Deutschland Bayern Lkr. Weilheim-Schongau

Böbing (I) / OT von Rottenbuch


Zustand nach
der Renovierung
Foto: Tippelmann
(2013)

Detail Tafel
Foto: Hartig (2007)

PLZ: 82389

GPS: N 47° 44.445', O 10° 59.555'

Standort: Von der Kirche in Böbing sind es in südöstlicher Richtung auf dem Prälatenweg (ausgeschilderter Wanderweg) 1,27km (Luftlinie 1,2km) bis zum Marterl im Wald, rechts an einer Weggabelung.

Größe / Material: 138:20:12 / Eichenholz

Geschichte: Das Marterl wurde anlässlich von Wegebauarbeiten 2013 entfernt, renoviert und auf einem Natursteinsockel, wahrscheinlich um einige Meter versetzt, wieder aufgestellt. (Tippelmann 12/2013)

Das Marterl stand ursprünglich in einer von den Pischlachern (Nachbarort von Böbing) gemeinschaftlich genutzten Viehweide. Vom wem und wann es aufgestellt worden war, ist nicht bekannt. (Beide) Informanten konnten sich erinnern, dass das Marterl schon zu ihrer Schulzeit gestanden hatte. Infolge des Weidebetriebs stürzte das Marterl um und blieb bis zur Wiederauffindung im Jahr 1980 durch Peter Schweiger an Ort und Stelle liegen. Der Finder renovierte das Marterl in privater Initiative und stellte es 1993 etwa 10m weiter südlich vom ursprünglichen Standort / Fundort an einer Weggabelung auf, nachdem die Gemeinschaftsweide aufgelöst worden war.
Der Fuß des Marterls war beim Auffinden abgefault und das Täfelchen mit der Sage fehlte, es wurde jedoch nach der Erinnerung neu gestaltet. Zum Schutz gegen Verwitterung wurde ein Dächlein aus Kupferblech aufgesetzt und zur Standsicherheit das Holz einbetoniert. Man kann daher annehmen, dass die Holzsäule ursprünglich höher aus dem Boden ragte als heute. (Hartig 06/2007)

Sage: Text der Überlieferung auf der Tafel:
"Nach einer alten Volkssage sind zur Zeit einer großen Hungersnot um 1460 hier zwei Männer wegen einer Maus in Streit geraten und dabei wurde einer erschlagen. - Herr Gott beschütze uns vor so einer Zeit"
Zur Zeitangabe "1460" auf der Tafel ist anzumerken:
Um 1460 ist eine Pest- und Notzeit nachgewiesen. Ob sich die Überlieferung jedoch tatsächlich auf diesen weit zurückliegenden Zeitraum bezieht, ist in Frage zu stellen. Vielmehr ist anzunehmen, dass sich das Erinnerungszeichen auf die Pestzeit des Dreißigjährigen Krieges bezieht und hier konkret auf das Jahr 1634, als Böbing durch die Schweden fast vollständig niedergebrannt wurde. (Pestfriedhof südlich von Böbing ab Mitte des 17. Jahrhunderts!)

Quellen und Literatur:
Hinweise und Informationen von Peter Bertl und Peter Schweiger, Böbing
recherchiert und bebildert von Peter Hartig, Kirchberg/Jagst (aktuelle Aufnahmen vom 30.06.2007)
Ergänzungen von Urte Tippelmann, Böbing



Böbing (II) / OT von Rottenbuch


Detail Kopfstück

GPS: N 47° 45,210', O 10° 58,990'

Standort: An der "Rottenbucher-Straße" bei Pischlach, Kreuzung zur "Dr.-Hilger-Straße". Standort auf Privatgelände.

Größe / Material: 360cm hoch / Sandstein

Geschichte: Dreifaltigkeitssäule - 17.Jahrhundert - Darstellung oben auf der Säule Kreuz, Figuren: Hl. Geist, Gottesvater mit Sohn und Weltkugel - Ausbesserungsarbeiten an der Säule ersichtlich. Gestufte Sockelplatte: 100x100cm.

Sage:

Quellen und Literatur:
Gampe, Charlotte - Sühnekreuze, Historische Grenzsteine, Bildstöcke, Gedenksteine, 1990, S.21
recherchiert und bebildert von Werner Schuldes, Oberau (Fotos von Februar 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine