Deutschland Sachsen-Anhalt Burgenlandkreis

Wohlmirstedt (I / II)
Zur Einzelansicht die Steinkreuze anklicken.

Wohlmirstedt I Wohlmirstedt II

Abbildung bei
Saal (1989)

PLZ: 06642

GPS: N 51° 14,869', O 11° 27,632'

Standort: Mitten im Dorf in einer kleinen Grünanlage, gegenüber Allerstedter Straße 5.

Geschichte: Kreuz I stand ursprünglich am Fußweg beim Gemeindegasthof, Kreuz II wurde 1972 gefunden und zu Kreuz I gestellt.

Sage: In der Nähe des Gemeindegasthofes von Wohlmirstedt stehen jetzt zwei Steinkreuze, eines davon wurde erst vor etwa 20 Jahren ausgegraben (um1970), während das andere ursprünglich an einem Häuschen am Ortseingang stand.
Vor einem aufziehenden Gewitter wollte einst ein Schäfer seine Herde durch Heimwärtstreiben retten. Am Dorfeingang wurde er jedoch von dem Gewitter eingeholt und vom Blitz erschlagen. Zu seinem Gedächtnis setzte man an der Stelle seines Todes das Kreuz. (Saal 1992)

Quellen und Literatur:
Neumann, Prof. Dr. Richard - Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, in: Programm der Oberrealschule zu Weißenfels Nr.339, 1907, S.3-21
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.28
Saal, Walter - Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, 1992
recherchiert und bebildert von Uwe Exner, Oberröblingen, Aug. 2006



Wohlmirstedt (I)
nach oben


Rückseite

Kreuz I am
alten Standort
mit sichbarer
Bruchstelle

Zeichnung bei
Neumann (1907)

Größe / Material: 96:67:22 / Sandstein

Geschichte: Tatzenkreuz mit Stützwinkeln in den Armzwickeln. Auf der Vorderseite ein Schwert mit Rundknauf ohne erkennbare Parierstange. Zwei Näpfchen und zwei Wetzrillen befinden sich auf dem Kopf, dessen südlicher Teil abgeschlagen ist. Auch auf der rückwärtigen Nordseite sind Schäden feststellbar. Das Kreuz stand ursprünglich in der Nähe des Gemeindegasthofes auf dem Fußweg und wurde anläßlich von Pflasterarbeiten an die jetzige Stelle versetzt, dabei ist es auch tiefer in die Erde gekommen, so daß eine Bruchstelle im Schaft jetzt nicht mehr zu sehen ist. Die Armstützen sind etwa halb so stark wie das Kreuz selbst und liegen mittig in den Zwickeln. Frühes 15. Jahrhundert.

Sage: 1. Ein Schäfer wurde vom Blitz erschlagen.
2. Auch Franzosen sollen hier umgekommen sein, nur weiß man nicht, ob im Siebenjährigen Krieg oder in den Napoleonischen Kriegen.



Wohlmirstedt (II)
nach oben


Rückseite mit
Wetzrillen

Abbildung bei
Saal (1989)

Größe / Material: 94:66:22 / Sandstein

Geschichte: Das bei Pflasterarbeiten 1972 neu gefundene Kreuz wurde neben dem umgesetzten Kreuz l aufgestellt. Es ist ein dem ersten sehr ähnliches Tatzenkreuz mit Stützen in den Armzwickeln, die ebenfalls halb so stark wie das Kreuz selbst sind und in der Mitte sitzen. Der Kopf ist stark abgearbeitet, der nördliche Arm an der Ostseite stark abgeschliffen, vermutlich hat auch der südliche Arm Substanz in geringerem Maße verloren. Die Schäden dürften durch Fahrzeuge an dem unterschiedlich hoch im Erdreich liegenden Kreuz entstanden sein. Auf der jetzigen Rückseite sind 10 Wetzrillen zu erkennen, die von links oben nach rechts unten verlaufen. Rötlicher Sandstein. 106cm:66cm:24cm. Frühes 15. Jahrhundert.

Sage:

Sühnekreuze & Mordsteine