Deutschland Bayern Lkr. Coburg

Aumühle / OT von Seßlach


Zeichnung bei
Appeltshauser u.a.
(1981)

Abbildung bei
Leistner (1974)

PLZ: 96145

GPS: N 50° 12,293', O 10° 49,923'

Standort: 500m nach Aumühle am Radfahrweg nach Dietendorf.

Größe / Material: 103:98:30 / Sandstein

Geschichte: Unförmiges Steinkreuz, ohne Einzeichnungen oder besondere Merkmale. In der älteren Literatur auch unter Hattersdorf geführt.

23. Haltersdorf (Aumühle)
Steinkreuz
a) Am verwachsenen Feldweg, der westlich der Rodach von Dietersdorf nach Hattersdorf führt, 200m westnordwestlich der Aumühle.
b) Wuditiges lateinisches Kreuz, grob zugehauen, leicht nach rechts geneigt. Auf der Vorderseite in Höhe des Querbalkens eine nahezu senkrechte Rille, die vermutlich durch Auswaschung entstand.
c) Der Volksmund erzählt zwei Sagen:
1. Zwei Handwerksburschen wanderten einst gemeinsam durch das fränkische Land. In den Dörfern teilten sie sich die Häuser, wo sie "vorsprechen" wollten, gegenseitig zu. Hier in der alten Aumühle, einem einsam stehenden Hof, konnte aber nur einer anklopfen. Doch konnten sie sich nicht einig werden, wer dies sein sollte. Darüber gerieten sie in Streit, der sie handgreiflich werden ließ. Am Ende ihrer blutigen Auseinandersetzung blieben sie beide tot am Wege liegen. Der Aumüller ließ zum Andenken an diese blutige Tat das Steinkreuz setzen.
2. Der Aumüller hatte ein bildschönes Töchterlein, um das sich zwei Jünglinge aus Hattersdorf bemühten. Die Müllerstochter aber konnte sich nicht entscheiden, welchem ihrer beiden Verehrer sie ihre Gunst schenken sollte. Die jungen Hattersdorfer gerieten deswegen in Streit. Mit ihren Messern gingen sie aufeinander los und hieben um sich, bis einer tot am Wege niedersank. Der überlebende ließ das Sühnekreuz mit der eingeritzten Tatwaffe setzen.
d) Grobkörniger grauer Sandstein. Größe 135:96:29cm.
e) Bild und Notiz im Fränkischen Tag v. 17.9.1960. Emil Rädlein, Im Umkreis der fränkischen Krone, Bd.I, S.75 u. 84. Lichtenfels 1923. (Leistner 1974)

Sage: 1. Zwei Handwerksburschen konnten sich nicht einig werden, wer in der Aumühle, einem einsam stehenden Hof, "vorsprechen" dürfe. Der Streit endete mit einer blutigen Auseinandersetzung, wobei beide auf der Walstatt liegenblieben. Zum Andenken ließ der Aumüller das Steinkreuz setzen.
2. Um die schöne Tochter des Aumüllers bemühten sich zwei Hattersdorfer Burschen. Die Müllerstochter konnte sich nicht entscheiden, welchem sie ihre Gunst schenken sollte. Die jungen Hattersdorfer gerieten deshalb in Streit, der mit dem Messer ausgetragen wurde. Einer blieb tot am Wege liegen. Der Überlebende ließ das Kreuz errichten. (Appeltshauser / Leistner / Reiter 1981)

Quellen und Literatur:
Leistner, Armin - In Stein gehauen..., Flurdenkmäler des Coburger Landes, in: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung, 1974, S.47-48, Nr.23 unter Hattersdorf
Appeltshauser, H. / Leistner, A. / Reiter, R. - Steinkreuze und Kreuzsteine im Umkreis von Coburg, 1981, S.16 m.Abb.7
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Foto vom 20.09.2009)


Sühnekreuze & Mordsteine