Deutschland Bayern Lkr. Kulmbach

Berndorf (I)

PLZ: 95349

GPS: N 50° 0,867', O 11° 22,771'

Standort: Dieses Steinkreuz steht an der Straße nach Menchau, 450m nach der Unterführung der A 70 oder 400m nach der Zufahrt zum Dorf. Es steht 10m vom linken Straßenrand entfernt in einer Heckenreihe. Rechts an der Straße (5m weiter östlich) steht ein 95cm hoher Gemeindegrenzstein.

Größe / Material: 140:73:30 / Sandstein

Geschichte: Das Steinkreuz lag am Hang und wurde am 10.8.1968 vom Denkmalschutztrupp der "Deutschen Steinkreuzforschung" Nürnberg wieder aufgestellt. Es ist 140cm hoch, 73cm breit und 30cm stark. Der Querbalken ist 25cm, der Längsbalken oben 25cm und unten 46cm breit.
Im Landbuch von 1398 der Herrschaft Plassenberg heißt es, daß Thurnau ... Berndorf im Gericht Kulmbach liegt. Weiter wird berichtet, daß 1399 von einem dort Erschlagenen die Geschworenen von Kulmbach ein "Leichzeichen" genommen haben. Von einem gleichen Fall erfahren wir 1478 von Berndorf. Das Steinkreuz dürfte aus der Zeit um 1500 sein. (Dill 1984)

Sage: Der Volksmund bringt in einer Geschichte dieses Steinkreuz mit einem 80m entfernten Kreuzstein auf der Menchauer Flur zusammen. Hier erschlugen sich gegenseitig ein Schmied und ein Metzger oder ein Schmied und ein Bauer oder die Schmiede von Berndorf und Menchau. Sie starben an den Stellen, wo das Steinkreuz und der Kreuzstein stehen.

Quellen und Literatur:
Dill, Karl - Flurdenkmäler im Landkreis Kulmbach, 1984
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale



Berndorf (II)

GPS: N 50° 0,910', O 11° 23,181'

Standort: Das Steinkreuz steht gegenüber von Haus-Nr.64. An der Stelle von Haus-Nr.8 (vgl. Dill 1984) befindet sich jetzt eine Maschinenhalle aus Holz. Der ehemalige Obstgarten ist aufgelassen.

Größe / Material: 135:80:30 / Sandstein

Geschichte: Die Einzeichnung im Kreuzungsfeld, die Dill (1984) als Säge deutet ist als Pflugsech anzusprechen.

In Berndorf zweigt in östlicher Richtung ein altes Sträßchen (Altstraße) nach Limmersdorf ab. Nach dem Bauernhof Haus-Nr.8 beginnt dessen Obstgarten, und am Ende davon steht innen in der Ecke das Steinkreuz. Es lag zerbrochen und schon fast zugewachsen bis März 1969 in der Ecke. Am 15.4.1969 wurde es vom Kreisbautrupp zusammengemauert und wieder aufgestellt.
Der Querbalken ist 30cm, der Längsbalken oben 30cm und unten 70cm breit. Auf der Vorderseite ist oben eine 55cm lange Säge, unten rechts eine 45cm lange Pflugschar und links ein 50 cm langes Reuterschäufelein eingeritzt. Es dürfte in der Zeit um 1400 errichtet worden sein. (Dill 1984)

Sage: Der Überlieferung nach erschlug ein Bauer an dieser Stelle mit der Reuterschaufel einen jüngeren Bauern, mit dem er vorher im Wirtshaus Streit hatte. Zur Sühne ließ er u.a. auch dieses gewaltige Steinkreuz errichten.

Quellen und Literatur:
Dill, Karl - Flurdenkmäler im Landkreis Kulmbach, 1984
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale


Sühnekreuze & Mordsteine