bei Burgebrach, rechts vom Weg nach Försdorf, steht zwischen zwei hohen Elsbeerbäumen ein schönes Feldkreuz. nach seiner Inschrift wurde es "Von Gutthätern am 14.September 1842 errichtet". Ohne es ausdrücklich zu sagen, bezeichnet es annähernd die Stätte, wo am 3.Dezember 1800 in einem Treffen zwischen Österreichen und Franzosen der französische Generaladjutant Deverrine, der als Führer der Vorhut an der Spitze der 29.Halbbrigade ritt, auf den Tod verwundet wurde. Ein Fränkischer Jäger (ein Löwen'scher), der als Plänkler hinter einen Gebüsche verborgen lag, gab den Schuß auf ihn ab. Man brachte den Offizier auf einer Tragbahre nach Kloster Ebrach, wo er starb. Auf seinen Wunsch begrub man ihn am 7.Dezember an der Stelle, wo er verwundet wurde. Der Besitzer des betr. Ackers fand es aber nach Abzug der Franzosen für gut, den aufgeworfenen und mit Tannen umpflanzten Grabhügel wieder einzuebnen und zu zerstören.*)
   In der Bevölkerung legt heute noch die Erinnerung an den tapferen Offizier fort, der sich angeblich während des Gefechts schussfest gemacht hatte. Die Sage weiß das so zu erzählen: Bei Burgebrach soll ein französischer "General" gefallen sein. Ein Jäger und zwei Husaren, die von den gegen Küstersgreuth abziehenden Kaiserlichen hinter den Baumgärten zurückgebliebenen waren, sahen von der Ferne einen feindlichen Offizier auf den Steinknocks-Ackern herum ritt. Der Jäger schlich sich an und schoß durch einen Baum gedeckt aus einer Entfernung von 400 Schritten den General vom Pferde, worauf die beiden Reiter den Schützen zwischen sich in die Steigbügel nahmen und mit ihm davon sprengten.**) Der General war aber nicht gleich tot, hat vielmehr noch ein paar Tage gelebt und vor seinen Tode den Wunsch ausgesprochen, da, wo er verwundet worden sei, wolle er auch begraben liegen.
   Zuweilen nennt die Sage auch statt des wenig bekannten "Generals" Dverrine den französischen Obergeneral Jourdan, der durch den Feldzug 1796 allgemein bekannt wurde und an dessen Namen das fränkische Volk alle damaligen Gräueltaten der republikanischen Armee knüpft. Darum lässt es auch Jourdan im Verlangen nach ausgleichender Gerechtigkeit erschossen worden.
Nach Mitteilgn. aus Burgebrach u. Dankenfeld 1904, sowie n. Haas II. 233 u.a. Quellen.- K. (Klarmann / Spiegel 1912)
*) S. Haas II. 233.
**) Nach einer anderen Erzählweise soll ein einzelner Reiter den Jäger hinter sich auf sein Pferd genommen und dem Kaiserlichen Heere auf der Sandleite nachgeführt haben.

Quellen und Literatur:
Klarmann, J.L. / Spiegel, K. - Ein Franzosengrab bei Burgebrach, in: Sagen und Skizzen aus den Steigerwald, Gerolzhofen 1912, S.13-14 (Nachdruck: ISBN 3-923006-18-7)
Fischer, Rudi - Försdorfer Kreuz / Franzosengrab, auf: Heimat- und Verschönerungsverein Burgebrach e.V. (eingesehen am 30.12.2012)
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 28.12.2012)



Burgebrach (IV)
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Größe / Material: 85:120:37

Geschichte: Benennung: "Försdorfer Kreuz" oder "Franzosengrab". Findling (85x120x37cm) mit Sandsteinplatte (48x51cm), Inschrift:
FÖRSDORFER
KREUZ
GRABSTÄTTE DES
FRANZ: GENERALADJU
DEVERINNE
† DEZ:1800

Sage:

Quellen und Literatur:
Klarmann, J.L. / Spiegel, K. - Ein Franzosengrab bei Burgebrach, in: Sagen und Skizzen aus den Steigerwald, Gerolzhofen 1912, S.13-14 (Nachdruck: ISBN 3-923006-18-7)
Fischer, Rudi - Försdorfer Kreuz / Franzosengrab, auf: Heimat- und Verschönerungsverein Burgebrach e.V. (eingesehen am 30.12.2012)



Burgebrach (V)
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Größe / Material: 320cm hoch / Holz

Geschichte: Hochkreuz mit aus Eichenholz geschnitzten Korpus, Sockel (98x157x100cm) mit Inschrift:
Erichtet durch Guttäter
am 14. September
1842

Sage:

Quellen und Literatur:
Klarmann, J.L. / Spiegel, K. - Ein Franzosengrab bei Burgebrach, in: Sagen und Skizzen aus den Steigerwald, Gerolzhofen 1912, S.13-14 (Nachdruck: ISBN 3-923006-18-7)
Fischer, Rudi - Försdorfer Kreuz / Franzosengrab, auf: Heimat- und Verschönerungsverein Burgebrach e.V. (eingesehen am 30.12.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine